Knax

Knax
Knax
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Fachgebiet Kinderzeitschrift
Sprache Deutsch
Verlag Deutscher Sparkassenverlag (Deutschland)
Erstausgabe 1974
Erscheinungsweise zweimonatlich
Verkaufte Auflage 1.200.000 Exemplare

Knax (offizielle Schreibweise: KNAX) ist ein Werbecomic, der seit 1974 vom Deutschen Sparkassen Verlag (Stuttgart) produziert und in Sparkassen in Deutschland kostenlos an Kinder und Jugendliche abgegeben wird. Seit 1974 sind über 170 Knax-Hefte erschienen. Der Comic erscheint alle zwei Monate und die Auflage beträgt 1,2 Millionen Exemplare pro Heft. Knax ist außer in Deutschland auch in Österreich, Luxemburg, Dänemark und Norwegen erhältlich. Die Zielgruppe des Comics sind „junge Sparkassenkunden“.

Der Titelschriftzug des Comics ist „KNAX“ in weißer (oder roter) Schrift mit einem abgebrochenen Balken im X.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Der Comic spielt auf einer abgelegenen Insel namens „KNAX“, auf der Dorfbewohner (die „KNAXianer“) in ihrem Dorf „KNAX“ in einer mittelalterlichen Dorfgemeinschaft leben. Außerdem gibt es auf der Insel eine Räuberbande, die „Fetzensteiner“, die unter ihrem Anführer Fetz Braun auf der Ritterburg „Burg Fetzenstein“ hausen und die KNAXianer regelmäßig überfallen und bestehlen. Da die Räuber jedoch nicht sehr helle sind, unterliegen sie stets und beziehen für ihre Taten Prügel, bzw. müssen zur Strafe z. B. eine Wiedergutmachung in Form von kostenloser Arbeitsleistung für die KNAXianer erbringen.

Die Charaktere von Knax stellen ein idealisiertes Bild der bürgerlichen Gesellschaft dar. Die Landwirtschaft ist ebenso vertreten wie die verschiedenen Handwerkszünfte, die Forst- und Seewirtschaft, die Gastronomie und der Handel. Natürlich darf auch die Finanzwirtschaft, repräsentiert durch eine Sparkasse, auf Knax nicht fehlen.

Liste der KNAXianer:

  • Didi, ein Junge
  • Dodo, seine beste Freundin
  • Nero, der Hund von Didi und Dodo[1]
  • Kiki, ihr Eichhörnchen[2][1]
  • Gantenkiel, der Schreiber, Gelehrte und Bankier
  • Emmerich, der Kaufmann (der einen Korb als Hut trägt)
  • Ambros, der Schmied und Erfinder
  • Pierre Kattun, der Schneider und Künstler
  • Pomm-Fritz und Pomm-Friedel, der Bauer und die Bäuerin
  • Backbert und Steuerbert, die „Seebären“ (Seemänner) von Knax und eineiige Zwillinge
  • Schankwart, der Wirt
  • Walter Wildfang, der Jäger
  • Schlapf, der verschlafene Wächter

Liste der Fetzensteiner:

  • Fetz Braun, der Räuberhauptmann
  • Brunhold, die „rechte Hand“ von Fetz
  • Langbart[3]
  • Mampf[3]
  • Zipfel[3]

Sonstige:

  • Feelicia, die Kräuterfee. Feelicia wurde 1994 als neuer Charakter eingeführt. Sie ist laut eigener Erklärung weder KNAXianer noch Fetzensteiner, sondern „neutral“ und lebt im Wald, auch wenn sie mit beiden Seiten generell auf freundlichem Fuß steht.

Einführungsgeschichte

In den frühen Ausgaben von Knax wurde die Vorgeschichte erklärt. Demnach strandete ein Auswandererschiff an der Insel. Die Menschen nahmen die Insel in Besitz und gaben ihr den Namen „nach dem Geräusch, das die Balken von sich gaben, als das Dorf erbaut wurde“. Die Siedler leben seither autark auf der Insel und offenbar ohne Kontakt zur Außenwelt. Die Charaktere des Comics sind die Nachkommen dieser gestrandeten Auswanderer. Das Wrack des Schiffs dient Backbert und Steuerbert als Behausung. Die Herkunft der Fetzensteiner ist unklar.

Die Lebensweise und Bekleidung der Menschen auf Knax legt die Vermutung nahe, dass die Auswanderer wohl in der Renaissancezeit auf die Insel kamen. Ob der Comic in der Jetztzeit spielt oder in der Vergangenheit, ist unklar. Didi und Dodo sind die einzigen Kinder auf der Insel und die einzigen, die moderne Kleidung tragen. Sie leben zusammen und haben offenbar keine Eltern oder Erziehungsberechtigten auf Knax.[4]

Umfang

Ursprünglich enthielt jede Ausgabe nur eine einzige Geschichte, die gelegentlich an aktuelle Themen angelehnt wurde. In älteren Ausgaben wurden auf der Rückseite des Heftes noch Hintergrundinformationen zum Thema des Heftes abgedruckt.

