- Hakkâri (Provinz)
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Hakkâri
Nummer der Provinz: 30 Landkreise Basisdaten Koordinaten: 37° N, 44° O37.46611111111144.064444444444Koordinaten: 37° N, 44° O Provinzhauptstadt: Hakkâri Region: Ostanatolien Fläche: 7121 km² Einwohnerzahl: 246.469 (2007) Bevölkerungsdichte: 34,61 Einwohner/km² Politisches Gouverneur: Muammer Türker[1] Sitze im Parlament: 3 Strukturelles Telefonvorwahl: 0438 Kennzeichen: 30 Website www.hakkari.gov.tr (Türkisch) Hakkâri (kurdisch Colemêrg, syrisch-aramäisch: ܐܰܟ݁ܳܪܳܐ Akkare) ist eine der 81 türkischen Provinzen. Sie liegt am gebirgigen südöstlichsten Punkt der Türkei und grenzt im Osten an den Iran und im Süden an den Irak. Im Norden liegt Van und im Westen Şırnak. Hauptstadt ist das gleichnamige Hakkâri. Die Einwohnerzahl beträgt 246.469 (Stand 2007).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Provinz hat eine Fläche von 7121 km² und liegt über 1700 m hoch. Hakkâri ist ein sehr gebirgiges Gebiet. Es gibt mindestens 30 Berge, die über 3000 m hoch sind. Der höchste ist der Cilo Dağı (Reşko), der 4116 m hoch ist, gefolgt von den Gipfeln Mordağ (3810 m), Sandil (3818 m) und Geveruki (3680 m). Hakkâri besteht zu 10 % aus Plateaus. Bekanntere unter ihnen sind Kandil, Shandil, Berçelan, Kanimehan und Vare Berkizan.
Landkreise
Die Landkreise der Provinz Hakkâri sind:
- Hakkâri (kurdisch Colemêrg)
- Çukurca (kurdisch Çelê)
- Şemdinli (kurdisch Şemzînan)
- Yüksekova (kurdisch Gewer)
Geschichte
Hakkâri ist seit altersher von Menschen besiedelt. Es gibt prähistorische Felszeichnungen, deren Datierung und Zuordnung nicht klar ist.
Von den Assyrern stammen die ersten Berichte über diese Region. Sie berichteten von unabhängigen Fürstentümern Hubuškia und Zamua, die hier von 900-700 v. Chr. bestanden. Zwei dieser Fürsten oder Könige hießen Hubuşki Kaki(a) und Data(na). Der Ursprung dieser Namen ist hurritisch. Manchmal tauchten diese Namen im Zusammenhang mit den Nairi auf. Aus den Quellen wird deutlich, dass die Fürstentümer aus Stammeskonföderationen bestanden. Diese Lebensart hat sich bis zu Gegenwart bei den Kurden von Hakkâri erhalten. Nach den Einfällen der Assyrer nach Anatolien schlossen sich die Stämme der Nairi zusammen. Als Gegenspieler der Assyrer traten die Urartäer auf den Plan. Das erste urartäische Reich bestand vom 9. Jahrhundert bis zum 6. Jahrhundert v. Chr.
Im Jahre 1515 geriet die Region unter osmanische Oberhoheit. Allerdings bestand die Oberherrschaft des Sultans nur nominell. Es wurde eine Zeit lang als Sandschak des Vilayet Van betrachtet. In Wirklichkeit stand es unter der erblichen Herrschaft kurdischer Prinzen, die als Sandschak-Beyi fungierten. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts setzte die Pforte ihre Oberhoheit durch und machte es 1876 zu einem eigenständigen Vilayet. Bereits 1888 wurde es wieder der Provinz Van angegliedert. Bis zum 1. Weltkrieg lebten hier zahlreiche und auch wehrhafte Stämme Syrisch-nestorianischer Christen.
Namensgebung
Hakkari war der Name eines kurdischen Stammes, der in der Nähe des Van-Sees lebte. Arabische Historiker und Geographen nannten die Region Hakkāriyya. Der syrisch-aramäische Name für Hakkâri ist Akkare und bedeutet Landwirt.[2][3]. In dem sogenannten Geniza-Dokument aus dem frühen 12. Jahrhundert wird der Name in der heutigen Form bereits erwähnt. Verwaltungszentrum und Sitz der Hakkâri-Fürsten war Çölemerik. Die Armenier nennen diese Stadt Ilmar, die Assyrer Gülarmak und die Mamluken, die auch hier herrschten, Colamerg. Die Kurden nennen es Colemerg und auf Türkisch heißt es Çölemerik. Heute heißen Stadt und Provinz Hakkâri.
Bevölkerung
Die Bevölkerungsmehrheit stellen die Kurden. Die vier Dörfer Beyyurdu, Boğazköy, Uğuraçan und Yaylapınar werden ausschließlich von Türken bewohnt und liegen alle im Landkreis Şemdinli. Von den einst zehntausenden syrischen christen (auch Aramäer/Assyrer genannt) leben heute nur noch einige Personen in der Provinz Hakkâri wie im Dorf Konak.
Chronologie
Vor Christus
- um 850 - ca. 585 Urartäer
- 585 - 550 Meder
- 550 - 331 Perser
- 331 - 323 Makedonier
- 88 - 66 Tigranes II.
- 66 Römisches Imperium
Nach Christus
- 297 - 638 Sassaniden
- 978 Araber
- 1054 Seldschuken
- 1142 Imaddin Zengi
- 1343 Qara Qoyunlu
- 1360 Fürstentum von Hakkâri
- 1386 Mongolen
- 1405 2. Fürstentum von Hakkâri
- 1534 Osmanen
- 1855 Aufstand von Îzzedîn Shêr
- 1914 Russen
- 1918 Türkei
- 1924 Aufstand der Assyrer
Bekannte Persönlichkeiten
- Pervin Buldan, Menschenrechtlerin und Politikerin
- Yılmaz Erdoğan, Gelehrter und Schriftsteller
- Ehmedê Xanî, Schauspieler und Autor
Interessantes
Ferit Edgüs Roman Ein Winter in Hakkari wurde 1983 von Erden Kıral unter dem Titel Eine Saison in Hakkâri verfilmt.
Einzelnachweise
- ↑ Webseite der Provinz
- ↑ http://www.dukhrana.com/lexicon/lexeme.php?adr=1:125&font=Estrangelo+Edessa&size=150% Lexeme ')kr)'. Dukhrana.com. Abgerufen am 11. Februar 2011.
- ↑ http://www.premiumwanadoo.com/cuneiform.languages/syriac/dosearch.php?searchkey=396&language=id Search Entry. Premiumwanadoo.com. Abgerufen am 11. Februar 2011.
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