Kompanieführungsgruppe

Stärke- und Ausstattungsnachweisung einer Kompanieführungsgruppe

Die Kompanieführungsgruppe oder Batterieführungsgruppe (bei Artillerie und Flugabwehrtruppe) ist eine Teileinheit der meisten Kompanien und Batterien der Bundeswehr. Sie wird gewöhnlich aus Kompaniefeldwebeltrupp (Batteriefeldwebeltrupp) und Kompanietrupp (Batterietrupp) gebildet und vom Kompaniefeldwebel (Batteriefeldwebel) geführt. Je nach Truppengattung und Auftrag können ihr weitere Trupps wie Fernmeldetrupp, Versorgungstrupp, Sanitätstrupp, Wartungstrupp oder ähnliche angegliedert sein.

In der Kompanieführungsgruppe sind gewöhnlich alle Soldaten der Kompanie, mit Ausnahme des Kompaniechefs, zusammengefasst, die keiner anderen Teileinheit zur Erfüllung des Hauptauftrages der Einheit oder Truppengattung zugeordnet sind. Sie hat den Auftrag, den Kompaniechef bei allen anfallenden Aufgaben zu unterstützen und zu entlasten. Dazu gehören neben Aufrechterhaltung der Verbindung zu vorgesetzten Dienststellen, Stabsabteilungen und zuständigen logistischen Einheiten oder Teileinheiten auch Fragen der Organisation des täglichen Dienstes.

Geschichte

Die Kompanieführungsgruppe wurde zwar erst in der Reichswehr (1919 - 1934) eingeführt, fußt aber auf der jahrhundertealten Tradition der Selbstständigkeit von Kompanien, der auch der Führer einer Kompanie den Titel Chef statt Kommandeur verdankt. Vor der Reichswehr wurden die Aufgaben der Kompanieführungsgruppe vom Kompaniefeldwebel mit den ihm unmittelbar vom Kompaniechef zugeteilten Gehilfen und einigen etatsmäßigen (im Militärhaushalt zu diesem Zweck bestimmten) Unteroffizieren wahrgenommen. In erster Linie waren das die so genannten Kompaniehandwerker, die sich um Pflege und Instandhaltung der Uniformen und Ausrüstung zu kümmern hatten. Als etatsmäßige Unteroffiziere gehörten dazu der dem heutigen Versorgungsunteroffizier vergleichbare Capitain d'armes (im damaligen Militärjargon Kappendarm) und der Schießunteroffizier, der sich um die Schießausbildung zu kümmern hatte.

Literatur

• Zobeltitz, H. C. v. und P. Purzelbaum. (Hrsg.) Das Alte Heer, Berlin 1931
• Reinicke, Adolf, Das Reichsheer 1921 - 1934, Osnabrück 1986
• Taschenbuch für Wehrausbildung, Bonn 1982