- Kutako
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Hosea Kutako (* 1874, † am 18. Juli 1970 in Okahandja/Namibia) war von 1920 bis zu seinem Tode Führer der in Namibia lebenden Herero.
Der nach dem Hererokrieg ins Ausland geflüchtete Führer Samuel Maharero konnte sein Häuptlingsamt über die wenigen in Südwest-Afrika noch lebenden Herero auf Grund des Einreiseverbots der südafrikanischen Mandatsverwaltung nicht ausüben. Er ermächtigte daher seinen Sohn Frederik Maharero, 1920 den in Südwest-Afrika lebenden Hosea Kutako zum Führer zu ernennen. Hosea Kutako verstand sein Führeramt vor allem als Verpflichtung, die Erinnerung an die ehemals stolze Zeit der Herero vor und während der deutschen Kolonialzeit und an die Gräuel der Schlacht am Waterberg hochzuhalten. So gründete er 1920 den Traditionsverein der Green Flaggs und - nach dem Tode Mahareros - 1923 den Verein der Red Flaggs. Kutako veranlasste und organisierte die Überführung des Leichnams von Samuel Maharero und dessen Bestattung in Okahandja neben dem Grab des Jonker Afrikaner. Ihm ist auch die Gründung der Truppenspieler -Organisation zu verdanken; sie sollte zwar vom Gründungsgedanken her durchaus auch eine militärische Bedeutung erlangen, stieß damit aber sowohl bei der südafrikanischen Mandatsverwaltung als auch bei Sam Nujoma, dem Mitbegründer der Widerstandsorganisation SWAPO, auf Widerspruch. So beschränkte sich die Bedeutung der Truppenspieler auf die kulturelle Begleitung vor allem des Hererotages.
1959 gründete Hosea Kutako zusammen mit Sam Nujoma die Südwestafrikanische Nationalunion (SWANU) - eine Organisation, die ein Jahr später in die SWAPO aufging. Trotz seines hohen Alters hat sich Hosea Kutako in besonderem Maße für die Unabhängigkeit des späteren Namibias eingesetzt und bis zu seinem Tode daran mitgewirkt. In Anerkennung seiner dabei erworbenen Verdienste wurde nach der Unabhängigkeit der Internationale Flughafen der Hauptstadt Windhoek nach ihm benannt.
Personendaten NAME Kutako, Hosea KURZBESCHREIBUNG Häuptling der in Namibia lebenden Herero GEBURTSDATUM 1874 STERBEDATUM 18. Juli 1970 STERBEORT Okahandja, Namibia
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