Kloster Sambucina

Kloster Sambucina
Zisterzienserabtei Sambucina
Lage ItalienItalien Italien
Region Kalabrien
Provinz Cosenza
Koordinaten: 39° 27′ N, 16° 17′ O39.44516.291388888889Koordinaten: 39° 26′ 42″ N, 16° 17′ 29″ O
Ordnungsnummer
nach Janauschek
363
Patrozinium Hl. Maria
Gründungsjahr 1160 ?
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1780 oder 1807
Mutterkloster Kloster Casamari
Primarabtei Kloster Clairvaux
Tochterklöster

Kloster Novara di Sicilia (1167)
Kloster Santo Spirito di Palermo (1173)
Kloster Roccadia (1176)
Kloster Santa Maria del Galeso (1195)
Kloster Acquaformosa (1195)
Kloster Sant'Angelo in Frigido (1217)

Das Kloster Sambucina (ital.: Santa Maria di Sambucina), ist eine ehemalige Zisterziensermönchsabtei in Kalabrien, Italien. Es liegt rund 7 km östlich von Luzzi in der Provinz Cosenza im westlichen Teil des Sila-Gebirges, in 780 m Meereshöhe.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Kloster soll, allerdings unbelegt, 1160 als erste Ordensniederlassung im normannischen Herrschaftsbereich in Unteritalien gegründet worden sein. Belegt ist eine Landschenkung König Wilhelms II. von Sizilien an das Kloster im Jahr 1166, die Königsland am westlichen Ufer des Flusses Crati betraf. Ein verschiedentlich genanntes Gründungsdatum 1140 (auch mit einem benediktinischen Vorgängerkloster seit 1087) ist nicht belegt. Der Gründungskonvent kam aus Kloster Casamari. Damit gehörte Sambucina der Filiation der Primarabtei Kloster Clairvaux an. Ein erstes Erdbeben beschädigte 1184 das Kloster. Das Kloster nahm schnell einen starken Aufschwung und errichtete sechs Tochterklöster, nämlich Kloster Novara di Sicilia (1172) und Kloster Santo Spirito di Palermo , Kloster Roccadia (1176), Kloster Santa Maria del Galeso (1195), Kloster Acquaformosa (1197) und Kloster Sant'Angelo in Frigido (1220). Bekannt war das „studium artium“, das in Sambucina gepflegt wurde. Der fünfte Abt, Lukas, wurde zum Erzbischof von Cosenza ernannt, der Abt Bernhard zum Bischof von Cerenzia. 1421 fiel das Kloster in Kommende. Durch ein Erdbeben stürzte die Kirche 1569 teilweise ein und auch das Kloster wurde beschädigt. Die Mönche zogen sich daraufhin nach Kloster Matina zurück, kehrten aber 1594 wieder. Dabei wurden die Kirche um vier Joche verkürzt und die Fassade zurückverlegt. 1633 trat die Abtei der kalabresisch-lukanischen Zisterzienserkongregation bei. Das Kloster wurde 1780 auf Grund eines Dekrets des Königs Ferdinand IV. (nach anderen Angaben erst unter Joseph Bonaparte 1807) aufgehoben. Eine Restaurierung fand 1973 statt.

Anlage und Bauten

Von der ursprünglichen Anlage aus dem 12. Jahrhundert haben sich Teile des Apsisbereichs und ein Pfeilerpaar des Mittelschiffs erhalten. Das Portal in der zurückversetzten Westfassade entstand im 13./14. Jahrhundert. Die dreischiffige Kirche entsprach dem bernhardinischen Plan mit vortretendem Querhaus und rechteckigem Chorschluss.

Literatur

  • Balduino Gustavo Bedini: Breve prospetto delle Abazie Cistercensi d'Italia. Dalla Fondazione di Citeaux (1098) alla meta del Secolo decimoquarto. Tipografia Casamari, Casamari 1964, S. 58–59.
  • Valentino Pace: Kunstdenkmäler Italien. Apulien – Basilicata – Kalabrien. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994, ISBN 3-534-08443-8, S. 456, m. Abb. des Portals.
  • Pietro De Leo, Certosini e Cisterciensi nel Regno di Sicilia. Rubbettino, Soveria Mannelli u. a. 1993, ISBN 88-7284-159-3.

Weblinks


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