Kurzliegerad für Reisen und den Alltag

Kurzliegerad für Reisen und den Alltag
Moderner Kurzlieger mit Reiseausstattung und Tieflenker
Kurzliegerad älterer Bauart, Modell Odense

Ein Kurzlieger oder Kurzliegerad für Reisen und den Alltag ist ein kurzes Liegefahrrad, das für Radreisen und den Alltag konzipiert ist.

Während bei aufrechten Fahrrädern die Anforderungen für Reisen und den Alltag sehr unterschiedlich sind, speziell bei der Geometrie und den Maßen, sind Liegeräder für Reisen und den Alltag sehr ähnlich. Viele Kurzliegeräder lassen sich für beide Zwecke gleichermaßen verwenden. Wichtig für Reisen sind eine hohe Gepäckkapazität und unter Umständen starke Bremsen.

Kurzliegeräder für Reisen und den Alltag haben praktisch immer eine Vollfederung, was den ohnehin hohen Komfort von Liegerädern deutlich erhöht. Außerdem sind gefederte Liegeräder in der Regel schneller, weil auf ein starkes Abbremsen vor Schlaglöchern oder beim Herunterfahren von Bordsteinkanten verzichtet werden kann.

Ein Vorteil gegenüber aufrechten Reiserädern ist, dass sich das Fahrverhalten mit Gepäck in der Regel nur geringfügig gegenüber dem Fahren ohne Last ändert. Meistens können fünf Taschen untergebracht werden. Je nach Konstruktion werden zwei Seitentaschen unterhalb des Sitzes und zwei am hinteren Gepäckträger oder alle vier Seitentaschen am hinteren Gepäckträger angebracht. Eine fünfte Tasche findet auf dem Gepäckträger Platz. Noch mehr Gepäck kann mit vielen Sesselrädern transportiert werden, die sich ebenfalls für Reisen eignen, aber nicht zur den Kurzliegern zählen.

Das Tretlager ist nicht oder nur geringfügig höher als die unterste Stelle des Sitzes (geringe Tretlagerüberhöhung), was eine gute Sicht nach vorne gewährleistet.

Reise-Kurzlieger sind häufig mit Untenlenkung (Lenker unter dem Sitz) ausgestattet, weil die meisten Liegeradfahrer es besonders entspannt empfinden, dass sie die Arme während der Fahrt locker hängen lassen können und weil der Blick nach vorne dabei ungehindert ist. Oftmals ist die Vorderradgabel über eine Stange mit dem Lenker verbunden. Dadurch lässt sich der Lenker so anbringen, dass ein vergleichsweise enger Wendekreis erreicht wird. Bei der einfacheren Konstruktion der direkten Lenkung muss der Sitz etwas höher sein und weil der Lenker in Kurven mehr geschwenkt als gedreht werden muss, kann er eher an die Beine stoßen als bei der indirekten Lenkung.

Bei Alltags-Kurzliegern ist auch die Obenlenkung verbreitet. Sie erleichtert den Einstieg in das Liegeradfahren, weil die Umstellung vom aufrechten Fahrrad nicht so groß ist. Außerdem lassen sich Liegeräder mit Obenlenkung einfacher schieben, weil man sich dabei nicht bücken muss, um zu lenken.

Ein Nachteil von Liegerädern bei Reisen kann die Ersatzteilbeschaffung mancher Komponenten (kleine Laufräder, Speziallenker) sein. Viele Teile (Schaltung, Bremsen) sind allerdings Standardkomponenten.

Der erste vollgefederte Kurzlieger war die Streetmachine von HP Velotechnik, dessen Nachfolgemodell, die Streetmachine Gt, inzwischen das verbreitetste Liegerad überhaupt ist.

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