- Kylemore Abbey
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Kylemore Abbey (irisch Mainistir na Coille Móire) ist die älteste irische Benediktinerinnenabtei. Das 1665 gegründete Kloster ist nach mehreren Umzügen seit 1920 in dem 1871 fertiggestellten Schloss Kylemore in Connemara im County Galway untergebracht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Klosters
Das Kloster wurde 1665 in Ypern (im heutigen Belgien) gegründet und siedelte 1682 nach Irland über. Auf Befehl des Königs Jakob II. mussten die Nonnen 1688 nach Dublin ziehen und kehrten 1690 nach Ypern zurück. Die Gemeinschaft verließ Ypern letztendlich, als die dortige Abtei im Ersten Weltkrieg zerstört wurde. Erst flüchteten sie nach England, dann ins County Wexford, bis sie sich schließlich im Dezember 1920 im Schloss von Kylemore niederließen. In Kylemore eröffneten die Nonnen dann eine internationale Internatsschule und eine Tagesschule für die ortsansässigen Mädchen. Die internationale Internatsschule hat zurzeit 70 Schülerinnen aus der ganzen Welt und 100 externe Schülerinnen. Außerdem betrieben sie eine kleine Pension, welche jedoch nach einem zerstörerischen Feuer geschlossen wurde. Neben den Gebäuden um den so genannten Kylemore Lake herum existiert auch noch ca. 200 m weiter weg ein kleiner Bauernhof mit dazugehörigem Bauernhaus, in dem nicht nur die Nonne wohnt, die sich um den gesamten Bauernhof kümmert, sondern dort sind auch ca. 40 der über 70 Internatsschülerinnen untergebracht. Im Februar 2006 wurde bekannt gegeben, dass die Internatsschule im August 2010 schließen würde. [1]
Geschichte des Gebäudes
Das Schloss von Kylemore wurde von Mitchell und Margaret Henry erbaut. Der Bau dauerte vier Jahre, von 1867 bis 1871. Die Henrys hatten neun Kinder. Margaret Henry starb 1874, drei Jahre nach der Fertigstellung des Schlosses, in Ägypten. Sie wurde nach Kylemore zurückgebracht und im Mausoleum begraben. Zwischen 1877 und 1881 ließ Mitchell Henry eine Kirche zum Andenken an seine Frau erbauen. 1903 verkaufte Mitchell Henry das Schloss an den Herzog und die Herzogin von Manchester. 1920 erwarb das Benediktinerinnenkloster das Schloss und 4.000 Hektar Land für etwas mehr als 45.000 Pfund.
Sehenswürdigkeiten
Klostergebäude
Die Haupteingangshalle der Abtei und die drei angrenzenden Räume wurden restauriert und sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Den Rest der Abtei bewohnen die Nonnen und die Internatsschülerinnen. Das Äußere der Abtei besteht aus Granit, an der Stirnseite befindet sich ein Glockenturm. Früher gab es vier Eingangshallen, heute existieren davon nur noch zwei – die »Inner« und die »Outer Hall«. Das Eichenparkett in beiden Hallen ist der Originalboden. Die Herzogin von Manchester ließ die Wände in der äußeren Halle mit Jakobinischer Eiche verkleiden.
In der inneren Halle befindet sich eine schöne Eichentreppe. Links vom Zeichenraum befindet sich die Fahne von Ramilies, welche eine Harfe zeigt. Die Flagge wurde von der irischen Brigade bei der Schlacht bei Ramillies 1706 gerettet und den Nonnen zur Verwahrung übergeben. Seitdem befindet sie sich in deren Besitz. Geht man die drei Stufen zur Linken hinauf, kommt man in den Galeriesaal. Dieser Raum wurde von den Henrys für Empfänge und Konzerte verwendet. Auch hier ist die Eichenverkleidung noch im Original erhalten.
Im oberen Teil des Raumes befindet sich eine verzierte Galerie, in der früher die Familiengemälde der Henrys hingen. Der Zeichenraum war einer der Empfangssäle der Henrys, von den Nonnen wurde er als Leseraum verwendet. Die heutige Ausstattung des Raumes stammt aus der Zeit der Renovierung von 1993. Der Gemeinschaftsraum bestand früher aus einem Frühstücks- und einem Morgenraum. Im Esszimmer der Henrys sind Portraits von König Jakob II. und altes Porzellan und Dekanter der Henrys zu sehen.
Kirche
Die neugotische Kirche hat die Form einer Miniaturkathedrale mit einer Krypta und Engelswasserspeiern. Im Innern der Kirche werden die Bögen von Blöcken aus Connemaramarmor gestützt.
Da die Kirche über die jahrelange Erosion in einem sehr schlechten Zustand war, wurde sie bereits 1991 begonnen zu restaurieren. Die Restaurierungsarbeiten wurden durch Gelder des Europäischen Regionalentwicklungsfonds, Bankkredite und Spenden finanziert. Am 28. April 1995 wurde sie von der irischen Präsidentin Mary Robinson wiedereröffnet. 1998 erhielt die Restaurierung die „AIB Better Ireland Heritage“-Auszeichnung.
Garten
Der viktorianische Mauergarten, der zur selben Zeit wie das Schloss angelegt und von James Garnier geplant wurde, ist 1,6 km von der Abtei entfernt. Er hat eine Größe von 3,4 Hektar, von denen 2,4 Hektar von einer Ziegel- und Kalksteinmauer umgeben sind. Zur Zeit der Henrys diente er nicht nur als Zier- sondern auch als Obst- und Küchengarten. Nach dem Verkauf des Anwesens 1903 verwilderte der Garten, blühte von 1920 bis in die 40er Jahre des 20. Jahrhunderts noch einmal auf und verwilderte schließlich so sehr, dass heute von den ursprünglichen 21 Gewächshäusern des Nordhanges nur noch die Fundamente erhalten sind. Erst im Jahr 2000 wurde der Garten auf Initiative der Nonnen rekonstruiert und wiedereröffnet; auch zwei der Gewächshäuser wurden restauriert. Durch den Garten fließt ein kleines Flüsschen, das den Kräuter- und Gemüsegarten von den Blumenbeeten trennt.
Weblinks
Commons: Kylemore Abbey – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienQuellen
53.561666666667-9.8880555555556Koordinaten: 53° 33′ 42″ N, 9° 53′ 17″ WKategorien:- Benediktinerinnenkloster
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- Kloster (17. Jahrhundert)
- County Galway
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