- Anklopfnächte
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Die Anklopfnächte (auch Klöpfelnächte, Klöpflesnächte, Kräflsnächte, Bosselnächte oder heilige Nächte genannt) sind im Süddeutschen, in Österreich und der Schweiz die Nächte der drei letzten Donnerstage vor Weihnachten. Sie symbolisieren die Herbergssuche von Josef und Maria vor Jesu Geburt in Betlehem.
Bekannt ist dieser Brauch seit dem 15. Jahrhundert als Orakelbrauch. Seit dem 16. Jahrhundert wurde das Klöpfeln zum Heischebrauch der Kinder, verbunden mit dem Aufsagen von Versen und dem Singen von Liedern. Mit der Zeit artete es in eine reine Bettelei aus, so dass das Klöpfeln zeitweise verboten wurde. Ein weiterer Grund für Skepsis war die heidnische Herkunft des Brauches, was daran ersichtlich ist, dass er am Donnerstag, dem germanischen Festtag des Donar ausgeübt wurde. In manchen Gegenden sind es vermummte Burschen und Mägdelein, die mit Glocken und Knarren lärmend von Haus zu Haus ziehen und mit Hammer und Besen an Haustüren und Fenster klopfen, um Gaben zu sammeln.
Seit dem 17. Jahrhundert entwickelten sich diese Bräuche wieder, dann verbreitet als Einkehrbrauch, in dem man sich in der Stube des Gastgeber niederlässt.
Des eigenständige, bis heute lebendige Anklöpfeln im Tiroler Unterland wurde in Österreich zum Immateriellen UNESCO-Kulturerbe erklärt.
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