- Kriegszug
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Ein Feldzug im militärischen Sinn ist eine groß angelegte Unternehmung mehrerer Operationen zum Erreichen eines größeren Zieles während eines Krieges.
Ursprünglich verstand man unter diesem Begriff alle Handlungen eines Heeres in einem Krieg vom Ausmarsch bis zur Rückkehr. In der Epoche der Kabinettskriege (etwa 1650 bis 1800), in der die Kriegshandlungen im Winter unterbrochen wurden, bedeute dies, dass ein „Feldzug“ sämtliche Kriegsoperationen eines Jahres, von einem Winterlager (Winterquartier) bis zum nächsten Winterlager bezeichnete. Seit dem 19. Jahrhunderts wurde es üblich meist alle diejenigen Operationen einer Armee als „Feldzug“ zu bezeichnen, welche räumlich (z. B. Afrikafeldzug) einen selbständigen Teil eines ganzen Krieges ausmachen. Ein Krieg konnte (und kann) somit in mehrere „Feldzüge“ zerfallen.
Häufig wird der Begriff „Feldzug“ als Synonym des Wortes „Krieg“ gebraucht, wie zum Beispiel im Falle des „Russlandfeldzuges Napoleons I. im Jahre 1812“. Im eigentlichen militärischen Sinne versteht man unter diesem Begriff ohne Unterbrechung aufeinander folgende Operationen, wenn sie eine in sich geschlossene Kriegshandlung darstellen.
Andere Bedeutungen
Im übertragenen Sinn kann Feldzug auch bedeuten, etwas oder jemanden allgemein zu beeinflussen oder zu bekämpfen (z. B. Werbefeldzug, Wahl(kampf)feldzug). In diesem Sinne ist der Feldzug ein Synonym oder die Steigerung einer (zeitlich oft befristeten) Kampagne.
Literatur
- Georg von Alten (Hrsg.): Handbuch für Heer und Flotte - Enzyklopädie der Kriegswissenschaften und verwandter Gebiete, Bd.2, Berlin/Leipzig/Wien/Stuttgart 1911, S.550, s.v. Feldzug
- Bernhard von Poten (Hrsg.): Handwörterbuch der gesamten Militärwissenschaften, Bd.3, Leipzig 1877, S.274, s.v. Feldzug
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