Kloster Schwarzach

Kloster Schwarzach

Das Münster Schwarzach im Ortsteil Schwarzach der Gemeinde Rheinmünster ist die ehemalige Klosterkirche der ehemaligen Benediktinerabtei Schwarzach. die 826 zum ersten Male urkundlich erwähnt wird. Das Münster in Schwarzach ist nicht zu verwechseln mit der Benediktinerabtei Münsterschwarzach in Bayern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Klosters

In der Ende des neunten Jahrhunderts geschriebenen Pirminsvita wird Suarzaha (Schwarzach) als Gründung Pirmins genannt. Das Kloster wird im Jahr 826 zum ersten Male urkundlich erwähnt. Ab wann der Ort Schwarzach am Kloster entstand, lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen. Als die Benediktiner das Kloster an der Schwarzen Ache gründeten, gab es Schwarzach noch nicht.

1032 gab König Konrad II. das Kloster als Lehen an die Bischöfe von Speyer, die das Kloster finanziell ausbluteten. Erst Heinrich IV. entließ das Kloster aus der Lehensabhängigkeit von Speyer. Im 13. Jahrhundert musste sich die Abtei mit ihren Vögten, vor allem den Rittern von Windeck, auseinandersetzen. Die weitere herrschaftliche Zuordnung des Klosters ist schwierig. Gegen die von den Markgrafen von Baden aus ihrer seit 1422 bestehenden Schutzherrschaft über das Kloster abgeleiteten landesherrlichen Rechte klagte das Kloster über die Jahrhunderte. Ein Prozess vor dem Reichskammergericht in Wetzlar wurde bis zum Ende des Klosters nicht entschieden. Das Kloster musste durch den Bauernkrieg 1525 und den 30jährigen Krieg Zerstörungen erdulden. 1653 erfolgte die Übertragung der Gebeine der Heiligen Rufina nach Schwarzach, was ein Wiederaufleben des klösterlichen Lebens bewirkte. Das Kloster wurde auch im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1688–1697 beschädigt, aber bereits um 1724/32 nach Plänen von Peter Thumb in barockem Stil um so prächtiger erneuert. 1802/03 beendete die Säkularisation die Existenz des Klosters Schwarzach; Baden übernahm Besitz und Gebäudekomplex. Von der ehemaligen Klosteranlage sind außer der Kirche nur noch einige Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude mit dem Klosterportal aus den Jahren 1761 bis 1790 vorhanden.

Kirchengebäude

Das heute erhaltene, 1220-1225 erbaute Kirchengebäude ist bereits die vierte Kirche an dieser Stelle. Die romanische Säulenbasilika vereinigt heute vier Baustile. Neben der ursprünglichen, immer noch prägenden Romanik finden sich gotische Spitzbögen am Schallfenster im Turm und den Arkaden der Vierung. Teile des Chorgestühles stammen aus der Renaissance, während aus dem Barock der monumentale Hochaltar von 1752 im linken Querhaus und die Orgel auf der Westempore stammt.

Klosterhof

Der Klosterhof ist zum großen Teil in Privatbesitz, daher ist seit kurzer Zeit weder das Parken von Kraftfahrzeugen noch die Einfahrt in den Klosterhof gestattet.

Literatur

  • Ulrich Coenen: Die Baukunst der nördlichen Ortenau. Denkmäler in Bühl, Bühlertal, Ottersweier, Lichtenau, Rheinmünster und Sinzheim. Verlag Badische Neueste Nachrichten, Karlsruhe-Neureut 1993, ISBN 3-927725-14-5.
  • P. Marzolff: Die Abteikirche Schwarzach. München, Berlin 1976. (Große Baudenkmäler 237).
  • P. Marzolff: „Die frühmittelalterliche Abtei Schwarzach,“ in W. Müller (Hg.): Die Klöster der Ortenau (Die Ortenau 58). Offenburg 1978, S. 243-262.
  • S. Gartner: „Kloster Schwarzach (Rheinmünster),“ in: W. Müller (Hg.): Die Klöster der Ortenau (Die Ortenau 58). Offenburg 1978, S. 263-341.
  • H. Schmid: Die Säkularisation der Klöster in Baden 1802-1811. Überlingen 1980, S. 199-202.
  • W. Scheurer: Abteikirche St. Peter und Paul Schwarzach. Lindenberg 1996.

Weblinks

48.7458333333338.04777777777787Koordinaten: 48° 44′ 45″ N, 8° 2′ 52″ O


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