Kloster Bamberg

Kloster Bamberg
Auf einer alten Darstellung von Georg Braun und Franz Hogenberg

Das Klarissenkloster Bamberg war ein Kloster der Klarissen in Bamberg in Bayern in der Diözese Bamberg. Es lag am Nonnenwörth, an der Regnitz außerhalb der Stadtmauern. An die Lage des Klosters erinnert heute nur noch die 1876 gebaute sogenannte Nonnenbrücke und das ehemalige Dienstbotenhaus am Schillerplatz.

Inhaltsverzeichnis

Gründung und frühe Geschichte

Das Kloster wurde 1341 durch die Waise Katharina Zollner, ihre Tante Kunigunde Hubwann und ihren Onkel Friedrich Zollner mit Unterstützung durch Konrad Groß, Schultheiß von Nürnberg, gestiftet. Die Stiftung wurde 1340 durch Fürstbischof Leopold II. von Egloffstein bestätigt. Das Kloster wurde zunächst durch acht Nonnen aus dem Klarissenkonvent in Nürnberg begründet, außerdem traten die Stifterinnen und drei weitere Verwandte ein. Die siebzehnjährige Katharina Zollner wurde 1342 Nachfolgerin der ersten Äbtissin. Im Mittelalter war das Kloster bedeutsam, viele adlige Frauen aus Franken traten dort ein. Die böhmischen Hussiten stellten für die Schwestern 1430 eine große Gefahr dar, so dass die Klarissen erstmals die Klausur verließen und nach Nürnberg flohen. Von dort übernahmen sie nach ihrer Rückkehr nach Bamberg auch die strenge Observanz.

Baugeschichte und Kunsthandwerk

Der Grundstein für das Gebäude wurde 1341 gelegt, der Bau der Klosterkirche im darauffolgenden Jahr begonnen. Die Klausur wurde Ende 1343 geschlossen. Die erste Klosterkirche war bereits 1346 fertig, doch stürzte 1373 das Gebäude bei einem Unwetter ein. 1379 wurde die neu aufgebaute Kirche geweiht. Die Klostergebäude mit dem Kreuzgang lagen westlich der Kirche. Zusätzlich verfügte der Konvent über eine Grabkapelle und über einen Schwesternchor mit einem eigenen Altar. Schriftstücke über ausgeführte Bauarbeiten lassen schließen, dass das Kloster im 15. Jahrhundert ein Dormitorium, einen Kapitelsaal, eine Krankenstation und eine Brauerei besaß. Im Historischen Museum Bamberg findet man noch ein Maßwerk aus dem Kreuzgang. Es zeigt den Wohlstand des Klosters. In der Staatsgemäldegalerie Bamberg befinden sich acht Altartafeln mit dem Leben der Heiligen Klara von Assisi. Sie wurden um 1460 angefertigt. Aus der Zeit um 1500 ist ein Graduale erhalten, das heute in der Staatsbibliothek Bamberg aufbewahrt wird.

Aufhebung und Abbau des Klosters

Das Kloster wurde 1803 im Zuge der Säkularisierung aufgelöst. Vermögen und Besitztum wurden versteigert. Die Schwestern verließen das Kloster am Tag nach dem Klarafest.

Das Klostergebäude diente ab 1805 als Kaserne. 1868 und 1874 wurde die Anlage renoviert und erweitert, 1876 brannte sie jedoch ab. Vom baulichen Bestand des Klosters blieb nicht viel erhalten, in den Resten wurden Mietwohnungen eingherichtet. Die Kirche wurde als Heu- und Strohmagazin genutzt und 1939 abgerissen.

Geschichte des Geländes nach 1945

Auf dem Gelände befindet sich seit Mitte der 1950er Jahre das Flurbereingungsamt, heute Direktion für Ländliche Entwicklung. Als Eingangsschmuck entstand ein Brunnen mit Darstellungen zur Geschichte des Klosters. Auf dem Areal wurde weiterhin die Landwirtschaftsschule erbaut. Das Gelände der ehemaligen Kirche ist jetzt der Großparkplatz für die Amtsangehörigen.

Weblinks

49.88890610.8910177Koordinaten: 49° 53′ 20″ N, 10° 53′ 28″ O


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