Känguruhinsel

Känguruhinsel
Blick über den Ostteil der Insel von einem Sandberg an ihrer engsten Stelle
Lage der Insel
Karte der Insel

Die Känguru-Insel (frühere Schreibweise Känguruh-Insel; engl. Kangaroo Island) ist nach Tasmanien und der Melville-Insel die drittgrößte Insel Australiens. Sie liegt 112 Kilometer südwestlich von Adelaide im Gulf Saint Vincent, 13 Kilometer von der Küste und Cape Jervis entfernt an der Spitze der Fleurieu-Halbinsel im Bundesstaat South Australia.

Inhaltsverzeichnis

Zahlen und Fakten

Geografie

Die Insel ist 145 Kilometer lang, zwischen 900 Metern und 57 Kilometern breit und hat 509 Kilometer Küstenlinie. Sie ist mit einer Fläche von 4.405 Quadratkilometern Australiens drittgrößte Insel. Die höchsten Erhebungen befinden sich auf dem Plateau der Nordküste mit 307 Metern über dem Meeresspiegel.

Klima

Die Winter zwischen Juni und September sind mild und feucht, die Sommer gewöhnlich warm und trocken. Durch die Lage im Indischen Ozean werden im Sommer insbesondere entlang der Küste nur selten Temperaturen über 35 °C erreicht. Die Durchschnittstemperatur im August liegt zwischen 13 und 16 Grad, im Februar, dem heissesten Monat des Jahres, zwischen 20 und 25 Grad. Zwischen Mai und September fallen 2/3 der jährlichen Niederschlagsmenge. Diese variiert zwischen 450 mm in Kingscote und 1000 mm bei Gosse. Der feuchteste Monat ist der Juli.

Bevölkerung und Wirtschaftszweige

Auf der Insel leben rund 4.250 Menschen, davon 1.200 in der Inselhauptstadt Kingscote (Stand 2006). Die Insel bildet ein eigenes Verwaltungsgebiet, den District Council of Kangaroo Island.

Die Insel ist in weiten Teilen landwirtschaftlich geprägt. Wirtschaftsgüter sind Wein, Honig, Wolle, Fleisch und Getreide. Daneben spielt die Fischerei und zunehmend der Ökotourismus eine Rolle. Kangaroo Island ist berühmt für seinen Honig; es ist eines der ältesten Bienenschutzgebiete (seit 1881).

Tiere und Schutzgebiete

Über die Hälfte der Insel hat ihre üppige Ursprungsvegetation bewahrt. Für mehr als ein Drittel der Inselfläche wurden Nationalparks und Schutzgebiete, die fünf Wildschutzgebiete einschließen, ausgewiesen.

Die größten Schutzgebiete sind:

  • Flinders-Chase-Nationalpark
  • Sealbay Conservation Park
  • Cape Gentheaume Wilderness Protection Area
  • Cape Bouguer Wilderness Protection Area

Aufgrund ihrer Isolation vom Festland sind auf der Insel keine Füchse und Kaninchen vorhanden. Das Derbywallaby, der Fuchskusu und der Kurzschnabeligel sind auf der Insel heimisch wie auch sechs Fledermaus- und Froscharten, an den Küsten leben Zwergpinguin, Neuseeländische und Australische Seebären sowie Australische Seelöwen. Zur Avifauna der Insel zählt außerdem der Braunkopfkakadu. Koalas, Ringbeutler und das Schnabeltier wurden auf der Insel angesiedelt und sind heimisch geworden. Die Koalas haben sich inzwischen so stark vermehrt, dass Verhütungsmittel eingesetzt werden, um eine weiteres Anwachsen der Population zu stoppen, da sonst die Gefahr bestünde, dass nicht ausreichend Nahrung zur Verfügung stünde.

Im Meer leben die mit den Seepferdchen verwandten Fischarten Großer Fetzenfisch und Kleiner Fetzenfisch.

