- Kreis Solingen
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Der Landkreis Solingen war von 1816 bis 1929 ein Landkreis im Regierungsbezirk Düsseldorf in der zu Preußen gehörenden Rheinprovinz. Bis zur 1896 erfolgten Ausgliederung Solingens, das dennoch die ganze Zeit über Sitz der Kreisverwaltung war, trug die Verwaltungseinheit den Namen Kreis Solingen.
Das Herzogtum Berg wurde 1806 an Frankreich abgetreten und Napoléon Bonaparte bildete daraus ein Großherzogtum unter dessen Schwager Joachim Murat. Bald nach der Völkerschlacht bei Leipzig löste sich das Großherzogtum auf. Die meisten Landesteile fielen durch den Wiener Kongress Preußen zu. Es bildete mit den anderen Teilen der preußischen Besitzungen auf dem linken und rechten Rheinufer die Provinz Jülich-Kleve-Berg mit dem Verwaltungssitz Köln, die am 22. Juni 1822 mit der ebenfalls 1815 gebildeten Provinz Großherzogtum Niederrhein mit Verwaltungssitz in Koblenz zur Rheinprovinz vereinigt wurde.
Im Rahmen dieser verwaltungstechnischen Neuordnung wurde auch der Kreis Solingen gegründet. Er umfasste anfangs die Städte und Gemeinden Burg an der Wupper, Dorp, Gräfrath, Höhscheid, Kronenberg, Merscheid, Solingen und Wald.
Schon am 30. April 1819 wurde das Kreisgebiet erheblich vergrößert, da der ebenfalls 1816 gegründete Kreis Opladen aufgelöst wurde und dessen Städte und Gemeinden dem Landkreis Solingen zugeordnet wurden. Auf diese Weisen kamen die Städte und Gemeinden Baumberg, Bürrig, Burscheid, Hitdorf, Leichlingen, Lützenkirchen, Monheim am Rhein, Neukirchen, Opladen, Reusrath, Rheindorf, Richrath, Schlebusch, Steinbüchel, Wiesdorf und Witzhelden zu dem Kreis hinzu.
Bis zur kommunalen Neuordnung von 1929 ergaben sich einige Änderungen im Kreisgebiet:
- Burg an der Wupper wurde um 1820 zum Kreis Lennep übertragen, Kronenberg zum Kreis Mettmann.
- Dorp wurde am 1. Januar 1889 nach Solingen eingemeindet.
- Merscheid wurde am 13. Mai 1891 in Ohligs umbenannt.
- Solingen wird am 1. April 1896 als neuer Stadtkreis aus dem Kreis ausgegliedert, der damit fortan die Bezeichnung Landkreis Solingen trägt.
- Neukirchen wurde 1904 in „Bergisch Neukirchen“ umbenannt.
- Richrath und Reusrath wurden am 1. April 1910 zu „Richrath-Reusrath“ zusammengefasst.
- Bürrig wurde am 1. April 1920 in Wiesdorf eingemeindet.
Der Kreissitz wurde 1914 unter Landrat Adolf Lucas von Solingen nach Opladen verlegt.
Aufgrund des Gesetzes über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes vom 1. August 1929 wurde der Landkreis Solingen aufgelöst. Die Städte und Gemeinden Gräfrath, Höhscheid, Ohligs und Wald wurden nach Solingen eingemeindet und die übrigen Gemeinden zusammen mit denen des ebenfalls aufgelösten Kreises Lennep dem neugebildeten Kreis Solingen-Lennep zugeordnet, welcher 1931 in Rhein-Wupper-Kreis umbenannt wurde.
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