- Köln-Vogelsang
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Vogelsang
Stadtteil 404 von KölnKoordinaten 50° 57′ 28″ N, 6° 52′ 23″ O50.9577777777786.8730555555556Koordinaten: 50° 57′ 28″ N, 6° 52′ 23″ O Fläche 3,66 km² Einwohner 8134 (31. Dez. 2010) Bevölkerungsdichte 2221 Einwohner/km² Eingemeindung 1931 (Gründung) Postleitzahl 50829 Vorwahl 0221 Stadtbezirk Ehrenfeld (4) Verkehrsanbindung Bundesstraße DB-Anschluss Müngersdorf/Technologiepark Stadtbahn-Linien 3 4 Bus-Linien 140 141 143 Quelle: Strukturdaten Stadt Köln Vogelsang ist ein linksrheinischer Stadtteil im Westen von Köln.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Stadtteil Vogelsang grenzt im Osten an Bickendorf, im Süden an Müngersdorf, im Westen an Müngersdorf, an Widdersdorf und Bocklemünd/Mengenich und im Norden an Ossendorf.
Geschichte
Planung und Gründung
Durch den Wohnraummangel infolge der zunehmenden Industrialisierung in den 1920er-Jahren, die wachsende Arbeitslosigkeit, verursacht durch die Weltwirtschaftskrise, und die damit verbundene Verelendung einzelner Städte und Stadtteile, beschloss die damalige Regierung des Deutschen Reiches unter Heinrich Brüning, neben dem normalen Siedlungsbau einen neuen Siedlungstyp einzuführen. Dieser nannte sich Stadtrand- oder Erwerbslosensiedlung. Es wurden gleichzeitig Arbeitsplätze eingerichtet und Wohnraum für die Armen geschaffen. Bei der Vergabe der Häuser sollten langfristig Erwerbslose sowie kinderreiche Familien, die möglichst vom Lande stammten und daher ländliche Arbeiten gewohnt waren, bevorzugt werden. Die Siedler sollten durch Kleintierhaltung und Gemüseanbau ihren Unterhalt selber bestreiten können. So wollte die Regierung einen Teil der Industriearbeiterschaft wieder in den landwirtschaftlichen Produktionssektor zurückführen. Auch die 1931 gegründete Siedlung Vogelsang war ein Teil dieser Maßnahme.
Zeit des Nationalsozialismus
Entgegen der vorherigen Planung, die nur Einfamilienhäuser vorsah, wurden im Dritten Reich, im Jahre 1936, auch Mietshäuser in Vogelsang gebaut, denn man benötigte aufgrund der wieder zunehmenden Arbeiterschaft zusätzlichen Wohnraum. Der hier errichtete Wohnungstyp wurde Volkswohnung genannt. In der Siedlung wurde 1936/37 nach Plänen von Hans Peter Fischer die katholische Pfarrkirche St. Konrad erbaut, die mit der Schule und dem Gasthaus noch heute den Ortsmittelpunkt bildet. Im Zweiten Weltkrieg erwies sich die Randlage des Stadtteils als vorteilhaft, denn er blieb von großen Zerstörungen durch Bomben verschont.
Nachkriegszeit
Die Bewohner konnten sich durch ihre eigene kleine Landwirtschaft selbst mit Obst und Gemüse versorgen und durch die Kleintierhaltung waren zusätzliche Fleischrationen möglich. Von den Bürgern der zerstörten Stadtteile wurden die Vogelsanger deshalb beneidet, sodass einige zur Selbsthilfe griffen und bei Nacht und Nebel sich das besorgten, was sie zum Leben brauchten - schließlich hatte der damalige Kardinal Joseph Frings diese Art des Mundraubs in einer Predigt legitimiert.
Zeit des Wirtschaftswunders
Für den kurz zuvor eigenständig gewordenen evangelischen Gemeindebezirk wurde 1955 die Emmauskirche errichtet. Rund um das ursprüngliche Siedlungsgebiet entstanden in den 1960er-Jahren viele Einfamilienhäuser. Aufgrund der nördlichen Ausweitung des Stadtteilgebietes wurde in den Jahren 1966/67 die zweite katholische Kirche St. Viktor nach Plänen von Hans Schilling im damals modernen Baustil erbaut. In den 1950er- und 1960er-Jahren hat sich die Siedlung im Erscheinungsbild den anderen Stadtteilen angeglichen und man konnte schon am Anfang der 1970er-Jahre nicht mehr feststellen, dass Vogelsang einst eine Armensiedlung war. Dies war vor allem den sparsamen und fleißigen Bürgern zu verdanken, die ihre einfachen Siedlerhäuser im Laufe der Jahre nach und nach zu schmucken Eigenheimen umbauten.
Gegenwart
Seit 2000 wächst der Ortsteil durch die Erweiterung Vogelsang-Nord mit Einfamilienhäusern und Mietwohnungen.
Sehenswertes
- Vogelsanger Markt
- Katholische Pfarrkirche St. Konrad
- Katholische Pfarrkirche St. Viktor
- Evangelische Emmauskirche
- Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung
- Joseph-Hamacher-Platz
- Biesterfeld
- Westfriedhof
- Wassermann-See
Siehe auch
Weblinks
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