- König-Klasse
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Klassendetails Schiffstyp Großlinienschiff
(Schlachtschiff)Vorgänger Kaiser-Klasse Nachfolger Bayern-Klasse Einheiten 4 Dienstzeit 1914 - 1919 Schwesterschiffe SMS König
SMS Großer Kurfürst
SMS Markgraf
SMS KronprinzTechnische Daten Wasserverdrängung Konstruktion: 25.800 t Länge 175,4 m Breite 29,5 m Tiefgang 8,9 m Bewaffnung - 10 x 30,5 cm L/50
- 14 x 15 cm L/45
- 6 x 8,8 cm L/45 (bis 1915)
- 4 x 8,8 cm L/45 Flak (ab 1915 nur 2)
- 5 x Torpedorohr
50 cm
Panzerung - Gürtel: 350 mm
- Deck: 60 mm
- Türme: 110 - 300 mm
- Kasematten: 170 mm
- Leitstand vorn: 150 - 300 mm
- Leitstand achtern: 50 - 200 mm
Antriebsanlage - 15 kohle-/ölgefeuerte (12/3) Dampfkessel
- 3 Satz Parson-Dampfturbinen
- 3 dreiflügelige Propeller
3,75 m
Maschinenleistung Dauerlast: ca. 43.300 PSw Brennstoffvorrat 3.000 t Kohle, 600 t Öl Geschwindigkeit 23 kn Fahrbereich 8.000 sm bei 12 kn Besatzung 1.200 Mann Die König-Klasse war eine Klasse von vier Linienschiffen der deutschen Kaiserlichen Marine, benannt nach historischen Titeln der brandenburg-preußischen Hohenzollern-Dynastie.
Inhaltsverzeichnis
Entwurf
Die größten Veränderungen gegenüber der vorhergehenden Kaiser-Klasse gab es im Bereich der Bewaffnung und des Antriebs.
Bewaffnung
Die fünf Türme der Schweren Artillerie wurden erstmals, bei unverändertem Kaliber gegenüber der Kaiser-Klasse, in der Schiffsmittellinie aufgestellt. Schon im April 1910 hatte das Allgemeine Marine-Departement eine Denkschrift vorgelegt, in welcher eine Abkehr von den bisher üblichen Flügeltürmen empfohlen wurde. Das war möglich geworden, weil als Folge der mit der Kaiser-Klasse aufgenommenen Einführung von Antriebsturbinen anstelle von Kolbendampfmaschinen weniger Raum für die Antriebseinrichtungen benötigt wurde. Admiral Tirpitz, Staatssekretär im Reichsmarineamt, entschied jedoch im August 1910, dass die anstehenden Neubauten nach dem Entwurf der Kaiser-Klasse, also weiter mit Flügeltürmen, zu bauen wären. Unmittelbar darauf legte das Allgemeine Marine-Departement aber eine neue Denkschrift vor, der ein vom Konstruktions-Department stammender Entwurf beigelegt war, welcher ein Linienschiff mit reiner Mittschiffsaufstellung vorsah. Tirpitz lenkte ein, und am 24. September 1910 wurde zugunsten dieses neuen Entwurfes entschieden. Schon drei Tage später folgte die Genehmigung durch den Kaiser.
Andere Staaten waren zwischenzeitlich auf größere Kaliber umgestiegen, ein Wechsel, der in Deutschland erst mit der folgenden Bayern-Klasse realisiert wurde. Ein Wechsel noch bei der König-Klasse hätte zu bedeutenden Kostensteigerungen geführt, zumal Krupp in Essen bereits an den für die Neubauten bestimmten 30,5 cm-Geschützen zu arbeiten begonnen hatte.
Panzerung
Durch die günstigere Anordnung der schweren Türme und ihrer Barbetten konnte die Ausdehnung der gepanzerten Flächen reduziert werden. Mit dem eingesparten Gewicht wurde die Dicke der Panzerung verstärkt, die Gürtelpanzerung wuchs auf 350 mm. Einen dickeren Gürtelpanzer gab es bei den folgenden Klassen nicht mehr. Für die seitlichen Torpedoschotten und das horizontale Panzerdeck wurde ein neu verfügbarer Nickel-Stahl verwendet.
Antrieb
Drei der insgesamt 15 Kessel wurden erstmals auf Linienschiffen, nach ersten Anwendungen ab 1908 bei Torpedobooten, anstatt mit Kohle mit Öl befeuert. Trotz der großen Vorteile der Ölfeuerung konnte sich die Marineleitung bis 1918 nicht zu einer 100%igen Ölbefeuerung auf Großkampfschiffen durchringen. Die Gründe hierfür waren weniger technischer Natur, sondern man befürchtete, zu Recht, im Kriegsfall von ausreichendem Ölnachschub abgekoppelt zu werden. Kohle gab es demgegenüber in Deutschland genug.
Literatur
- René Greger: Die russische Flotte 1914-1917, J.F.Lehmann Verlag, München, 1970, ISBN 3-469-00303-3, S.28-31
- Siegfried Breyer: Die Schlachtschiffe der König-Klasse, in: Marine-Arsenal, Band 26, Podzun-Pallas-Verlag GmbH, 61169 Friedberg (Dornheim), 1994
- Erwin Strohbusch: Kriegsschiffbau seit 1848, Deutsches Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven 1984
- Grießmer, Axel: Linienschiffe der Kaiserlichen Marine 1906-1918, Bernhard&Graefe Verlag, Bonn 1999. ISBN 3-7637-5985-9
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