- Kraftwerk Berlin-Lichtenberg
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Das Heizkraftwerk Berlin-Lichtenberg ist ein Heizkraftwerk nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Es befindet sich nahe der Kreuzung Rhinstraße/Allee der Kosmonauten im Bezirk Marzahn-Hellersdorf an der Grenze zum Bezirk Lichtenberg.
Geschichte
Das Heizkraftwerk (HKW) wurde ab 1970 in mehreren Baustufen vom damaligen Energiekombinat Berlin errichtet. Damit wurde die Bebauung eines 405 Hektar großen Gebietes mit Industriestandorten begonnen, zu deren Versorgung das Kraftwerk dienen sollte. Außerdem wurde in dieser Zeit auch mit der Errichtung der neuen Wohngebiete rund um das Dorf Marzahn begonnen, die mit Fernwärme aus dem Kraftwerk beheizt werden sollten. Da das Gebiet zu dieser Zeit noch zum Stadtbezirk Lichtenberg gehörte, der zu dieser Zeit vom heutigen gleichnamigen Ortsteil bis zum östlichen Stadtrand reichte, wurde das Kraftwerk nach ihm benannt. Auch nach der Bildung des neuen Stadtbezirks Marzahn im Jahr 1979 wurde die Bezeichnung für das Kraftwerk beibehalten. Dies führt auch heute noch gelegentlich zu Verwechslungen mit dem im Lichtenberger Ortsteil Rummelsburg gelegenen Kraftwerk Klingenberg.
In der ersten Phase wurde ein mit Öl gefeuerter Kessel und ein Turbosatz mit einer Entnahme-Kondensationsturbine und einer elektrischen Leistung von 32 MW errichtet. 1975 wurde dann mit dem Bau einer Müllverbrennungsanlage (MVA) mit einer Kapazität von 80.000 Tonnen Hausmüll jährlich begonnen. Sie war die erste der DDR und sollte bis zu deren Ende auch die einzige bleiben. Diese MVA wurde über eine Dampfleitung an das bestehende Kraftwerk angeschlossen. Ein zweiter Turbosatz, ebenfalls mit 32 MW, wurde im gleichen Zeitraum im HKW installiert. Daneben gibt es noch weitere Heißwassererzeuger, so dass sich die gesamte thermische Leistung des Kraftwerks nach Abschluss des Ausbaus auf 1.255 MW beläuft und damit bezüglich thermischer Leistung das leistungsstärkste Kraftwerk in Berlin war.
Da die DDR beim Bau des Kraftwerks bzw. der Müllverbrennungsanlage nicht über leistungsfähige Filtertechnik verfügte, behalf man sich damit, die praktisch ungefilterten Verbrennungsgase über den 169 Meter hohen Schornstein abzuleiten, um sie so weiträumig zu verteilen. Der zweite 169-m-Schornstein leitete die Rauchgase von sechs Heizwassererzeugern ab. Mit der Wende in der DDR wurde diese Situation von Umweltgruppen und der in der Umgebung wohnenden Bevölkerung heftig kritisiert. Insbesondere wurde der nicht widerlegte Verdacht geäußert, dass hier größere Mengen Dioxine freigesetzt werden. Dies führte dann bereits 1990 zum Entschluss, die Müllverbrennungsanlage still zu legen.
Mit dem Zusammenschluss der aus dem Energiekombinat Berlin hervorgegangen EBAG und der Bewag (heute Vattenfall Europe Berlin) im Jahr 1993 wurde das Kraftwerk in das nunmehrige Gesamtberliner Strom- und Wärmenetz integriert. Es bildet heute einen Teil des Geschäftsbereichs Kraftwerke Ost.
Im Jahr 2004 wurde der im HKW angeschlossene Turbosatz 1 demontiert und nach Indien verkauft, wo er im dortigen Unionsstaat Chhattisgarh wieder in Betrieb genommen wurde.
Siehe auch
Weblinks
52.52333333333313.521944444444Koordinaten: 52° 31′ 24″ N, 13° 31′ 19″ O
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