- Kost Lewyzkyj
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Kost Lewyzkyj (ukrainisch Кость Левицький, * 18. November 1859 in Tysmenyzja, heute Oblast Iwano-Frankiwsk, Ukraine; † 12. November 1941 in Lemberg, Ukraine) war ein bekannter Lemberger Rechtsanwalt und galizischer Politiker, Vorsitzender der Ukrainischen nationaldemokratischen Partei (UNDP).
Von 1907 bis 1918 war Lewyzkyj Abgeordneter des österreichischen Reichsrates, wo er lange Zeit das Amt des Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses innehatte und 1910 bis 1916 auch den Vorsitz des ukrainischen parlamantarischen Klubs (Fraktion im Reichsrate) führte und die Ukrainische Parlamantarische Repräsentanz in Wien (Vereinigung der ukrainischen Mitglieder der beiden Kammer des österreichischen Parlaments) leitete. Zwischen 1908 und 1914 war Lewyzkyj auch Mitglied des Galizischen Landtages, wo er auch das Amt des Vizepräsidenten der Kammer und den Vorsitz des „Ruthenischen Klubs“ (1910–1914) ausübte.
Nach der Auflösung von Österreich-Ungarn war er der erste Präsident des Staatssekritärenrates - der Regierung der Westukrainischen Volksrepublik.
Werdegang
Kost Lewyckyj wurde 1859 in dem kleinen galizischen Städtchen Tysmenyzja bei Stanislau (heute Iwano-Frankiwsk) in die Familie eines griechisch-katholischen Priesters geboren. 1878, nach dem Abschluss des Gymnasiums in Stanislau, folgten Rechtsstudien an den Universitäten in Lemberg und Wien, 1884 die Promotion zum Doktor der Rechte an der Universität Wien.
1890 machte Lewyzkyj seine Kanzlei in Lemberg auf. Die Arbeit als Rechtsanwalt vereinte er mit der Tätigkeit in unterschiedlichen Gremien der ukrainischen Wirtschaftsverbände wie der Handwerkergenossenschaft Sorja („Stern“), der Verbrauchergenossenschaft Narodowa torhiwlja („Volkshandel“, 1883), der Genossenschaftsbank Dnister (1891), der Landeskreditunion (1898), der Landesrevisionsunion (1904) und der Landeshypothekenbank (1910).
Noch 1881 war er Mitbegründer des ersten Berufsvereinigung der ukrainischen Anwälte Kruschok prawnyzyj („Juristisches Zirkel“), war auch Vorstandsmitglied von „Prosvita“.
Lewyzkyj gilt als einer der wesentlichen Begründer einer ukrainischen Rechtsterminologie; er übersetzte zahlreiche österreichische Gesetze aus dem Deutschen und verfasste ein deutsch-ukrainisches Fachwörterbuch für Juristen. Besonders bemühte er sich um den Zugang der ukrainischen Bevölkerung Galiziens zur Rechtshilfe und um die Aufklärung über ihre Rechte. Bekannt ist seine Serie von populären Rechtsaufsätzen für die meist ländliche Bevölkerung, wie Unsere Freiheit, oder Welche Rechte haben wir (1888), Unser kommunales Gesetz, oder Welche Rechte und Pflichten haben wir in der Kommune (1889) etc.
1889 gründete er mit anderen Lemberger Rechtsanwälten die ukrainische Juristische Zeitschrift (ab 1894 - Ausgabe der Wissenschaftlichen Schewtschenko-Gesellschaft in Lemberg), kurz danach die Quartalszeitschrift der Vereinigung von ukrainischen Rechtsanwälten Schyttja i prawo („Leben und Recht“)
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