Konservatorenpalast

Konservatorenpalast
Konservatorenpalast in Rom

Der Konservatorenpalast (ital.: Palazzo dei Conservatori) ist ein Renaissancegebäude am Kapitolsplatz (Piazza del Campidoglio), westlich des Forum Romanum in Rom. Heute ist dort ein Großteil der Kapitolinischen Museen untergebracht.

Geschichte

Um 1539 wurde Michelangelo Buonarroti mit der Neugestaltung des Kapitolsplatzes, nach der Überführung der Reiterstatue Mark Aurels 1538, beauftragt und plante in diesem Rahmen auch die an den trapezförmigen Platz angrenzende Bebauung. Eine Treppe führt den Kapitolshügel hinauf zum Kapitolsplatz, an dessen Stirnseite der Senatorenpalast steht. Die Seiten werden symmetrisch von zwei Gebäuden mit gleichen Fassaden gefasst: im Südwesten der Palazzo Nuovo und im Nordosten der Konservatorenpalast.

Der Konservatorenpalast ist in Kolossalordnung gehalten, bei der die beiden Geschosse durch riesige korinthische Pilaster zusammengefasst werden. Die Portikus, deren Schmalseitenjoche unter Papst Alexander VII verdoppelt wurden, wird von ionischen Säulen getragen, die keinen Bogen, sondern ein Gebälk tragen. Michelangelo plante durchgehend Ädikulenfenster mit einem Segmentgiebel und einem kleinen vorgelagertem Balkon. Das große Mittelfenster mit dem Dreiecksgiebel wurde erst später von della Porta eingefügt, der dadurch die Betonung des vertikalen Aspektes zugunsten einer Zentrierung der Mittelachse verschob. Michelangelo hinterließ bei seinem Tod 1564 die Pläne für den Konstervatorenpalast, sein Nachfolger Giacomo della Porta vollendete die Platzanlage und baute nach diesen Plänen zwischen 1574 und 1599 den Palast im Stil des Manierismus. Nach Michelangelos Vorgaben wurde hier erstmals in der römischen Profanarchitektur die Kolossalordnung verwendet. Im Innenhof des Konservatorenpalastes befindet sich der Marforio, eine der sechs sogenannten „sprechenden“ Statuen Roms.

Siehe auch

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