- Konstantin Alexejewitsch Kalinin
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Konstantin Alexejewitsch Kalinin (russisch Константин Алексеевич Калинин; * 5. Februar 1889 in Warschau; † 24. April 1940, nach anderen Angaben am 22. Oktober 1938) war ein sowjetischer Flugzeugkonstrukteur.
Kalinin wurde 1916 zum Militär eingezogen und absolvierte die Pilotenausbildung in der Gatschinsker Militärfliegerschule. Er wurde an die Moskauer Fliegeringenieurakademie versetzt, wo er eine Klasse überspringen konnte. Im März 1921 wurde er Leiter der wissenschaftlich-technischen Abteilung des Instituts der Luftflotte.
1922 wurde Kalinin für ein Jahr von seiner Arbeit suspendiert. Erst ein Schreiben von Sergei Wladimirowitsch Iljuschin beendete die Suspendierung.
Ab 1926 leitete er ein OKB, das hauptsächlich zivile Flugzeuge, aber auch einige Militärtypen entwickelte. Der bekannteste militärische Typ ist die Nurflügel-Kalinin K-12, die 1937 bereit zur Serienproduktion war und in Tuschino vorgeführt wurde.
Viel bedeutender waren die zivilen Flugzeuge von Kalinin, angefangen bei der Kalinin K-1 bis zu der im Flugzeugwerk Charkow in Großserie gefertigte Kalinin K-5. Die Flugzeuge von Kalinin bildeten das Rückgrat der Luftflotte der Dobrolet.
Die zivilen Modelle waren durchweg einmotorige Hochdecker, hatten einen mit Segeltuch bespannten Rohrrahmen und meistens eine hölzerne Tragflügelstruktur. Besonderes Merkmal der Entwürfe Kalinins war der elliptische Tragflügelgrundriss, wie er später auch bei der Supermarine Spitfire oder der Heinkel He 111 Verwendung fand.
Großes Aufsehen erregte 1933 das Riesenflugzeug Kalinin K-7 für bis zu 128 Passagiere.
Insgesamt wurden in Kalinins Konstruktionsabteilung 16 verschiedene Muster inklusive ihrer Modifizierungen entworfen.[1]
Kalinin experimentierte mit neuen Flugzeugformen, insbesondere ein schwanzloses Deltaflügelmodell, die geplante Kalinin K-15 zeigte gute Eigenschaften. Dies führte zu einer Parallelentwicklung mit dem deutschen Alexander Lippisch. Die Erkenntnisse von Kalinin flossen schließlich erst in den 1950er Jahren in den Bau von Kampfflugzeugen, die mit Deltaflügeln ausgerüstet wurden.
Kalinin fiel jedoch dem Großen Terror in der UdSSR zum Opfer. Er wurde 1938 verhaftet, sein Konstruktionsbüro geschlossen und auf persönlichen Befehl Stalins 1940 exekutiert. Nach dem Tode Stalins wurde er juristisch von allen Anschuldigungen rehabilitiert.
Konstruktionen/ Projekte
- Kalinin K-1
- Kalinin K-2
- Kalinin K-3
- Kalinin K-4
- Kalinin K-5
- Kalinin K-6
- Kalinin K-7
- Kalinin K-9
- Kalinin K-10
- Kalinin K-12
- Kalinin K-13
- Kalinin K-15
Einzelnachweise
- ↑ Wilfried Kopenhagen, Lexikon Sowjetluftfahrt, Transpress Verlag Berlin, 1986, S.113
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