- Kreis Ostrowo
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Der Kreis Ostrowo im Südosten der preußischen Provinz Posen bestand in der Zeit von 1887 bis 1918.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
1793 bis 1807
Das Gebiet um die westpolnische Stadt Ostrów Wielkopolski (Ostrowo) gehörte nach der Dritten Teilung Polens von 1793 bis 1807 vorübergehend zur preußischen Provinz Südpreußen. Nach dem Frieden von Tilsit wurde das Gebiet 1807 an Polen zurückgegeben.
1815 bis 1887
Das Gebiet fiel nach dem Wiener Kongress am 15. Mai 1815 erneut an das Königreich Preußen. Bis zum 1. Oktober 1887 gehörte es zum Kreis Adelnau in der Provinz Posen.
Verwaltungsgeschichte
Am 1. Oktober 1887 wurde aus der Osthälfte des Kreises Adelnau ein eigener Kreis Ostrowo gebildet. An den neuen Kreis wurden abgegeben:
- die Stadtgemeinde Ostrowo,
- der Polizeidistrikt Ostrowo-Ost,
- die Osthälfte des Polizeidistriktes Ostrowo-West (mit den Landgemeinden Franklinów, Gremblów und Kołątajew, den Landgemeinden und Gutsbezirken Będzieszyn, Biniew, Czekanów, Karski, Kwiatków und Słaborowice, sowie den Gutsbezirken Bagatela, Lewków, Młynów und Szczury),
- die Osthälfte des Polizeidistriktes Ostrowo-Süd (mit den Landgemeinden Chynowa, Mikstat-Pustkowie, Podkoce und Przygodziczki, den Landgemeinden und Gutsbezirken Przygodzice und Wysocko Małe, sowie den Gutsbezirken Antonin, Kociemba und Stare Kamienice).
Sitz des Landratsamtes wurde die Kreisstadt Ostrowo.
Am 7. November 1918 erhob sich die polnische Bevölkerungsmehrheit gegen die deutsche Herrschaft und erklärte die Stadt am 10. November 1918 vorübergehend zur autonomen Republika Ostrowska. Im Zuge des Großpolnischen Aufstandes kam Ostrów Wielkopolski am 31. Dezember 1918 endgültig unter polnische Kontrolle und wurde am 28. Juni 1919 mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags offiziell an das neu gegründete Polen abgetreten.
Aus dem Kreis Ostrowo wurde der polnische Powiat Ostrów Wielkopolski. 1932 wurde der Powiat um den aufgelösten westlichen Nachbarpowiat Odolanów erweitert, 1934 um die Gemeinde Mikstat aus dem Nachbarpowiat Kępno.
Kommunale Gliederung
Der Kreis Ostrowo gliederte sich in 1 Stadtgemeinde, die restlichen Ortschaften waren in Polizeidistrikten zusammengefasst.
Der Kreis Adelnau bestand am 1. Januar 1908 aus:
- 1 Stadtgemeinde (Ostrowo),
- 53 Landgemeinden und
- 21 Gutsbezirken.
Ausdehnung
Der Kreis Ostrowo hatte eine Fläche von 415 km².
Bevölkerung
Der Kreis Ostrowo hatte im Jahre 1890 32.787 Einwohner. Davon waren 79 % Polen, 17 % Deutsche und 4 % Juden. Der Großteil der deutschen Einwohner verließ nach 1918 das Gebiet.
Ortschaften
Liste der Ortschaften im Kreis Ostrowo mit mehr als 500 Einwohnern (1910):
polnischer Name deutscher Name (1815-1918) deutscher Name (1939-45) Biskupice Ołoboczne Biskupice Szalone Bischofsfelde Chynowa Chynow Schinow Krępa Krempa Krempa Latowice Latowitz Sommerstein Leziona Leziona
1906-18 LeschnauLeschnau Masanów Massenau Masen Nowe Skalmierzyce Neu Skalmierzyce
1908-20 Neu Skalmierschütz1939-43 Neu Skalden
1943-45 KalmenOłobok Mühlbock 1939-43 Altdorf
1943-45 OllebachOstrów Wielkopolski Ostrowo Ostrowo Parczew Parczew Winkelsdorf Pruślin Pruslin Preußendorf Przygodzice Groß Przygodzice Hirschteich Przygodziczki Klein Przygodzice Klein Hirschteich Sieroszewice Sieroszewice Kolonie
1906-18 LangenheimLangenheim Skalmierzyce Skalmierzyce Alt Skalden Sławin Slawin 1939-43 Sandwalde
1943-45 SpillingWielowieś Wielowies 1939-43 Großdorf
1943-45 WielendorfWysocko Małe Klein Wysocko Klein Hochkirch (Bis auf wenige Ausnahmen galten nach 1815 die polnischen Ortsnamen weiter, zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden mehrere Ortsnamen eingedeutscht.)
Siehe auch
Weblinks
Kategorie:- Ehemaliger Landkreis in der Provinz Posen
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