- Kommana in Kappadokien
-
Comana Cappadociae (griechisch Κόμανα; hethitisch vermutlich Kummani) war eine antike Stadt in Kappadokien, heute das Dorf Şar im Tal des Göksu bei Tufanbeyli in der Provinz Adana (Türkei).
Comana war vermutlich die Hauptstadt von Kizzuwatna und bereits zu hethitischer Zeit ein Kultzentrum. Hier wurde besonders Hepat, die Gattin des Wettergottes Teššup verehrt, sowie ihr Sohn Šauška. Seit hellenistischer Zeit war es neben Comana Pontica eines der beiden Kultzentren der Göttin Ma (römisch Bellona) mit ihrem orgiastischen Kult. Der Tempelstaat wurde von einem Oberpriester geführt, der im Rang gleich nach dem König von Kappadokien kam.
Eine römische Inschrift, eine Spolie aus der Dorfschule, ursprünglich eine armenische Kirche, nennt einen Iulius Proculeianus aus dem Stamm der Fabier als Legaten des Statthalters der Provinz Cappadocia et Galatia Pontus zur Zeit des Kaisers Titus. Der Statthalter war zu dieser Zeit M. Hirrius Fronto Neratius Pansa, von dem ebenfalls eine Inschrift aus Commana vorliegt.
Harper hält auch den Praeses Provinciae von Norikum (N[orici] M[edi]t[erranei]), Aurelius Hermodorus, der ein Mithräum in Virunum restauriert hatte (CIL III, 4796) für einen Bürger Commanas. Das Familiengrab lag vielleicht in Kırık Kilise nördlich der Stadt.
Vor dem ersten Weltkrieg war das Dorf vor allem von Armeniern bewohnt.
Literatur
- Richard P. Harper: Tituli Comanorum Cappadociae, in: Anatolian Studies 18 (1968) S. 93-147.
- Richard P. Harper; İnci Bayburtluoğlu: Preliminary report on excavations at Şar, Comana Cappadociae in 1967, in: Anatolian Studies 18 (1968) S. 149-158.
- Richard P. Harper: Inscriptiones Comanis Cappadociae in A.D. 1967 effossae. Titulorum loci supplementum, in: Anatolian Studies 19 (1969) S. 27-40.
- Richard P. Harper: Tituli Comanorum Cappadociae iterum suppleti, in: Anatolian Studies 22 (1972) S. 225-239.
- R. P. Harper, Roman Senators in Cappadocia. Anatolian Studies 14, 1964, 163-168.
Weblinks
Wikimedia Foundation.