Kurpark Oberlaa

Kurpark Oberlaa
Kurpark Oberlaa

Der Kurpark Oberlaa ist eine Parkanlage im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten, am Südosthang des Laaer Berges bei Oberlaa. Seine Fläche beträgt rund 860.000 m².

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach dem großen Erfolg mit der „Wiener Internationalen Gartenschau 1964“ (WIG 64) im Donaupark im 22. Wiener Gemeindebezirk, wollte der Wiener Gemeinderat eine neuerliche Durchführung einer internationalen Gartenschau in Wien. Das ehemalige Ziegel-Areal am Südosthang des Laaer Bergs, das auch als Drehort von Monumentalfilmen der Stummfilmzeit gedient hatte, wurde durch Zukauf von Gärtnereigelände und von Weingärten arrondiert. Es bot sich als idealer Ort für das Projekt und die damit verbundene Errichtung einer Großgrünanlage an. Bereits seit 1969 gibt es bei den Oberlaaer Schwefelquellen einen Kurbetrieb. Nach einem international ausgeschriebenen Wettbewerb, den der Frankfurter Gartenarchitekt Erich Hanke 1969 für sich entscheiden konnte, wurden Arbeitsgemeinschaften von Landschaftsarchitekten aus verschiedenen Staaten gebildet. Bei der Planung und Umsetzung wurden die besten Entwürfe aller Projekte vereint.

Skulptur am Rosenhügel im Kurpark

Die „Wiener Internationale Gartenschau 1974“ (WIG 74) wurde mit 2,6 Millionen Besuchern ebenso wie ihr Vorgänger im Donaupark ein großer Publikumserfolg. Das Presseecho war zum Teil allerdings äußerst kritisch. Eine im Park verkehrende Einschienenbahn erwies sich als Fehlinvestition und musste nach einigen Jahren abgebaut werden, ein anschließender Vergnügungspark zeigte sich von Anfang an defizitär. Die übrige Parkmöblierung erwies sich, wie auch im Fall des Donauparks, nur begrenzt überlebensfähig. Ende 1974 wurde das Areal der Gartenschau schließlich in eine öffentliche Parkanlage umgewandelt, die breiten Zuspruch erhält. Weitere internationale Gartenschauen wurden allerdings von Wien nicht ausgerichtet, und der Trend der Folgejahre ging eher weg vom pflege (und kosten-)intensiven Schaugrün zur naturnahen Gestaltung, wie im Bereich Erholungsgebiet Wienerberg.

Themenbereiche

Plan beim Eingang des Kurparks

Der Kurpark Oberlaa ist in verschiedene Themenbereiche unterteilt, um für jeden Besucher einen geeigneten Erholungsraum zu bieten.

Allergiegarten
Auf einer „Allergie-Info-Meile“ kann man sich im Vorbeigehen über die verschiedenen Pollenflugzeiten einzelner Pflanzen, an den vor ihnen aufgebrachten Schildern, informieren. Außerdem kann man diesen Schautafeln auch entnehmen, wie weit sich diese Pollen verbreiten und noch mehr Wissenswertes über diese Pflanze erfahren.

Barocker Brunnengarten
Dieser Brunnengarten ist eigentlich der ehemalige „Deutsche Nationengarten", er wurde 2001/2002 reaktiviert und mit vielen zum Teil historischen Brunnen, einem Bach, Staudenbeeten und einigen Sitzmöglichkeiten ausgestattet.

Blumenlabyrinth
Das im Durchmesser 18 m große Blumenlabyrinth wurde 2004 angelegt. Es wurde jenem in Hellbrunn nachempfunden, bietet allerdings nur einen Weg und lässt keine Entscheidungsmöglichkeiten zu. Speziell Kinder lieben es hier durch zu laufen und Erwachsene finden es als angenehmen Ausgleich. In Wien gibt es noch ähnliche Einrichtungen, so zum Beispiel einen Irrgarten in Schönbrunn und das Schmetterlingslabyrinth im Florarium.

Filmstadt
In der Filmstadt wurden in den 1920er Jahren berühmte Stummfilm der Schmiede Sascha-Film gedreht, so zum Beispiel „Sodom und Gomorrha“ oder aber auch „Die Sklavenkönigin“. Im Sommer werden jedes Jahr diese Produktionen in einem Open-Air-Kino im Kurpark aufgeführt.

Takasakipark, Steinbrücke

Japanischer Garten
Der Takasakipark war der japanische Nationalbeitrag anlässlich der WIG 1974 nach den Plänen des Architekten Professor Kunsaku Nakame errichtet. Nach der WIG wurden viele der National-Beiträge wieder entfernt, allerdings setzte sich die Stadt Takasaki für die Wiedererrichtung dieses Beitrages ein und in den 1990er Jahren wurde er unter der Leitung des Architekten Professor Ikeda Tadashi wieder rekonstruiert.

Liebesgarten
Der Liebesgarten wurde ebenfalls aus Anlass der WIG errichtet und mit romantischen Bänken, Schaukeln und Lauben bestückt, die als Symbole des Verliebens bzw. Verliebtseins dienen sollten. Alle ursprünglich verwendeten Metalle wurden 2001 gestrichen und der Garten wurde mit ausschließlich weißblühenden Sommerblumen, Stauden, Rosen und Sträuchern ausgestattet. Viele Hochzeitspaare lassen sich hier fotografieren.

Das Skateland
Um Raum für die Jugend zu schaffen, hat die Stadt Wien ein 1.800 m² großes Skate-Areal direkt neben dem Kinderspielplatz, dem Beachvolleyballplatz und der Riesenschaukel errichtet. Anlässlich der WIG 1974 war dieses Gelände der sogenannte „Mond“-Spielplatz.

Staudengarten
Der Staudengarten wurde erstmals anlässlich der WIG 1974 errichtet und im Jahr 2000 neu ausgestattet. Nun findet man dort mehr als 11.500 Stauden, in 90 verschiedenen Gattungen.

Spielplatz
Der Spielplatz ist ein Paradies für Kinder, er ist riesig und bietet viele Aktivitäten wie zum Beispiel einen Sandbagger betätigen, Auto fahren, in einem Netz zu kullern, geneigte Brücken zu überfahren und selbst zu rutschen. Er wurde 2001 als erster barrierefreier Spielplatz eröffnet, um auch behinderten Kindern die Möglichkeit zu bieten, wie alle anderen spielen zu können.

Streichelzoo
Besonders beliebt sowohl bei Alt als auch bei Jung ist der 2.000 m² große Streichelzoo. Er beherbergt zehn Ziegen, 15 Schafe, 50 Gänse, 30 Hühner, drei Pfaue und zahlreiche Tauben im Taubenschlag. Über einen niedrigen Zaun ist auch kleinen Kindern das Berühren und Streicheln der Tiere möglich.

Literatur

  • Robert Schediwy, Franz Baltzarek, Grün in der Großstadt - Geschichte und Zukunft europäischer Parkanlagen unter besonderer Berücksichtigung Wiens, Wien 1982 ISBN 3-85063-125-7

Weblinks

 Commons: Kurpark Oberlaa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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