Kunstpark Ost

Kunstpark Ost

Die Kultfabrik ist ein am 11. April 2003 eröffnetes Veranstaltungszentrum in München und Nachfolger des Kunstparks Ost.

Inhaltsverzeichnis

Kunstpark Ost (KPO)

Der Kunstpark Ost war ein 60.000 m² großes Freizeitareal und Veranstaltungszentrum auf einem ehemaligen Fabrikgelände in München-Ramersdorf in der Nähe des Ostbahnhofes, das vom September 1996 bis zum 31. Januar 2003 bestand.

1996 verlagerte der seit 1993 zur Unilever-Gruppe zählende Lebensmittelhersteller Pfanni die Produktion aus seinem Münchner Stammwerk nach Mecklenburg-Vorpommern. Das leer stehende Fabrikgelände wurde an den Münchner Unternehmer Wolfgang Nöth verpachtet, der dort ein „Vergnügungsgebiet“ einrichtete. Nöth hatte bereits Erfahrungen mit einem ähnlichen Projekt auf dem Gelände des 1992 aufgegebenen Flughafens München-Riem gesammelt, welches jedoch der neuen Messestadt Riem weichen musste.

Auf dem Gelände der früheren Pfanni-Fabrik nahmen im September 1996 rund 30 Diskotheken (beispielsweise das Babylon, Ultraschall oder K 41), Clubs (beispielsweise die Cohibar), Bars, Restaurants, Spielhallen, rund 60 Künstlerateliers und 30 Kleinunternehmen den Betrieb auf. In regelmäßigen Abständen wurden ferner Konzerte sowie Kunst- und Antiquitätenflohmärkte abgehalten. Nicht zuletzt aufgrund der verkehrsgünstigen Lage am Bahnhof München Ost konnte das Areal vor allem an den Wochenenden schnell zahlreiche Besucher anziehen. 250.000 Personen pro Monat, davon rund die Hälfte aus dem weiteren Münchner Umland, waren über Jahre der Normalfall.

Dem Namen zum Trotz war der Kunstpark Ost stets als Wirtschaftsunternehmen konzipiert. Kritik am Kunstpark Ost bezog sich entsprechend oftmals auf die profitorientierte im Gegensatz zur implizierten „subkulturellen“ Ausrichtung.

Zum 31. Januar 2003 wurde der Kunstpark Ost aufgelöst. Unter den Bezeichnungen Kultfabrik und Optimolwerke entstanden jedoch zeitgleich in unmittelbarer Nachbarschaft neue Areale ähnlicher Konzeption. In den kommenden Jahren ist der Abriss des ehemaligen Pfanni- und Kunstpark-Geländes zugunsten von Bürobauten geplant. Stattdessen soll in Fröttmaning nahe der Allianz Arena ein Kunstpark Nord entstehen.

Die Kultfabrik als Nachfolger

Kultfabrik Eingang

Die Kultfabrik liegt in der Nähe des Ostbahnhofs an der Grafinger Straße auf dem Gelände der ehemaligen Pfanni-Werke. Sie umfasst über 50 Clubs, Diskotheken, Bars, Hallen und sonstige Veranstaltungsorte und kann daher für alle Musikrichtungen Anlaufpunkt sein. Mit einer Fläche von 60.000 Quadratmetern (Optimolwerke und Babylon, das inzwischen einen Nachfolger hat, eingerechnet: 90.000 Quadratmeter) handelt es sich um Europas größtes Party-Areal.

Unter anderem befinden sich dort auf rund 10.000 Quadratmetern 26 Clubs und Bars, auf 30.000 Quadratmetern eine Konzerthalle, ein Kunstforum, Europas höchste Indoor-Kletterhalle, gewerbliche Einrichtungen, bildende Künstler und ein Kindergarten. Die bekanntesten Clubs sind: „Tonhalle“ (bekannt durch Livekonzerte), Hänsel+Gretel, Americanos, Apartment11, Bamboo Beach, Boomerang, Cohibar, Die Bar, Kalinka, Kölsch, Koi, Laufsteg München, Living4, Kantine, Metropolis, Noa, New York Tabledance, Q-Club, Rafael, Refugium, Roses, Schlagergarten, Sisi und Franz, Strobe Club, The Temple Bar, The Titty Twister, Willenlos, Nox (neu). Einige davon gab es schon im Kunstpark Ost.

Insgesamt arbeiten auf dem Gelände rund 1.700 Personen.

Im Frühjahr 2004 wurde im westlichen Teil des Geländes der Ausstellungsort whitebox (ehemaliges Werk 3 der Pfanni-Fabrik) mit 1000 Quadratmetern Fläche eröffnet. Den Auftakt machte die Ausstellung „All about pillows“ („Alles über Kissen“). Die Kissenkunstschau wurde zuvor in Mailand, nach der Münchner Ausstellung in Paris gezeigt. Unter den 180 Arbeiten internationaler Künstler fanden sich auch welche von Yoko Ono, Ugo Dossi und Andrea Contin. Seit Dezember 2005 wird die whitebox von einem gemeinnützigen Kunstverein gleichen Namens betrieben. In jedem Jahr wird es zirka fünf große Ausstellungen geben. Daneben gibt es modernes Theater und Konzerte.

Mit dem Erlebniskraftwerk gibt es zudem eine riesige Halle mit großer Rutsche und anderen Spielattraktionen, die vom Verein Kulti-Kids betrieben wird und am Wochenende einen offenen Spielbetrieb für Kinder unter fachkundiger Aufsicht anbietet. Während der Woche finden Projekte wie Kinderzirkus („Trau Dich“), Malschule oder Zauberschule statt. Zugleich können dort auch Kindergeburtstage gefeiert werden.

Die Optimolwerke als Nachfolger

Die ehemalige Führung des Kunstparks Ost hat inzwischen unter dem Namen Optimolwerke auf dem gleichnamigen ehemaligen Firmengelände ein weiteres, kleineres Gelände speziell für Diskotheken und Clubs eröffnet, dessen Eingang sich ziemlich am Ende der Friedenstraße befindet.

Die Optimolwerke beherbergen unter anderem Kuhstall, Spielwiese, Harry Klein, Club Duo (Fusion durch Club 4 und Choice Club), Drei Türme und Keller. Zuerst bestanden die beiden Areale nebeneinander und wurden durch einen Weg verbunden. Diese Verbindung wurde jedoch abgeriegelt, um die Gäste des jeweiligen Geländes am Wechseln zu hindern. Der wohl prominenteste Club der Optimolwerke - die Milchbar - verließ zum Jahresende das Gelände und zog in die Münchner Innenstadt (Sonnenstraße).[1] Der Nutzungsvertrag der Optimolwerke für das Gelände am Ostbahnhof läuft noch bis 2010.

Weblinks

Quellen

  1. Tanz um die Party-Zonen www.sueddeutsche.de 21.11.07

48.12388888888911.6080555555567Koordinaten: 48° 7′ 26″ N, 11° 36′ 29″ O


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