- Anna Alexandrowna Wyrubowa
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Anna Alexandrowna Wyrubowa (russisch Анна Александровна Вырубова, wiss. Transliteration Anna Aleksandrovna Vyrubova, geborene Танеева/Tanejewa; * 16. Juli 1884 in Oranienbaum; † 20. