SMS König (1913)

SMS König (1913)
Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge)
Schiffsdaten
Baubezeichnung: Linienschiff S
Schiffstyp Großlinienschiff
Schiffsklasse König-Klasse
Kiellegung: 1911
Stapellauf (Schiffstaufe): 1. März 1913
Indienststellung: 10. August 1914
Bauwerft: Kaiserliche Werft in Wilhelmshaven
Bau-Nr.: 33
Besatzung: 1.200 Mann
Baukosten: 45 Mio. Goldmark
Technische Daten
Wasserverdrängung: Konstruktion: 25.796 t
Maximal: 28.600 t
Länge: KWL: 174,7 m
über alles: 175,4 m
Breite: 29,5 m
Tiefgang: 8,90 m
Maschinenanlage: 12 kohlegefeuerte und
3 ölgefeuerte Dampfkessel
3 Satz Parson-Dampfturbinen
Leistung: 43.300 PSw
Anzahl der Schrauben: 3 dreiflügelig Ø 3,8 m
Wellendrehzahl: 251/min
Leistung an den Wellen: 8.100 WPS pro Welle
Höchstgeschwindigkeit: 23 kn
Fahrbereich: 8.000 sm bei 12 kn
Brennstoffvorrat: ca. 3.000 t Kohle und 600 t Öl
Panzerung
Gürtelpanzer:
unterer Gang
vorn: 120 mm
Mitte: 350 mm
achtern: 180 mm
Gürtelpanzer:
oberer Gang
vorn: 120 mm
Mitte: 180 mm
achtern: 130 mm
Deck: horizontal: 60 mm
Böschungen: 100 mm
Türme: Front/Seiten: 300 mm
Decken: 110 mm
Leitstand vorn: horizontal: 150 mm
vertikal: 300 mm
Leitstand achtern: horizontal: 50 mm
vertikal: 200 mm
Kasematten: 170 mm
Schilde: 80 mm
Bewaffnung
Geschütze von Krupp
30,5 cm L/50 SK C/12:
10 in fünf Zwillingstürmen
Mittellinienpositionierung
Geschütze von Krupp
15 cm L/45 SK C/16:
je 7 pro Seite einzeln
in Kasematten
Geschütze von Krupp
8,8 cm L/45 SK C/13:
6 + 4 Flak
Torpedorohre Ø 50 cm 5

SMS König war ein Großlinienschiff der Kaiserlichen Marine, das im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde. Seinen Namen erhielt es zu Ehren der monarchischen Würde der Herrscher des Königreiches Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Einsätze

Die König wurde im Oktober 1911 bestellt und lief am 1. März 1913 als Typschiff der nach ihr benannten König-Klasse bei der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven vom Stapel. Die Indienststellung fand am 10. August 1914 statt.

Die König war seit dem 12. August 1914 dem III. Geschwader zugeteilt. Nach mehreren Vorstößen ohne Feindberührung nahm sie als Flaggschiff des Vizeadmirals Paul Behncke an der Skagerrakschlacht am 31. Mai 1916 teil. Das Schiff fuhr an der Spitze der deutschen Schlachtflotte. So war es, mit Ausnahme der Schlachtkreuzer, dem feindlichen Feuer besonders ausgesetzt und überstand bei zehn schweren und fünf bis sechs mittleren Treffern bei 45 Toten die Schlacht nur aufgrund seiner guten Konstruktion. Das Schiff wurde in der Kaiserlichen Werft Kiel repariert und war ab 26. Juli 1916 wieder einsatzbereit.

Weitere Einsätze fuhr das Schiff bei den Operationen gegen die britische Küste im August 1916, wobei es zu keiner Feindberührung kam. Am 11. Oktober 1917 lief die König im Rahmen des Unternehmens Albion aus der Putziger Wiek aus, um die Operationen zur Einnahme der drei Inseln Dagö, Ösel und Moon im Baltikum zu unterstützen. Am 12. Oktober beschoss sie die Landbatterie von Kap Kinast auf Ösel.

Am 17. Oktober 1917 beschädigte die König bei der Schlacht im Moon-Sund zwischen der Insel Moon und der estnischen Festlandsküste das russische Linienschiff Slawa so schwer, das dieses wegen zu großen Tiefganges den flachen Moon-Sund nicht mehr passieren konnte und von den Russen gesprengt werden musste. Beim Heimmarsch hatte sie am 26. Oktober leichte Grundberührung und lag bis zum 17. November zur Reparatur in Kiel.

Matrosenaufstand

Der Flottenbefehl vom 24. Oktober 1918 sah die König als Flaggschiff des III. Geschwaders vor. Am 30. Oktober machte sich bei der Mannschaft steigender Widerstand gegen den bevorstehenden Einsatz bemerkbar. Als daraufhin das Unternehmen aufgegeben wurde und das III. Geschwader nach Kiel entlassen wurde, machte das Schiff dort in der Kaiserlichen Werft fest.

Beim Kieler Matrosenaufstand am 4. November, während das III. Geschwader vorübergehend Kiel verließ und in die Lübecker Bucht verlegte, blieb die König in der Werft in Kiel. Als am 5. November meuternde Matrosen und revoltierende Werftarbeiter die Reichskriegsflagge entfernen wollten, wurde sie von den Offizieren verteidigt. Dabei wurde der Kommandant Kapitän zur See Carl Wilhelm Weniger dreimal verwundet. Der Erste Offizier, Korvettenkapitän Bruno Heinemann, und der Adjutant, Leutnant zur See Wolfgang Zenker, kamen ums Leben. Nach beiden wurden die Mitte der 1930er Jahre gebauten Zerstörer Bearbeiten] Internierung und Selbstversenkung

Als nach dem Waffenstillstand die deutsche Flotte nach Scapa Flow aufbrach, um dort interniert zu werden, war die König nicht fahrbereit und fuhr zusammen mit dem Kleinen Kreuzer SMS Dresden nach erfolgreicher Reparatur erst im Dezember der Flotte hinterher. Am 6. Dezember 1918 traf sie in Scapa Flow ein. Am 21. Juni 1919 versenkte die Besatzung unter dem Kommando von Korvettenkapitän Ernst Junkermann das Schiff auf Befehl von Konteradmiral Ludwig von Reuter mit dem Rest der in Scapa Flow internierten Hochseeflotte, um sie der endgültigen Inbesitznahme durch die Siegermächte zu entziehen.

Wrack

Das Wrack wurde 1962 an eine schottische Firma zum Abwracken verkauft. Es wurden aber nur Teile des Hecks abgesprengt und gehoben. Der Schiffskörper befindet sich in etwa 39 m Tiefe und ist Ziel vieler Sporttaucher.

Kommandanten

August 1914 bis Juli 1916 Kapitän zur See Friedrich Brüninghaus
Juli 1916 bis Mai 1917 Kapitän zur See Hugo Meurer
Mai 1917 bis November 1918 Kapitän zur See Carl Wilhelm Weniger
November 1918 bis Dezember 1918 Kapitän zur See Otto Breuer
Dezember 1918 bis Juni 1919 Korvettenkapitän Ernst Junckermann

Literatur

  • Breyer, Siegfried: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 - 1970. J.F. Lehmanns Verlagsgesellschaft mbH, München 1970. ISBN 3-88199-474-2
  • Gröner, Erich/Dieter Jung/Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945. Band 1. Bernard & Graefe Verlag, München 1982. ISBN 3-7637-4800-8
  • Hildebrand, Hans/Albert Röhr/Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien - ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 5. Mundus Verlag, Ratingen 1979. ISBN 3-88385-028-4

Weblinks


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