Sehenswürdigkeiten

Remarkable Rocks
Blick von den Remarkable Rocks auf die Küste
  • Seal Bay Conservation Park: Seelöwen-Reservat mit rund 500 Tieren an der Südküste (55 km SW Kingscote). Ranger führen die Besucher durch die Kolonie.
  • Flinders Chase Nationalpark: Nationalpark an der Südwest-Spitze der Insel (103 km SW Kingscote). Die Gesteinsformationen Remarkable Rocks und der Felsbogen Admirals Arch am Cape du Couedic, unter dem eine Kolonie Neuseeländischer Seebären zu Hause ist, gehören zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Insel. Daneben ist der Park auch für die Leuchttürme von Cape Borda und Cape du Couedic sowie Koalas, besonders zutrauliche wilde Känguruhs und zahlreiche andere Tiere berühmt.
  • Leuchtturm am Cape Willoughby
  • Kelly Hill Höhlen mit geführten Höhlentouren
  • Kleine Sahara (Little Sahara): Formation von riesigen Sanddünen an der Südküste
  • Mount Thisby / Prospect Hill: Aussichtspunkt mit 360-Grad-Inselpanorama
  • Zwergpinguine an der Küste von Kingscote und Penneshaw: In Kingscote werden nach Sonnenuntergang Führungen vom Wildlife Service ins Nistgebiet angeboten.
  • Murray Lagoon: Moorseen an der Südküste (50 km SW Kingscote), die Heimat vieler Sumpfvögel sind

Beschränkungen auf der Insel

Aufgrund von Quarantänebestimmungen ist es verboten, Honigprodukte und Imkerausrüstungsgegenstände auf die Insel zu bringen. Kartoffeln, die eingeführt werden, müssen original verpackt sein. Weinrebenschnitt und Erde aus Weinstöcken sind der örtlichen Quarantänestelle anzuzeigen. Kaninchen sind auf der Insel nicht erlaubt.

Freizeit

Snelling Beach
Die Nordküste
Cape Willoghby

In den Buchten der Nordküsten wie Emu Bay, Stokes Bay oder Snelling Beach ist das Schwimmen relativ sicher. Die Südküste ist wegen gefährlichen Unterströmungen und der Haiangriffe auf die Seelöwenkolonie zum Schwimmen nicht empfehlenswert.

Zelten ist auf den ausgewiesenen Zeltplätzen, Caravan Parks oder Bushcamps in den Nationalparks erlaubt, ansonsten verboten. Das Angebot an Unterkünften ist reichhaltig über die gesamte Insel verteilt, sollte jedoch vor Anreise gebucht werden.

Geschäfte und Tankstellen befinden sich in den größeren Ortschaften Kingscote, Parndana, American River, Penneshaw (früher Hog Bay) und Vivionne Bay.

Verkehrsverbindungen zur Känguru-Insel

Die Insel kann per Flugzeug von Adelaide, der Hauptstadt von South Australia, in 30 Minuten erreicht werden. Ein kleiner Flughafen (IATA-Code: KGC) liegt südwestlich von Kingscote. Die Autofähre Sealink verkehrt zwischen Cape Jervis und Penneshaw. Die Überfahrt dauert ungefähr 50 Minuten. Seit dem Jahr 2007 gibt es eine weiter Autofähre nahmens Kangaroo Island Ferrie von Wirrina Cove nach Kingscote.

Geschichte der Insel

Die Insel wurde vor ungefähr 10.000 Jahren durch den Anstieg des Meeresspiegels vom australischen Festland getrennt. Die Funde von steinernen Werkzeugen legen die Vermutung nah, dass dieser Teil Australiens bereits vor 11.000 Jahren besiedelt war. Derzeit wird angenommen, dass die damaligen Ureinwohner um 200 v.Chr. wieder verschwanden. Der Grund hierfür wird in Krankheiten, Stammesfehden, Klimaveränderung oder Abwanderung vermutet.

1802 benannte der Britische Entdecker Matthew Flinders die Insel in „Kangaroo“ Island, nachdem er in der Nähe von Kangaroo Head an der Nordküste der Dudley-Halbinsel an Land gegangen war.

Die Siedler, die auf Kangaroo Island zu Beginn des 18. Jahrhundert lebten und arbeiteten, entführten Aboriginefrauen auf der Eyre-Halbinsel gewaltsam und verschleppten sie auf ihre Insel, weshalb es zu zahlreichen bewaffneten Auseinandersetzungen auf der Halbinsel kam.[1]

Kingscote, der größte Ort der Insel, ist die erste offiziell von Europäern gegründete Siedlung South Australias. Sie wurde ursprünglich am 27. Juli 1836 am Reeves Point gegründet.

Weblinks

Quelle

  1. Informationen über den Coffin-Bay-Nationalpark

-35.827222222222137.267777777787Koordinaten: 35° 50′ S, 137° 16′ O


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