Kurbad Friedrich-Engels-Allee

Kurbad Friedrich-Engels-Allee
Kurbad Friedrich-Engels-Allee

Das Kurbad Friedrich-Engels-Allee ist ein historisches Gebäude im Wuppertaler Stadtteil Barmen.

Das Stadtbad an der Friedrich-Engels-Allee war eine der letzten Badeanstalten und wurde in dieser Form fast hundert Jahre lang betrieben. Das Schwimmbecken mit einer Größe von 10,5 x 25 Meter bot einen Schwimmer- und einen Nichtschwimmerbereich. Die Baudenkmal-Eigenschaft wurde geprüft.

Geschichte

Ab 1890 wurde hier lediglich ein „Wannenbad“ betrieben, die Stadt Barmen kaufte später das Grundstück mit dem Gebäude und eröffnete die Badeanstalt im April 1902. Man warb damals mit:

Brausebädern und einer "elektrischen Lichtanlage", mit einer "Schwitzbadevorrichtung" und einem "Massage- und Knetraum"!

Eine weitere Attraktion war damals eine FKK-Sonnfläche auf dem Dach des Gebäudes, die eine Rohrgeflechtumzäunung vor fremden Blicken schützte. Von Schwimmvereinen wurde das Bad stark frequentiert, unter anderem vom Schwimmerbund Barmen und dem Arbeiter-Schwimmer-Bund. Dieser wurde 1933 von den Nationalsozialisten verboten.

Bei dem Luftangriff auf Barmen im Zweiten Weltkrieg in der Nacht vom 29. zum 30. Mai 1943 wurde das Bad erheblich beschädigt, der Eingangsbereich wurde völlig zerstört. Nach dem Krieg ruhte der Badebetrieb bis 1946, dann machte ein Notdach den Betrieb wieder möglich. Es wurde verändert wieder aufgebaut und konnte im März 1955 mit renovierter Fassade und Vorhalle sowie reparierter Wannen- und Brauseanlage wieder eröffnet werden.

Nach dem Krieg wurden neben dem eigentlichen Bad noch medizinische Bäder und eine Sauna angeboten. Die Wannenbäder wurden mangels Nachfrage in den 1980er-Jahren geschlossen. Am 1. Juni 1998 wurde das Angebot medizinischer Bäder und Massagen eingestellt. Im Jahr 2004 wurden noch 93.201 Gesamt-Besuche von geschätzten 2500 Personen im gesamten Kurbad gezählt. Bei einem ungefähren Zuschussbedarf von 479.000 Euro im Jahr 2003 wurde die Schließung des Bades beschlossen.[1]

Als im Juni 2005 Risse im Becken festgestellt wurden, die Reparatur aber für die Stadt Wuppertal zu teuer war, stand die Schließung des Bades vorzeitig im Oktober 2005 endgültig fest. Im Juni 2007 wurde bekannt, dass die Stadt das Gebäude an einen Essener Unternehmer (Kellermann & Partner) verkauft hat. Das Fachunternehmen für Großküchentechnik will seinen Firmensitz von Essen nach Wuppertal verlegen. Der Kaufpreis soll bei 70.000 Euro liegen, die Essener müssen aber erhebliche Finanzmittel in Sanierung und Umbau stecken.[2]

Einzelnachweise

  1. Bericht: Beratung im Sportausschuss am 27. Oktober 2005 PDF-Datei
  2. Westdeutsche Zeitung vom 6. Juni 2007

Weblinks

 Commons: Kurbad Friedrich-Engels-Allee – Sammlung von Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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