- Konstablerwache
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Konstablerwache Platz in Frankfurt am Main Basisdaten Ort Frankfurt am Main Ortsteil Innenstadt Einmündende Straßen Zeil, Kurt-Schumacher-Straße, Konrad-Adenauer-Straße, Fahrgasse, Große Friedberger Straße Bauwerke Bienenkorb-Hochhaus Die Konstablerwache in Frankfurt am Main, von den Frankfurtern „Konsti“ genannt, ist ein zentraler Platz im Zentrum der Stadt und Teil der Fußgängerzone Frankfurts. Sie liegt östlich der Hauptwache; beide Plätze sind durch die zentrale Einkaufsmeile der Stadt – die Zeil – verbunden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Auf dem heutigen Platz der Konstablerwache, an der Ecke zur Fahrgasse, befand sich seit 1544 ein Zeughaus der Frankfurter Stadtwehr, das lange Zeit das östliche Ende der Zeil darstellte. 1822 wurde das inzwischen zur Wachstation ausgebaute Militärgebäude aufgegeben und zu einem Polizeirevier umgebaut. Der Name Konstablerwache lässt heute noch erahnen, dass es die Wache des Frankfurter Konstablers war. Im Jahr 1833 rückte sie dann noch mal in den geschichtlichen Mittelpunkt, als sie von aufständischen Studenten im Frankfurter Wachensturm überfallen und geplündert wurde.
In der Gründerzeit wurde die Wache aber endgültig zu klein für die wachsende Stadt, und das neue Polizeipräsidium am Hohenzollernplatz (heute Platz der Republik) ersetzte sowohl Konstabler- als auch Hauptwache. Im Gegensatz zu Letztgenannter wurde die Konstablerwache aber 1886 abgerissen und durch Geschäftshäuser ersetzt. Heute steht an dieser Stelle das Bienenkorbhaus.
Bis 1881 war der heutige Platz eine bedeutende, aber enge Straßenkreuzung, gebildet aus der breiten, aber hier endenden Zeil, der sie nach Südosten in Richtung Allerheiligentor fortsetzenden Allerheiligenstraße sowie dem Straßenzug Fahrgasse und Große Friedberger Straße, der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung der Altstadt, die von der Alten Brücke zum Friedberger Tor führte. Im genannten Jahr wurde ein Straßendurchbruch fertiggestellt, die Neue Zeil, eine breite Geschäftsstraße, die von der Konstablerwache in östliche Richtung zur Friedberger Anlage führte. Zwischen Neuer Zeil und Allerheiligenstraße spannte sich ein kleiner Platz auf, der jedoch weit kleiner als die heutige Platzfläche blieb. Der Platz wurde zum Sammelpunkt osthessischer Gelegenheitsarbeiter, oft abfällig „Fulder“ (nach der osthessischen Stadt Fulda) genannt, die sich hier engagieren ließen; der Volksmund sprach spöttisch vom „Dalles“ oder „Fuldermarkt“.
Mit dem Aufkommen neuzeitlicher Verkehrsmittel an der Wende zum 20. Jahrhundert wurde die Konstablerwache zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkte der Stadt, sowohl für den Automobilverkehr als auch für die Straßenbahn.
Die Situation änderte sich nach dem Zweiten Weltkrieg dramatisch. Da ein großer Teil der Gebäude an der Zeil im Luftkrieg zerstört wurden, verzichtete man auf den Wiederaufbau und ließ einen großen Platz frei. Als dann die neu gebaute Kurt-Schumacher-Straße die Fahrgasse als wichtigste Nord-Süd-Verbindung in der östlichen Innenstadt ablöste, erhielt die Konstablerwache mit dieser Straße ihre heutige östliche Begrenzung.
Nach der Umgestaltung zur Fußgängerzone wurde das Platzniveau um knapp 80 Zentimeter angehoben, um trotz der daruntergelegenen Schnellbahnstation eine zweireihige Bepflanzung mit Platanen anlegen zu können. Dieses Podest ist ringsherum durch vier Stufen erreichbar, Rollstuhlfahrern wird der Zugang durch zwei Rampen ermöglicht.
Planungen
Der heutige Zustand der Konstablerwache wird allgemein als unbefriedigend empfunden. Sowohl die Architektur der umgebenden Kaufhäuser als auch die Platzgestaltung selbst tragen dazu bei, dass der Platz zu den hässlichen der Stadt gezählt wird. Insbesondere das gestalterisch schwer nachvollziehbare und funktional schädliche Podest wird als Missstand empfunden. Die Stufen halten Passanten vom Betreten des Platzes ab, das Platzinnere wird kaum genutzt. Die Konstablerwache ist deshalb ein häufig genannter Kandidat für eine Umgestaltung im öffentlichen Raum. Aktuelle Planungen sehen vor, das Podest und somit auch den Großteil der dort gepflanzten Bäume im Rahmen der Umgestaltung der Zeil zu entfernen.
