- Kloster Himmelpforten (Möhnesee)
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51.4926938.004827Koordinaten: 51° 29′ 34″ N, 8° 0′ 17″ O
Das Kloster Himmelpforten (Porta Coeli) wurde 1246 von Zisterzienserinnen am Ufer der Möhne gegründet. Gestiftet hatte das Kloster Adelheid, die Frau des Arnsberger Grafen Gottfried III. Die Bestätigung der Stiftung erfolgte am 19. Juli 1246 durch den Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden sowie durch Papst Innozenz IV. am 23. März 1247. In der Folgezeit mehrte das Kloster durch Schenkungen aus dem Adel der umliegenden Region seinen Besitz. Erst durch die Wirren des Truchsessischen Krieges von 1583 bis 1589 bekam das Kloster wirtschaftliche Probleme, so dass mehrfach Güter verpfändet werden mussten. Besonders litt Himmelpforten im Dreißigjährigen Krieg, als am 20. Oktober 1633 die Hessen das Klostergebäude in Brand setzten und viele Gutshöfe plünderten. Erst 1656 konnte das neu erbaute Kloster wieder geweiht werden. Und erst am 29. April 1725 konnte die neue Klosterkirche durch den Abt Petrus Nolten geweiht werden.
Der Siebenjährige Krieg von 1756 bis 1763 brachte dem Kloster erneut Plünderungen und wirtschaftlichen Niedergang. 1790 wurde dem Kloster die Neuaufnahme von Konventualinnen und Laienschwestern untersagt. Der Klosterbesitz wurde 1802 im Zuge der Säkularisation eingezogen, während der Konvent weiterbestand. Allerdings verließen die verbliebenen Schwestern bereits 1804 das Kloster, da das Klosterleben nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. Das Klostergut pachtete 1804 der Gutsbesitzer Adolf Schulte zu Günne für eine Pacht von 1500 Reichstalern. 1819 wurde es für 32.000 Reichstaler komplett verkauft und befindet sich seither im Familienbesitz derer zu Schulte-Günne.
Die Klosterkirche blieb weiterhin Pfarrkirche des nahegelegenen Ortes Niederense.
Bombardement der Möhne-Sperrmauer
In der Nacht vom 16. Mai auf den 17. Mai 1943 wurde die vier Kilometer flussaufwärts gelegene Möhnetalsperre durch einen Bombenangriff der britischen Royal Airforce zerstört. Diese Operation trug den Namen „Chastise“ (Züchtigung). Durch die aus dem Stausee strömende, anfangs über zwölf Meter hohe Flutwelle wurde das gesamte Kloster fortgerissen. Die 1.200 Todesopfer waren zum größten Teil Kriegsgefangene, die im Gefangenenlager beim Kloster Himmelpforten untergebracht waren. Diese waren dort einquartiert worden, um die Briten von Bombenangriffen abzuhalten und so die Unversehrtheit der Talsperre zu gewährleisten, die eine wichtige Funktion für die Trinkwasserversorgung und die Industrie des nahegelegenen Ruhrgebiet hat.
Ein Mahnmal an der Stelle des früheren Klosters Himmelpforten erinnert heute an die über 1.200 Toten allein in diesem Lager und gemahnt an die Grausamkeit des Krieges.
Literatur
- Michael Senger (Red.): Klosterschicksale. Zur Geschichte der säkularisierten Klöster im kurkölnischen Sauerland. Westfälisches Schieferbergbau- und Heimatmuseum, Holthausen 2003 (Westfälisches Schieferbergbau- und Heimatmuseum Holthausen Beiträge 13).
Weblinks
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