Später enthielt jedes KNAX-Heft drei Geschichten, eine mit sieben Seiten, eine mit zehn Seiten und eine mit einer Seite Umfang. Die kurze siebenseitige Geschichte hatte stets einen inneren Konflikt in einer der beiden Gruppen zum Inhalt. Die zehnseitige Geschichte erzählte dagegen einen Konflikt zwischen den KNAXianern und den Fetzensteinern. Dazu kamen redaktionelle Seiten, z. B. Wissenswertes, Rätsel, Witze, eine Bastelecke und eine Kontaktseite für Brieffreundschaften.

Seit dem Wechsel zu einem neuen Produktionsteam in der Ausgabe 3/2004 (siehe unten) wurde der Umfang auf zwei siebenseitige und eine einseitige Geschichte gekürzt. Dafür wurden die redaktionellen Seiten um drei erhöht, so dass das Heft weiterhin (mit Cover) 24 Seiten umfasst.

Es gibt außer den kostenlos verteilten Heften auch KNAX-Comicalben und KNAX-Taschenbücher, die je etwa 100 Seiten stark sind. In diesen ist die erste Geschichte jeweils neu, der Rest sind Nachdrucke früher veröffentlichter Geschichten.

Jährlich erscheint ein großformatiger KNAX-Kalender. Die Exemplare aus dem Jahren 1983 und 1984 wurden von André Roche gezeichnet.

Produktion des Comics

Das für die Sparkassen 1974 von Peter Wiechmann und dem Zeichner Erwin Frick erfundene Heft Knax wurde zunächst vom Kauka Verlag und bald darauf vom „Studio K“ produziert. Auch Manfred Klinke wird als einer der Miterfinder des Comics genannt. Zu Anfang erschien der Comic mit nur einer abgeschlossenen Geschichte auf 16 Seiten und einer Auflage von 100.000. Die Geschichten handelten zunächst vorwiegend von Themen wie Geld, Zins und Sparen. Im Laufe der Jahre rückten diese Themen aber immer mehr in den Hintergrund und der Comic wurde thematisch freier.

Ab 1980 übernahm das Studio Comicon unter der Leitung von Wiechmann und Fred Kipka die Produktion des Comics. Das Format wurde in ein klassisches Comic-Magazin geändert (24-seitig mit drei Geschichten und redaktionellem Inhalt wie Basteltipps, Rätsel und einer Brieffreundschaftenrubrik).

Comicon wurde 1988 aufgeteilt und daraus entstanden die „neue“ Comicon S.L. und Kipkakomiks (mit Sitz in München). Hierbei ging die Produktion von Knax auf Kipkakomiks über, die auch jahrzehntelang andere bekannte deutsche Comics wie Fix und Foxi oder Teile von YPS produzierte. Der Chef von Kipkakomiks, Fred Kipka, verfasste selbst über 20 Jahre lang ausnahmslos alle Knax-Geschichten. Nach seinen Skripts wurde das Artwork von einem Team von Autoren, Zeichnern und Inkern in einem Studio in Barcelona erstellt. Die fertig getuschten Comicseiten kamen dann zurück nach Deutschland, wo ein Siebdruck angefertigt und die Seiten von Hand coloriert wurden. Dort wurden auch die Redaktionsseiten hinzugefügt, Satz, Lithografie und Druck gemacht. Der Vertrieb des Comics erfolgte anschließend über den Auftraggeber, den Deutschen Sparkassen Verlag.

Seit Heft 3/2004 stammen die Knax-Storyboards von Götz Bachmann und werden von Roberto Freire, Boris Zatko und Ulf S. Graupner zeichnerisch umgesetzt. Die Titelbilder und die Knax-Kalenderbilder zeichnet Franz Gerg. Durch diesen Wechsel hat sich ab Heft 3/2004 das Erscheinungsbild des Comics verändert: bei Kipkakomiks war das Werk bis zuletzt komplett handgetuscht und handkoloriert, während das neue Team zwar die Lineart ebenfalls von Hand zeichnet und tuscht, die Kolorierung aber am Computer erstellt.

Sonstiges

In Deutschland gibt es über 200 KNAX-Klubs, die von den Sparkassen organisiert werden und zusammen über eine Million Knax-Fans im Alter von ca. sechs bis dreizehn Jahren haben.

Unter dem Begriff Knaxiade werden Kinderfeste mit Spielen und sportlichen Wettkämpfen veranstaltet.

Der Erfolg von Knax inspirierte bald auch andere Zusammenschlüsse von Kreditinstituten zu eigenen Werbecomics wie Sumsi, Mike, der Taschengeldexperte (Volks- und Raiffeisenbanken, 1978-2007) und Marc & Penny (Genossenschaftsbanken, 1981-2007). Seit Juli 2007 erscheint als Nachfolgereihe von Mike, der Taschengeldexperte und Marc & Penny das Magazin VR-Primax.

Anmerkungen

  1. a b Die Tiere (Nero, Kiki, und wilde Tiere) können nicht sprechen.
  2. Kiki erschien erstmals 1988 und bekam 1989 ihren Namen.
  3. a b c Zunächst hatten von den Fetzensteinern nur Fetz Braun und Brunhold einen eigenen Namen. Die anderen drei Namen gingen erst später aus einem Wettbewerb unter den Knax-Lesern hervor.
  4. Diese Tatsache war jedoch nie Thema einer Knax-Geschichte.

Weblinks


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