Kloster Rauden

Kloster Rauden
Zisterzienserabtei Groß Rauden
Kloster Rauden
Kloster Rauden
Lage PolenPolen Polen
Wojewodschaft Schlesien
Koordinaten: 50° 12′ N, 18° 27′ O50.19472222222218.447777777778Koordinaten: 50° 11′ 41″ N, 18° 26′ 52″ O
Ordnungsnummer
nach Janauschek
652
Gründungsjahr 1258
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1810
Mutterkloster Kloster Jędrzejów
Primarabtei Kloster Morimond
Tochterklöster

Kloster Himmelwitz (1289)

Das Zisterzienserkloster Groß Rauden (Polnisch: Pocysterski Zespół Klasztorno-Pałacowy w Rudach (Wielkich)) ist ein am 21. Oktober 1258 gegründetes oberschlesisches Tochterkloster von Kloster Jędrzejów. Es liegt in der polnischen Ortschaft Rudy (Groß Rauden) in der Stadt- und Landgemeinde Kuźnia Raciborska (Ratiborhammer), Woiwodschaft Schlesien.

Das Kloster, früher nach seinem Stifter, Herzog Wladislaus von Oppeln, Wladislauskloster genannt, wurde später in Ruda-Kloster umbenannt. Zu ihm gehörten mehreren Dörfer sowie der große Wald Boyczow.

Der erste Abt von Rauden war Peter I. (1258–1274). Weitere Äbte waren Abt Martin I. (1456–1471) und Abt Peter III. (1471–1492).

Kircheninneres

Nach 1585 wurde das Kloster der schlesischen Ordensprovinz der Zisterzienser unterstellt. Trotz Rückschlägen durch die Reformation und den Dreißigjährigen Krieg konnte das Kloster, nicht zuletzt aufgrund der ausgedehnten Stifstforsten und den seit dem 16. Jahrhundert betriebenen Industrie- und Gewerbeanlagen, wirtschaftlich überleben und erlebte eine Blütezeit im 18. Jahrhundert die sich in der Gründung der Lateinschule 1744 und der 18.000 Druckwerken umfassenden Klosterbibliothek widerspiegelte. Mit der Säkularisation 1810 ging das Kloster mit seinen Besitzungen in Staatsbesitz über. Der letzte Abt war Bernhard Galbiers (reg. 1798–1810).

Das Kloster Rauden wurde 1812 mit seinem Besitz an den Kurprinzen von Hessen-Kassel verkauft. Kurze Zeit später wechselte Rauden jedoch wiederum den Besitzer. Landgraf Victor Amadeus von Hessen-Rothenburg, seit 1821 Herzog von Ratibor, erwarb den Komplex und baute ihn zu seiner Residenz aus. Die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche der Gemeinde erhoben.

Das Klostergebäude und die Kirche wurden während des Zweiten Weltkrieges schwer zerstört. In den Jahren 1947-1950 wurde die Pfarrkirche restauriert, dabei wurde der gotische Zustand aus dem 13. Jahrhundert zugrundegelegt. Das Klostergebäude blieb noch bis vor wenigen Jahren im verwahrlosten Zustand. Das ehemalige Zisterzienserkloster in Rauden gehört heute der Diözese Gleiwitz. Seit 1998 finden umfassende Renovierungsarbeiten statt. So erstrahlen heute die Gebäude im neuen Glanz. In den Klostergebäuden wirkt seit 2009 die Bildungseinrichtung der Diözese Gleiwitz. Es gibt mehrere Tagungssäle sowie Übernachtungsmöglichkeiten. Das neue Diözesanmuseum des Bistums Gleiwitz wird dort seinen Sitz haben.

Literatur

  • Reddig, Wolfgang F.: Die Zisterzienserabtei Rauden, in: Klöster und Landschaften, Zisterzienser westlich und östlich der Oder, hrsg. von Ulrich Knefelkamp und Wolfgang F. Reddig, Begleitband zur Ausstellung der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/O. 1999, S. 175-176, ISBN 3-931278-19-0
  • Grüger, Heinrich: Rauden, Zisterzienserabtei, Jb. der schlesischen Friedrich-Wilhelm-Universität zu Breslau 22 (1981), S. 33-49.
  • Potthast, August: Geschichte der ehemaligen Cistercienserabtei Rauden in Oberschlesien: Festgabe zur sechsten Säcularfeier ihrer Gründung, Leobschütz. Bauer. 1858. VIII, 308 S.
  • Gessner, Adolf: Abtei Rauden in Oberschlesien, Quellen und Darstellungen zur schlesischen Geschichte. Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien; Holzner-Verlag Kitzingen-Main, 1952

Galerie

Weblinks

 Commons: Groß Rauden/Rudy – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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