Panzerkompanie

Panzerkompanie

Kompanie bezeichnet eine militärische Einheit.

Das in ganz Europa benutzte Wort – Compagnia, Compagnie – ersetzte im 17. Jahrhundert im deutschen Sprachraum das Wort Fähnlein.

Die Kompanie war ursprünglich, wie das Regiment, eine Verwaltungseinheit und kein taktischer Truppenkörper (Diese wurden damals deutsch mit Gewalthaufen oder Gevierthaufen, ab der Mitte des 17. Jahrhunderts auch „international“ als Bataillon bezeichnet) [1] [2]). Daher rührt auch die bis ins 19. Jahrhundert hinein bestehende Kompaniewirtschaft.

Die Kompanie besteht aus ca. 60 bis 250 Soldaten. Sie wird in zwei oder mehr Teileinheiten, genannt Züge mit ggf. spezifischen militärischen Aufgaben eingeteilt. Geführt wird die Kompanie von einem Offizier (dt: „Kompaniechef“; ö: „Kompaniekommandant“; ch: „Kompaniekommandant“), der in der Regel im Rang eines Hauptmanns (Heer, Luftwaffe) bzw. Kapitänleutnants (Marine) steht. Unterstützt wird er in seinen Führungsaufgaben von der Kompanieführungsgruppe, deren wesentliche Bestandteile die Kompanieführungsgruppe mit dem Kompanietrupp, dem Kompaniefeldwebel (Spieß) sowie dem Kompanieeinsatzoffizier / Kompanieoffizier stellvertretender Chef sind. Der Kompaniechef ist Disziplinarvorgesetzter für alle Angehörigen seiner Einheit. In der Regel ist eine Kompanie einem Bataillon als nächsthöherer Organisationseinheit zugeordnet; in der Heeresstruktur Neues Heer können Kompanien auch einem Regiment zugeordnet sein. Selbstständige, verstärkte Kompanien (ca. 150–250 Soldaten), die über zusätzliche Unterstützungsgruppen/-züge verfügen, können für einen bestimmten Einsatz oder ständig auch höheren Organisationsebenen (Brigaden, Divisionen) unterstehen. Die Stelle des Kompaniechefs ist in diesem Fall häufig höher dotiert (Major). Darüber hinaus gibt es in der Bundeswehr auf Ämterebene auch Stabskompanien, die Soldaten zur Unterstützung in die Stabs- und Fachabteilungen der Ämter abstellen. Diese werden meist von einem Fachdienstoffizier geführt.

Im Einsatz kann/wird eine Kompanie verstärkt mit Teilen der 1./Stabs- und Versorgungskompanie wie Feldküchentrupp, Wartungstrupp WTG, Sanitätstrupp und - abhängig von der Zugehörigkeit zu einer Truppengattung - mit Fernmeldetrupp (Bataillonsfunkkreis), VB/FSC Mörser/Artillerie, EAG-Trupp mit Erdarbeitsgerät sowie weiteren Kräften zumeist in Truppstärke wie Hundeführer.

In der Artillerie und in der Heeresflugabwehrtruppe wird eine Kompanie als Batterie bezeichnet (dt: „Batteriechef“), in der Luftwaffe (zum Beispiel bei Ausbildungseinheiten und im Einsatzführungsdienst wo der Begriff Kompanie ebenfalls verwendet wird) und bei der Heeresfliegertruppe als Staffel (dt: „Staffelchef“), in der Marine als Inspektion (dt: „Inspektionschef“). An den Schulen der deutschen Bundeswehr heißt das Kompanieäquivalent ebenfalls Inspektion (dt: „Inspektionschef“).

Bei der Bundeswehr werden Kompanien grundsätzlich mit Ordnungszahlen bezeichnet, denen in der Schriftform immer hinter einem Schrägstrich die Nummer oder der Name des übergeordneten Verbands folgt. Beispielsweise bezeichnet 3./- allein die dritte Kompanie, 3./310 die dritte Kompanie eines (nicht näher spezifizierten) Bataillons oder Regiments mit der Nummer 310, 1./FmBtl 900 die erste Kompanie des Fernmeldebataillons 900. Für die Bundeswehr gilt, dass alle 1./ Stabs- und Versorgungskompanien sind, zumeist die 7./ Feldersatz- und Ausbildungskompanien und bei der Infanterie 5./ oder 6./ Unterstützungskompanien mit Mörsern, Panzerabwehr und Feldkanonen sind.

Schweiz

In der Schweizer Armee existieren für die Einheit je nach Truppengattung auch andere Bezeichnungen:

Einzelnachweise

  1. zitiert nach Fuchs, S. 196
  2. zitiert nach Ortenburg, S. 183

Literatur

  • Theodor Fuchs: Geschichte des europäischen Kriegswesens – Teil I: Vom Altertum bis zur Aufstellung der stehenden Heere, Truppendienst-Taschenbücher Band 19, Verlag Ueberreuter, Wien 1972
  • Georg Ortenburg: Waffe und Waffengebrauch im Zeitalter der Landsknechte, Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1984, ISBN 3-7637-5461-X

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