- Kreon (König von Theben)
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Kreon, auch Creon (griechisch Κρέων - Kreōn „Herrscher“) war in der griechischen Mythologie König von Theben. Er ist vor allem durch die Ödipussage und durch Sophokles′ Antigone bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Abstammung und Nachkommen
Kreon war Sohn des Menoikeus[1] und stammte von jenen Männern ab, die den von Thebens Gründer Kadmos ausgesäten Drachenzähnen entsprossen. Mit seiner Ehefrau Eurydike war er Vater von drei Söhnen: Haimon, Megareus (auch Menoikeus[2]), Lykomedes und der Tochter Megara. Als Bruder von Iokaste war er zuerst Schwager des Thebanerkönigs Laios und später Schwager und gleichzeitig auch Onkel von Ödipus, sowie Onkel von Ödipus′ Nachkommen Antigone, Ismene, Eteokles und Polyneikes.
Mythos
Erste Regierungszeit
Als Laios von seinem eigenen Sohn Ödipus getötet worden war, übernahm Kreon als Bruder der Gattin des Laios die Herrschaft über Theben.
Amphitryon, der versehentlich seinen Schwiegervater Elektryon getötet hatte, floh mit seiner Frau Alkmene und ihrem Bruder Likymnios nach Theben zu Kreon und Kreons erster Frau Henioche, um sich dort von ihrem Verbrechen zu reinigen. Von Theben aus führte Amphitryon mit Kreons Hilfe einen Feldzug gegen die Taphier. Alkmene gebar in Theben ihren von Zeus gezeugten Sohn Herakles.
Zu Kreons erster Regierungszeit schickte Hera den Thebanern die Sphinx. Dieses Untier lauerte auf dem Phikeischen Berg Passanten auf und stellte ihnen ein Rätsel. Konnten sie es nicht lösen, so wurden sie von ihr verschlungen. Da Ödipus das Rätsel lösen konnte und somit die Sphinx besiegte, stürzte sich diese in den Tod. Als Dank erhielt Ödipus Iokaste (seine eigene Mutter) zur Frau und er löste Kreon als König von Theben ab.
Zweite Regierungszeit
Als Theben Jahre später unter der Pest litt und in der Stadt Ratlosigkeit herrschte, enthüllte der Seher Teiresias, dass Iokaste in Wahrheit Ödipus′ Mutter ist und Ödipus seinen Vater Laios getötet hatte. Daraufhin musste Ödipus Theben verlassen und Kreon wurde erneut Herrscher.
Dritte Regierungszeit
Ödipus′ Söhne Eteokles und Polyneikes übernahmen die Regentschaft von Kreon und vereinbarten, jährlich abwechselnd zu regieren. Nach dem ersten Jahr verweigerte Eteokles jedoch den Rücktritt, so dass Polyneikes sich mit benachbarten Fürsten verbündete und Theben angriff (→ Sieben gegen Theben). In der entscheidenden Schlacht kamen beide Brüder um.
Nun bestieg Kreon als Vormund des Laodamas, des Sohnes des Eteokles, erneut den Thron von Theben. Er ließ verkünden, dass Polyneikes und alle, die mit ihm im Kampf gegen Theben gefallen waren, nicht beerdigt werden dürften, doch Antigone, Polyneikes Schwester, missachtete diese Anordnung und wurde von den Bewachern gefasst, als sie Erde auf den toten Körper ihres Bruders warf. Obwohl Antigone mit Kreons Sohn Haimon verlobt war, verfügte Kreon, dass sie lebendig in eine Grabkammer eingemauert werden soll. Zwar drückten die Götter durch Teiresias ihre Unzufriedenheit mit Kreons Entscheidung aus („Die Toten sind zu begraben und die Lebenden sind aus ihren Gräbern zu befreien!“), doch als Kreon nun Antigones Grabkammer aufbrechen ließ, hatte die Tragödie bereits ihren Lauf begonnen: Um einem langsamen Sterben zu entgehen, hatte sich Antigone selbst erhängt. Haimon, der erste Zeuge dieses Unglücks, richtete sein Schwert vorerst gegen seinen Vater, besann sich dann aber anders und tötete sich selbst. Aber auch Eurydike, die von einem Pagen vom Tod ihres Sohnes erfuhr, beging Selbstmord. Kreon selbst blieb am Leben und nahm – nun vereinsamt – die Regierungsgeschäfte wieder auf.
Kreons Ende
Adrastos bat Theseus wegen der Herausgabe der Toten um Hilfe. Theseus zog gegen Theben, errang einen Sieg und brachte die Gefallenen nach Eleusis, wo sie begraben wurden. In der Folge kam Lykos, Sohn des Lykos, von Euböa nach Theben, ermordete Kreon und wurde Tyrann von Theben.
Quellen
- Hesiod, Der Schild des Herakles, 83.
- Bibliotheke des Apollodor, 2, 57; 2, 59; 2, 70; 2, 165; 3, 52; 3, 54; 3, 73; 3, 78.
- Pausanias, Reisen in Griechenland, 1, 39, 2; 9, 5, 13; 9, 10, 3; 9, 25, 1; 10, 25, 6.
Literatur
- Sophokles: Antigone. Reclam Verlag, Stuttgart 1955, ISBN 3-15-000659-7.
- Aischylos: Die Perser / Sieben gegen Theben. Reclam Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-15-000510-8.
- Jean Anouilh: Antigone. Langen Müller Herbig-Verlag, München 2007, ISBN 978-3-7844-0353-3.
Einzelnachweise
Vorgänger Amt Nachfolger Laios König von Theben
13. Jahrhundert v. Chr.
(1. Regierungszeit)Ödipus Vorgänger Amt Nachfolger Ödipus König von Theben
13. Jahrhundert v. Chr.
(2. Regierungszeit)Eteokles Vorgänger Amt Nachfolger Eteokles König von Theben
13. Jahrhundert v. Chr.
(3. Regierungszeit)Lykos Kategorie:- Mythologischer König (Theben)
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