Nachtleben
Auch wenn die Einkaufsstraße Zeil den Ruf besitzt, nach Geschäftsschluss weitgehend auszusterben, so befinden sich in der Umgebung der Konstablerwache doch einige bekannte Einrichtungen des Frankfurter Nachtlebens, beispielsweise die beiden Clubs Sinkkasten in der Brönnerstraße und das Nachtleben unmittelbar am Platz (Ecke Kurt-Schumacher-Straße). Außerdem befinden sich dort auch zwei bekannte Clubs für Anhänger der „schwarzen Szene“. Das Final Destination im Holzgraben und „The Cave“ in der Brönnerstraße. Nördlich der Konstablerwache, rund um die Alte Gasse, liegt das schwule Ausgehviertel der Stadt. Die Bushaltestelle Konstablerwache ist außerdem die zentrale Nachtbushaltestelle der Stadt.
Straßenbahn
Der ehemalige Straßenbahnknoten in der östlichen Innenstadt verlor seine Bedeutung erst durch die großen Streckenstillegungen in der Innenstadt in den 70er Jahren. Die Zeil wurde zunächst auch nach der Umwandlung in eine Fußgängerzone von Straßenbahnen befahren, die Strecke wurde anlässlich des Baus des S-Bahn-Tunnels zwischen Hauptwache und Konstablerwache stillgelegt, eine Neubaustrecke durch die parallele Stephanstraße übernahm einen Teil des Verkehrs. Auch in den hier von der Zeil abzweigenden Straßen Fahrgasse, Schäfergasse und Große Friedberger Straße verkehrten zeitweise Straßenbahnen.
Letztere wurde zwar bereits in den 60er Jahren stillgelegt, aber 1986 als Endstation der durchs Nordend verkehrenden Linie 12 wieder in Betrieb genommen. 1999 wurde nach fast zehnjähriger Planungsphase die Straßenbahntrasse auf der Kurt-Schumacher-Straße eingeweiht. Nun war es möglich von der Konstablerwache mit der Linie 12, die bisher ihre Endstation in einer Seitenstraße hatte, ohne Umstieg nach Fechenheim und Schwanheim zu fahren. Die Strecke in der Großen Friedberger Straße wurde stillgelegt.
Schnellbahnknoten
An der Konstablerwache befindet sich ein großer unterirdischer Kreuzungsbahnhof des Frankfurter Schnellbahnnetzes. Zwei Strecken der Frankfurter U-Bahn (B-Strecke, Linien U4 und U5, eröffnet 1974, und C-Strecke, Linien U6/U7, seit 1986) sowie die Innenstadtstrecke der S-Bahn (Linien S1–S6, S8, S9, seit 1983) haben Bahnhöfe hier. Die Station der B-Strecke ist dreigleisig, die C-Strecke und die S-Bahn teilen sich einen viergleisigen Bahnhof, an dem am selben Bahnsteig zwischen U- und S-Bahn umgestiegen werden kann.
Weitere Informationen zum Schnellbahnknoten Konstablerwache sind im Artikel Bahnhof Frankfurt (Main) Konstablerwache zu finden.
Trivia
Die Konstablerwache ist der Ort der Handlung des Hardcore-Techno-Tracks Korrekt! sowie in Tracks der Veröffentlichung Smash? Remixes von Smash? bzw. Smash? featuring Fast H[1][2], wo in Tracks wie z.B. Smash? (Nächste Station: Konstablerwache) (Original) (2000 als Remake von den Tschabos erschienen)[3]) Fast H einen Kanaksprak-sprechenden Drogendealer samt Kunden mimt. Zusätzlich ist eine Durchsage einer Bahnsprecherin zu hören (nächste Station: Konstablerwache). Auf dem Cover ist der Bahnhof mit dem Namensschriftzug zu sehen.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.discogs.com/Smash-Featuring-Fast-H-Konstablerwache-Remixes/release/116648
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=jsMOlsQCgEQ
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=WDqxSNLJFJQ
Weblinks
Commons: Konstablerwache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien50.1144444444448.6869444444444Koordinaten: 50° 6′ 52″ N, 8° 41′ 13″ OKategorien:- Platz in Frankfurt am Main
- Frankfurt-Innenstadt
- Fußgängerzone
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