- Kummuh
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Das eisenzeitliche Reich von Kummuh (Kumaha, assyr. Kummuh, urartäisch Qumaha) lag im östlichen Anatolien südlich von Malatya und nördlich von Karkemiš, westlich von Alzi und östlich von Gurgum in der Ebene von Maraş.
Hauptstadt war vermutlich die gleichnamige Stadt Kummuh, das spätere Samosata. Vermutlich ist die Stadt identisch mit dem Kummaha der hethitischen Großreichszeit, es wurde jedoch auch eine Gleichsetzung mit Kemah vorgeschlagen. Weitere wichtige Städte waren Uita und Ḫalpa.
Es scheint zu Assyrien weitgehend freundliche Beziehungen unterhalten zu haben. So kam Adad-nirari III. mit seiner Mutter Šammuramat nach der Pazarcik-Stele 805 v. Chr. dem König von Kummuh gegen dessen Feinde aus Gurgum zur Hilfe, und opferte in dessen Hauptstadt dem Wettergott.[1]
In der ersten Hälfte des 8. Jh nahmen urartäische Überfälle zu. 744 v. Chr. hatten die Urartäer die aramäischen Stämme im Norden zu einer Rebellion gegen Kummuh angestiftet. Als 743 Sarduri II. gegen Kuštašpi von Kummuh zog, die Stadt Uita zerstörte und die königliche Stadt von Ḫalpa belagerte, unterwarf sich der König von Kummuh und wurde von den Urartäern wieder eingesetzt. Er zahlte nach dem Bericht des Sarduri als Tribut 40 Minen Gold, 800 Minen Silber, 3000 Stück Textilien, 200 Bronzeschilde und vieles mehr. 743, im dritten Jahr des Tiglat-pileser III. berichten die Annalen dann von einem Sieg gegen Sarduri von Uratu, Matu-Ilu von Arpad, Sulumal von Melidu und Tarhulara von Gurgum. Tiglat-pileser III. berichtet auch von einem Sieg über Sarduri in Kištan und Ḫalpa, Bezirken von Kummuhi. Er nimmt das uratäische Lager ein, der König kann jedoch entkommen. Das Kernland von Kummuh wurde spätestens 708 v. Chr., während der Regierungszeit Sargon II., annektiert und zur assyrischen Provinz. Diese unterstand dem General zur Linken (turtānu šumēlu).
709 verbündete sich Mutallu von Kummuh mit Argišti II., wurde dann aber wieder assyrischer Vasall. Unter Sargon II. wurde ein Teil von Melid kurzfristig an Kummuh angegliedert, bis dessen König Mutallu 708 abgesetzt wurde. Kummuh stand bis 612 unter assyrischer Herrschaft.
Aus assyrischen Quellen sind vier Könige bekannt[2]:
Herrscher Synchronismen mit assyrischen Herrschern Kommentar Qatazilu Salmanasser III, Regierungsjahre 1 und 2 Name vielleicht hethitisch Kundašpi Salmanasser III, Regierungsjahr 6 Name vielleicht iranisch Kustašpi Tiglat-pileser III, Regierungsjahre 3, 6, 8, 14 Name vielleicht iranisch Mutallu Sargon II, Regierungsjahre 10, 14 hethitischer Name Inschriften
- Ancoz
- Hieroglypheninschrift von Boybeypınarı, Provinz Adıyaman, Nordabhang des Kızıl Dağ, sekundär in einer Mauer verbaut, 1931 entdeckt (Museum Ankara)
- Adıyaman I und II, Ausgrabungen in Eski Kâhta
- Samsat
Literatur
- Peter Dubovský: Hezekiah and the Assyrian spies. Reconstruction of the Neo-Assyrian Intelligence Services and its significance for 2 Kings 18-19. Pontifical Biblical Institute, Rom 2006, ISBN 9788876533525, besonders S. 50-60.
- J. D. Hawkins, North Syria and South-East Anatolia. In: M. Liverani (Hrsg.): Neo-Assyrian geography. Università di Roma, Dipartimento di scienze storiche, archeologiche e antropologiche dell'Antichità , Rom 1995 (Quaderni di geografia storica. Bd. 5) S. 87-101.
- J. D. Hawkins: Hieroglyphic Hittite Inscriptions of Commagene. Anatolian Studies, 1970, Nr. 20, S. 69-110.
- Bradley J. Parker: At the edge of empire: conceptualizing Assyria’s Anatolian frontier ca. 700 BC. In: Journal of anthropological Archaeology, 2002, Nr. 21, S. 371–395.
Einzelnachweise
Kategorien:- Historischer Staat (Vorderasien)
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