- Konkurrenzparadoxon
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Als Konkurrenzparadoxon bezeichnet man in der Volkswirtschaft die Situation, wenn Maßnahmen, die für ein einzelnes Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil bieten, sich aufheben, wenn sich alle Unternehmen so verhalten. In manchen Fällen ist der Endzustand für alle Unternehmen sogar schlechter. Der Begriff wurde vom deutschen Ökonomen Wolfgang Stützel geprägt.
Beispiele
Ladenöffnungszeit: Vorausgesetzt sei die Annahme, dass die Verbrauchsausgaben der Konsumenten eine feste Größe seien. Für einen Einzelhändler ist es von Vorteil, seine Öffnungszeiten auszudehnen, um auf diesem Weg seinen Umsatz zu Lasten seiner Konkurrenz zu erhöhen. Sollten alle anderen Einzelhändler nachziehen und ebenfalls ihre Ladenschlusszeiten verlängern, stehen alle Einzelhändler nun schlechter da, da der Gesamtumsatz konstant bleibt, es erhöhten sich nur die Kosten der Einzelhändler, vor allem die Personalkosten.
Werbung: Die Gesamtnachfrage beispielsweise nach Waschmitteln sei stabil. Die einzelne Unternehmung kann aber durch Werbung ihren Marktanteil zu Lasten der Konkurrenz ausdehnen. Machen das aber alle Waschmittelhersteller, dann steigen für alle die Werbeausgaben, ohne dass dadurch der Umsatz der Waschmittelbranche insgesamt steigt, so dass die Gewinne damit sogar fallen.
Siehe auch
Literatur
- Peter Bofinger: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Pearson Studium, München 2006. ISBN 3-8273-7222-4
- Wolfgang Stützel: Paradoxa der Geld- und Konkurrenzwirtschaft. Aalen 1979. ISBN 3-511-09029-6
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