- Korrigan
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Die Korriganen sind Feen oder zwergenhafte Spukgestalten der bretonischen Mythologie.
Inhaltsverzeichnis
Mythologie
Upon a velvet couch reclines
A lady tall and fair,
A narrow rim of gold confines
Her long and floating hair;
Till like a tide that outlet found
Beneath what had its current bound,
It breaks beneath the golden round
And streams o'er shoulder, couch, and ground,
A torrent wide and free.[1](Auf deutsch etwa „Auf einer samtenen Couch liegt eine Dame groß und schön. Ein schmaler goldner Reif umfasst ihr langes, wallendes Haar. Wie eine Flut, die einen Ausgang fand aus dem, was sie zurückgehalten hat, bricht es aus dem goldenen Rund hervor und strömt über Schultern, Couch und Boden.“)
Korriganen werden als sehr schön und mit wundervollem Haar beschrieben, die jedoch nur Nachts so schön sind und bei Tage ihren Zauber verlieren. Es wird gesagt, sie seien mächtige Fürstinnen oder Druiden-Priesterinnen gewesen, die sich der Christianisierung der Bretagne widersetzt hatten und sich an besondere Orte in der Natur zurückgezogen hätten. Hierbei bevorzugen sie bemooste Quellen.[2]
Ähnlich wie Sirenen kämmen sie ihr Haar und betören unvorsichtige Männer durch ihren Gesang. Sie stehlen Kinder und ersetzen sie durch Wechselbälger.
Weiterhin werden ihnen magische Fähigkeiten nachgesagt: So sollen sie in die Zukunft blicken können, unheilbare Krankheiten kurieren, jederzeit an jedem beliebigen Ort erscheinen und sogar jede beliebige Gestalt annehmen. [3]
Sie werden selten gesehen, meistens nur bei Nacht, wo sie unvorsichtigen Wanderern Trugbilder vorgaukeln. Sie verwandeln einfache Dinge wie Steine oder Bäume Schlösser oder anderes. So bald der Tag wieder anbricht, verflüchtigen sich die Trugbilder wieder sofort. Ebenso wie die Trugbilder verschwindet auch die Schönheit der Korrigan und hinterlässt ein unansehnliches, altes Wesen mit roten Augen.[1][3]
Ursprünge
Im Bretonischen bedeutet korr "Zwerge", ig ist ein Deminutiv (Verniedlichungsform) und das Suffix an zeigt eine Koseform an. Dass boshafte Spukwesen mit einem Kosenamen bezeichnet werden, ist eine Widerspruch, der in der Mythologie häufiger vorkommt. Man denke an die Eumeniden, die Rachegöttinen der griechischen Sage, deren Name wörtlich "Wohlmeinende" bedeutet.
Die Beschreibung der Korrigans ähnelt der der Banshees, wobei die Banshee im Gegensatz zur Korrigan als Schutzgeist verstanden wird. Weitere Wesen aus dem keltischen Raum weisen deutliche Ähnlichkeiten auf, so beispielsweise die Tylwyth Teg, Cailleach, Gwrach oder auch Black Annis. Dies lässt Rückschlüsse auf gemeinsame Wurzeln dieser Wesen zu. So wird vermutet, dass Ceridwen, eine keltische Göttin dysphemiert wurde. Als Königin hätte sie sich immer mit neun Zofen umgeben. Daher wird die Zahl der Korrigans oft mit Neun beziffert.[3]
Einzelnachweise
- ↑ a b Archibald Maclaren: The fairy family: a series of ballads & metrical tales illustrating the fairy mythology of Europe. 1857
- ↑ Alice Kane, Sean Kane: The dreamer awakes. Broadview Press, 1995
- ↑ a b c New Catholic world, Band 11, 1870 (bei Google books)
Siehe auch
Kategorie:- Keltische Sagengestalt
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