- Kloster Notkersegg
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Das Kloster Notkersegg befindet sich im Stadtteil Notkersegg der Stadt St. Gallen. Es handelt sich um ein aktives Kapuzinerinnenkloster, das 1381 gegründet wurde. Das Kloster Maria vom Guten Rat befindet sich heute am Ort des Neubaus von 1666.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Kloster entstand auf dem Grundstück, das am 17. August 1381 von den Brüdern Stäbiner drei Schwestern zum Bau eines Schwesternhauses geschenkt wurde. Hierbei handelte es sich um die Hofstatt «in der tann» neben der «Nöggersegge», die die Brüder als Erblehen besassen. Bei den drei Schwestern handelte es sich um Ursel Brunner aus Rheintal, Elisabeth Schneider aus Berg und Anna Frig aus Utwil. Die Frauen sollen «in göttlichen Leben» immer auf der Hofstatt wohnen bleiben. Die Bestätigung von Abt Kuno von Stoffeln vom 17. August 1396 nennt die Ursula als «Meisterin». Es handelte sich also um eine Gemeinschaft von Waldschwestern oder Beginen. Seit dem 26. Januar 1449 besassen die Schwestern auch in der Stadt ein Gebäude, nämlich jenes, das nach dem Brand von 1418 als Rathaus genutzt wurde und auf dieses Datum hin den Schwestern übergeben wurde. Anlässlich der Reformation wurde das Haus 1530 von der Stadt den Schwestern wieder abgekauft. Am 30. September 1453 wurde die Klosterkirche neu geweiht, und zwar zu Ehren der Jungfrau Maria. Da darauf am 26. Januar und 29. April 1451 auch Ablässe erteilt wurden, ist anzunehmen, dass ein Um- oder Neubau erfolgte. Während der Reformationswirren machte sich die Schwester Ursula Sturzenegger um die Erhaltung des Klosters verdient, dies endete in der Restitution des Klosters im Jahr 1532.
Die Anlage bestand 1593 aus einem einzigen Haus, das zwei Stuben, vier Kammern, zwei Keller und eine Badstube umfasste. Neben dem Haus stand eine Kirche. Die Visitation besorgten bis 1593 die Franziskaner von Konstanz. Mit der Weisung des Dekans von St. Gallen nahmen die Schwestern 1602 die Ordensregel der Kapuzinerinnen an, zu denen sie ab dem Zeitpunkt als Tertiarierinnen zugehörten. Im Jahr 1610 wird die Reform von Pfanneregg (Wattwil) durchgeführt. Am 14. Juni 1610 unterstellten sich die Nonnen dem Schutz des Abtes von St. Gallen. Einen eigenen Gottesdienst erhielten die Schwestern erst 1634, anfänglich von einem Konventualen der Abtei, ab 1893 durch einen Weltpriester. Da der Abt Gallus II im Jahr 1663 einen geräumigen Platz beim Hof Wiesen erwarb, ist anzunehmen, dass sich die Gemeinschaft gut entwickelte. Dieser Platz liegt etwas tiefer als der alte. Am alten Platz befindet sich heute ein Gedenkstein. Die Grundsteinlegung des Neubaus erfolgte am 3. Mai 1666. Am 8. September konnte die feierliche Übertragung der Sakramente stattfinden. Die Benefikation erfolgte am 4. Oktober 1666 und die drei Altäre der Kirche wurden am 7. April 1671 geweiht. Da das Kloster 1671 umfriedet wurde, wird die Annahme einer strengeren Klausur vermutet. Am 23. August 1718 zerstörte ein Brand Kirche und Kloster, einzig das Gästehaus wurde verschont. Auch das Gnadenbild des heiligen Antonius von Padua konnte gerettet werden. Das Kloster wurde ungesäumt wiederaufgebaut. Am 22. November 1719 konnte der Neubau benidiziert werden. Im Jahr 1748 wurden die Gebeine des Katakombenheiligen Julianus nach Notkersegg überführt. Im Jahr 1776 wurde die «Ewige Anbetung», wie in St. Georgen, eingeführt. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert entwickelte sich die Wallfahrt zum Gnadenbild des heiligen Antonius.
1846 erfolgte durch Herr Nussbaumer von der Firma Witwe Rheiner in St. Gallen eine Gesamtrenovation. In den Jahren 1985 bis 86 wurde die Klosterkirche renoviert und unter Bundes-Schutz gestellt.
Gebäude
Die Anlage besteht aus zwei aneinandergeschlossenen Gebäudevierecken. Das eigentliche Kloster ist das östliche, in dessen Mitte sich der Kreuzgarten befindet, und um den sich die Klosterkirche und der Konventbau legen. Das westliche Gebäudeviereck dient dem landwirtschaftlichen Betrieb des Klosters.
Die Klosterkirche bildet den östlichen Abschluss des Gebäudekomplexes. Der Haupteingang des nördlichen Teiles, der sogenannten Laienkirche, befindet sich auf der Nordseite und ist von ausserhalb der Klausur zugänglich. Die überdachte Treppe ist mit Votivbildern ausgestattet. Das Schiff wird von einer flachen Gipsdecke mit der Malerei „Verklärung Christi auf Tabor“ aus dem Jahr 1783 (von Franz Anton Dick oder Franz Ludwig Herrmann) überspannt. Die Rokokostukaturen im Chor stammen von Peter Anton oder Andreas Moosbrugger aus Vorarlberg. In der Kirche finden sich drei Altäre aus der Zeit um 1730. Den Hauptaltar zieren ein Bild der Immaculata, eine Kopie des Bildes aus der Stiftskirche und das Wappen des Abtes Josef von Rudolfi. Den oberen Abschluss des Altars bildet ein Bildnis von der Taufe Jesu, das von zwei Statuen der heiligen Gallus und Otmar flankiert wird. Links befindet sich der Josefs-Altar mit einem Bild von F. Laucad (1724), rechts der Antonius-Altar mit der Darstellung der Erscheinung Marias vor dem Heiligen (1700). Auf der Predella ein Gnadenbild des Heiligen, das gemäss einer Legende von einem unbekannten Jüngling im Jahr 1644 an der Klosterpforte abgegeben worden sein soll. Gemäss der Legende soll der Jüngling ein Bote des Heiligen selbst gewesen sein. Das Gnadenbild wird von sechs kleineren Gemälden umgeben, die Szenen aus dem Leben des Heiligen zeigen.
Die sogenannte Nonnenkirche befindet sich hinter dem Hauptaltar. Ihr Altar, der ziemlich einfach gehalten ist, steht Rücken an Rücken mit dem Altar der Laienkirche. Auf dem Altar findet sich ein Bild der Kreuzigung Jesu. Dazu sind verschiedene Figuren angebracht: Gallus, Franziskus, Otmar, Notker sowie Agatha.
Glaubensgemeinschaft der Kapuzinerinnen
Im Kloster leben aktuell (2008) 16 Schwestern und eine Novizin sowie eine Frau, die ohne Ablegung eines Gelübdes mit den Schwestern lebt.
Leitung (2008[1]):
- Frau Mutter: Sr. M. Klara Steiner
- Vikarin: Sr. M. Benedikta Weyermann
Siehe auch
Commons: Kloster Notkersegg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Artikel: Erneuerungswahlen 2008 der Kapuzinerinnen-Klöster vom 6. Dezember 2008 auf ORDEN online abgerufen am {{{5}}}
Literatur
- Erwin Poeschel: Die Stadt St. Gallen:erster Teil, Band 2 der Reihe Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen, Birkhäuser 1957, S. 208-220
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- Kirchengebäude in St. Gallen
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