- Konzentrischer Steinkreis
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Konzentrische Steinkreise (engl. Multiple Stone Circle) sind prähistorische Anlagen, die aus zwei, in Einzelfällen aus drei (Shapbeck Plantation, Cumbria) oder vier (Yellowmead Down, Devon), ineinander liegenden Steinringen bestehen. Sie sind nur in begrenzter Zahl von den Britischen Inseln bekannt. Die Kreise wurden von der späten Jungsteinzeit bis zur Bronzezeit errichtet. Die Mehrheit datiert wahrscheinlich in die frühe Bronzezeit. Die einzelnen Ringe sind in der Regel sukzessiv entstanden. Die Kreise selbst hatten wahrscheinlich eine ähnliche Funktion wie die einfachen Steinkreise und die Recumbent Stone Circle.
Inhaltsverzeichnis
Forschungsgeschichte
Beschreibungen dieser Kreisart sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Aubrey Burl schuf in seiner Aufstellung von 1976 die Unterabteilung der konzentrischen Kreise, die J. Barnatt in der jüngsten Publikation (1987) nicht wieder aufgriff. Grabungen fanden an den Anlagen von Avebury, Stonehenge und The Sanctuary (alle in Wiltshire) und am „Druid's Circle“ bei Birkrigg nahe Ulverston in Cumbria statt.
Bauweise
Der Durchmesser der äußeren Ringe schwankt zwischen 20 und 330 Metern. Die Kreise werden aus 20 bis 97 nur selten der Höhe nach geordneten Steinen gebildet. Die oft kleinen, aber auch bis zu vier Meter hohen Steine liegen heute oft umgestürzt am Boden. Sie kommen im Kontext mit Steinreihen, Menhiren oder Umwallungen (Park Gate) vor. Im Inneren findet sich ein zentraler Menhir, bzw. Gräber unter einem Stein- oder Erdhügel. Die Steine der inneren Ringe sind stets kleiner, ihre Anzahl ist stets geringer als im äußeren Ring. Ein typischer Vertreter der Gattung ist „The Sanctuary“ in Wiltshire.
Typologie
Die 15 erhaltenen konzentrischen Anlagen Englands konzentrieren sich in Cumbria, Derbyshire und Wiltshire. In Dartmoor, Devon, North Yorkshire und Somerset findet sich jeweils ein Objekt. Einzelne Beispiele finden sich in Schottland, auf den Hebriden und in Westirland. Burl definierte aus dieser insgesamt geringen Zahl vier Grundtypen. Da er auch bauliche Unikate wie Park Gate, Stonehenge und „The Sanctuary“ in die Klassifizierung einreihte folgte ihm die Fachwelt weitgehend nicht.
- A: unregelmäßige Doppelkreisanlagen Oddendale, Gunnerkeld und Hird Wood alle in Cumbria.
Der Durchmesser des äußeren Ringes variiert zwischen 19,8 und 103,6 m. Der des inneren Ringes zwischen 7,4 m und 42,7 m. In Avebury sind die Steine 3,4 m bis 4,0 m hoch. Der nördliche Kreis in Avebury zählt 34 Steine.
- B: regelmäßige Doppelkreisanlagen „The Sanctuary“ mit 39,5 m äußerem Durchmesser
- C: Außen umwallte Doppelkreisanlagen; Park Gate in Derbyshire. Der äußere Ring misst 21,3 m in Durchmesser, und der Innere 13,7 m.
- D: konzentrische Anlagen mit drei oder vier Ringen. Shapbeck Plantage in Cumbria ist ein dreifach konzentrischer Kreis. Der Durchmesser des äußeren Rings beträgt 20,5 m und besteht aus 28 Steinen. Der mittlere Ring ist oval und misst etwa 8 m x 10 m. Er hat 18 Steine. Der kleinste Ring ist nur hat nur 2 m Durchmesser und sieben Steine.
Es gibt abgesehen von der Konzentrizität keine offensichtlichen Gemeinsamkeiten aller Kreise.
Literatur
- John Barnatt: The design and distribution of stone circles in Britain. A reflection of variation in social organisation in the second and third millennia BC. 3 Bände. University of Sheffield, Sheffield 1987 (Thesis).
- Aubrey Burl: The Stone Circles of the British Isles. Yale University Press, New Haven CT 1976, ISBN 0-300-01972-6.
Weblinks
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