- Koroljow RP-318
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Der Gleiter Koroljow RP-318-1 (auch: Raketoplan oder Bolchowitinow RP-318) war das erste Raketenflugzeug mit Flüssigkeitstriebwerk in der Geschichte der sowjetischen Luftfahrt. Der Erstflug fand sieben Monate nach dem des ersten Raketenflugzeuges mit Flüssigkeitstriebwerk der Welt, der deutschen Heinkel He 176 statt.
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Entwicklung
Sergej Koroljow entwarf 1934 beim Raketenforschungsinstitut (RNII) den Segler SK-9 (für Sergei Koroljow) zusammen mit Alexei Schtscherbakow. Dabei kam ihm seine Erfahrung als Konstrukteur von Segelflugzeugtypen, insbesondere der SK-4, zugute. Die SK-9 sollte als Trägerflugzeug für das 1936 von Walentin Gluschko entwickelte Raketentriebwerk ORM-65 dienen. Das mit Salpetersäure und Kerosin betriebene Flüssigkeitstriebwerk entwickelte einen Schub von 1717 N und einen Brennkammerdruck von 2,5 MPa. Für den Einbau in die SK-9 wurde es von Leonid Duschkin zum RDA-1-150 mit regelbaren Schub modifiziert. Der so entstandene Raketengleiter erhielt die Bezeichnung RP-318-I (Raketny Planer). Er war als Mitteldecker ausgelegt und besaß ein offenes Cockpit. Als Fahrwerk diente eine Hauptkufe unter dem Rumpf sowie ein Hecksporn. Die Flügelspanne betrug 17 Meter und die Länge 7 Meter. Die Masse betrug 675 Kg.
Noch bevor der Gleiter vollendet werden konnte, wurde Koroljow denunziert und im Juni 1938 verhaftet. Die Arbeiten führte daraufhin Wiktor Bolchowitinow fort.
Erstflug
Am 28. Februar 1940 startete die RP-318-1 in der Nähe von Moskau zum Erstflug. Es wurde im F-Schlepp mit einer Polikarpow R-5, mit Beobachtern an Bord, in die Luft gebracht. In Höhe von 2.800 Metern löste es sich vom Schleppflugzeug und Pilot Wladimir. P. Fjodorow schaltete das Triebwerk ein, welches für 110 Sekunden brannte. Dabei beschleunigte das Flugzeug in fünf Sekunden von 80 auf 140 km/h. Schließlich erreichte es eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Es wurden noch eine Reihe von Erprobungsflügen durchgeführt. Die Versuche mündeten schließlich in dem Raketenjäger BI-1 von 1941.
Literatur
- Vom Raketengerät zur Interkontinentalrakete. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1981, S. 48.
Weblinks
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