Kneitinger

Kneitinger
Kneitinger „Edel-Pils“

Der Kneitinger ist eine traditionsreiche bayerische Brauerei und Gaststätte in Regensburg. Der „Knei“, wie die Regensburger sowohl die Brauerei als auch die Muttergaststätte am Regensburger Arnulfsplatz nennen, ist in der Stadt der Inbegriff bayerischer Gemütlichkeit. Die Geschichte des Kneitinger reicht bis in das Jahr 1530 zurück. Heute wird das Unternehmen von einer gemeinnützigen Stiftung geführt. Der „Knei“ ist bei allen Gesellschaftsschichten und Altersklassen gleichermaßen bekannt und beliebt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Brauerei

Im Jahr 1590 wurde erstmals die Existenz einer Brauerei am Regensburger Arnulfsplatz, wo sich der Kneitinger noch heute befindet, urkundlich erwähnt. Die eigentlichen Anfänge dürften jedoch noch weiter zurückliegen: Etwa 1530 soll die Brauerei gegründet worden sein. Im Lauf der Jahre wurde die Brauerei immer wieder verkauft und es kam ein Sommer-Bierkeller mit Schankwirtschaft am Galgenberg dazu, der heutige Biergarten „Kneitinger Keller“. 1861 kamen Brauerei und Keller durch Heirat mit der Witwe Maria Islinger in den Besitz des erst im eigenen Betrieb ausgebildeten Braumeisters Johann Kneitinger I., der das Kneitinger Bockbier erfand, bis heute eine Spezialität des Hauses. Sein Sohn, Johann Kneitinger II., verfeinerte die Rezepte seines Vaters weiter und war mit dem Bockbier äußerst erfolgreich. Er war im Oktober 1892 der Gründer der Gaststätte am Arnulfsplatz, die heute als Stammhaus des Kneitinger gilt. Johann Kneitinger II. verstarb am 15. September 1923, womit das Unternehmen an dessen Sohn Johann Kneitinger III. überging. 1945 wurde die Gaststätte des Sommerkellers zerstört und nach Kriegsende neu aufgebaut. Johann Kneitinger III. führte in alter Familientradition das Unternehmen bis zu seinem Tod im Jahr 1975 fort. Nach seinem Ableben ging der Kneitinger an seine Frau Sofie Kneitinger. Da Sofie keine Erben hatte (die Ehe mit Johann war kinderlos geblieben), entschied sich Sofie Kneitinger bereits zu Lebzeiten dazu, ihr Vermögen auf eine gemeinnützige Stiftung mit dem Namen „Hans-und-Sofie-Kneitinger-Stiftung“ zu übertragen. Die Stiftung wurde am 5. Dezember 1985 gegründet. Die Stiftung expandierte das Unternehmen in dem sie Grundstücke, aus dem vererbten Privatbesitz von Sofie Kneitinger, verkaufte und somit den Erwerb weiterer Gaststätten finanzieren konnte. Zusätzlich wurde aus den Erlösen der Grundstücksverkäufe das Mutterhaus am Arnulfsplatz für einen 7-stelligen DM Betrag renoviert und modernisiert. Sofie Kneitinger verstarb 1991, womit die Brauerei nach 115 Jahren im Familienbesitz auf die Stiftung überging. Die Hans-und-Sofie-Kneitinger-Stiftung engagiert sich einerseits stark in der regionalen Kinder- und Altenhilfe, insbesondere durch Unterstützung von Kinder- und Altenheimen, andererseits werden auch weitere historische Gebäude und traditionelle Gaststätten zugekauft und renoviert.

Biere des Kneitinger

Die Brauerei Kneitinger produziert neben einem nach Pilsener Brauart hergestellten und dennoch individuellen hellen Bier („Edel-Pils“; 5,2 % Vol.; 89 % des Brauvolumens) auch ein dunkles Bier, das „Dunkel Export“ (5,5 % Vol.), sowie den traditionellen dunklen „Kneitinger Bock“ (6,8 % Vol.). Die Brauerei Kneitinger gibt an, dass sie sich bewusst gegen die Herstellung der „Modebiere“ entschieden habe und sie es auch weiterhin bei der Produktion der traditionellen Sorten belasse. Die Kneitinger Biere werden in den Stiftungswirtshäusern und in einem der beiden Festzelte auf der Regensburger Dult ausgeschenkt und über den regionalen Getränkehandel und per Onlineshop vertrieben.

Sonstiges

Die Brauerei kann im Rahmen einer Bierprobe besichtigt werden. Das Emblem des Kneitinger zeigt einen weißen Ziegenbock, der aus einem Bottich trinkt.

Weblinks

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