- Konak (Hakkari)
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Konak
Hilfe zu WappenBasisdaten Provinz (il): Hakkâri Landkreis (ilçe): Hakkâri Koordinaten: 37° 39′ N, 43° 47′ O37.64293333333343.789405555556Koordinaten: 37° 38′ 35″ N, 43° 47′ 22″ O Einwohner: 38[1] (2009) Telefonvorwahl: (+90) Postleitzahl: 30800 Kfz-Kennzeichen: Konak (früher Qodchanis, auch Qudshanes, Qudshanis, Kochanes oder Koçanis) ist ein Dorf im Landkreis Hakkâri der gleichnamigen türkischen Provinz. Konak liegt etwa 20 km nordöstlich der Provinzhauptstadt Hakkâri. Konak hatte laut der letzten Volkszählung 38 Einwohner (Stand Ende Dezember 2009). Die Bevölkerung bestand bis zum Ersten Weltkrieg hauptsächlich aus nestorianischen Assyrern.
Von Ende 17. Jh. bis zum Christen-Exodus 1915 residierte an diesem schwer zugänglichen Ort ein vom Papst in Rom unabhängiger Katholikos-Patriarch der ostsyrischen „Kirche des Ostens“, nämlich der Vertreter der jüngeren Linie („Patriarchat der Berge“). Sein Amtsname lautete durchgängig „Mar Shimun“. Zuletzt aus Qudshanis stammen Shimun XXI., Shimun XXII. und Shimun XXIII..
Die Kirche Mar Shalita in Qudshanis diente als Rahmen der Pontifikalgottesdienste und auch als Grablege der Katholikoi bis zu Shimun XX. († 1903).
Die Büchersammlung des Patriarchats fanden westliche Besucher enttäuschend. Sie umfasste nur etwa 60 Bände. Doch barg sie ein Werk von außerordentlicher Bedeutung: die einzige erhaltene alte Kopie (12. Jh.) des Liber Heraclidis des Nestorius. Die Handschrift (O) selbst ist inzwischen anscheinend vernichtet, verschollen auch eine 1889 für den in Urmia tätigen Amerikaner John H. Shedd († 1895) durch den einheimischen Priester Oshacna Sarau († um 1915) in Qudshanis gefertigte Abschrift (U). Diese diente ihrerseits um die Wende 19./20. Jh. als Grundlage von vier schließlich in Bibliotheken des Westens gelangten Kopien, darunter die für Heinrich Goussen, heute in Straßburg. Eine zweite Abschrift von O, die Paul Bedjan erwarb, ist gleichfalls verloren.
Literatur
- Michel Chevalier: Les montagnards chrétiens du Hakkâri et du Kurdistan septentrional. Dépt. de Géographie de l'Univ. de Paris-Sorbonne, Paris 1985, 100f. 225f. 255f. ISBN 2-901165-13-3
- Helga Anschütz: Mar Shallita. Die alte Patriarchatskirche von Qodshanes im Bergland von Hakkari. In: Kyrios (1968) 13-23.
- Luise Abramowski: Untersuchungen zum Liber Heraclidis des Nestorius (Corpus Scriptorum Christianorum Orientalium 242/Subs. 22). Louvain 1963.
- David Wilmshurst: The Ecclesiastical Organisation of the Church of the East, 1318-1913. (Corpus Scriptorum Christianorum Orientalium 582 / Subs. 104). Peeters, Leuven 2000, 295f.
- Wigram, W.A. The cradle of mankind. Life in Eastern Kurdistan. London 1922.
Weblinks
- August Thiry: Qodshanes in Hakkari mit Fotos des Zustandes 2007
- Jelle Verheij: Kocanis, Hakkâri Beschreibung und Fotos (2005) des Dorfs und der Patriarchalkirche
Einzelnachweise
- ↑ Türkisches Institut für Statistik, abgerufen 11. April 2010
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