Konzil von Ephesus (449)

Konzil von Ephesus (449)

Das Konzil von Ephesus von 449 wurde von Kaiser Theodosius II. einberufen, von der Reichskirche später aber nicht als Ökumenisches Konzil anerkannt. Vielmehr ging es unter der polemischen Bezeichnung Räubersynode (lat. larocinium) in die Kirchengeschichtsschreibung ein. Auf diesem Konzil nahm Patriarch Dioskur von Alexandrien die Hilfe von Soldaten und militanten Mönchen in Anspruch, um die Glaubensmeinung des Eutyches durchzusetzen und dem Monophysitismus zum Durchbruch zu verhelfen.

Der Ausdruck „Räubersynode“ geht auf einen Ausspruch von Papst Leo I. zurück, dessen Tomus ad Flavianum in Ephesus nicht verlesen worden war und der als Gegner des Monophysitismus die Beschlüsse von 449 ablehnte. Nachdem Kaiser Theodosius II. 450 gestorben war, berief sein Nachfolger Markian 451 ein Konzil in Chalkedon ein, welches das vierte Ökumenische Konzil werden sollte und auf dem die Beschlüsse von 449 verworfen wurden – dies führte schließlich zur Abspaltung der monophysitischen Kirchen von der orthodox-katholischen Kirche.


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