Kolonialwaren

Kolonialwaren
Ein Schiff als Symbol des Fernhandels an einem Kolonialwarenladen in Gotha von 1893
Hamburger Kolonialwarenladen um 1830, ausgestellt im Museum für Hamburgische Geschichte.

Als Kolonialwaren bezeichnete man überseeische Erzeugnisse und Rohstoffe, insbesondere Zucker, Kaffee, Tabak, Reis, Kakao, Gewürze und Tee. Im Bereich der historischen Forschung ist der Begriff heute nicht mehr gebräuchlich; stattdessen wird zumeist die Bezeichnung außereuropäische Güter verwendet.

Heutige Produktions-, Handels- und Konsumkette

Oft waren und sind die produzierenden Länder, ehemalige europäische Kolonien und heutige Entwicklungsländer, vom Export einiger weniger Kolonialwaren abhängig. Das macht ihre Volkswirtschaften nach wie vor von oft stark volatilen (starken Preisschwankungen unterliegenden) Rohstoffmärkten abhängig .

In kleineren Städten prägten vor dem Siegeszug der Supermarktketten zahlreiche Kolonialwarenläden das Stadtbild. Diese boten im Prinzip auch alle Grundnahrungsmittel an, unabhängig von ihrer tatsächlichen Herkunft. Daneben auch Seife, Waschmittel, Petroleum und anderen Haushaltsbedarf. Je nach Kundenkreis waren diese Tante-Emma-Läden entweder beinahe echte Gemischtwarenläden – eher in ländlicher Umgebung oder in den Vororten und Arbeiterquartieren – während in den Stadtzentren die Kolonialwarenläden gerne als Delikatessenhändler auftraten. Heute sind Kolonialwarengeschäfte fast ganz aus der städtischen Landschaft verschwunden, die wenigen verbliebenen Anbieter, die noch bewusst und gezielt mit dem Begriff Kolonialwaren um die Kunden werben, sind meistens gesuchte Spezialisten, die auf eine lange Familientradition zurückblicken können.

Der Name ist allerdings auch noch im Namen des weitverbreiteten Einzelhandelsverbandes Edeka zu finden („Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin“ – kurz E. d. K.).

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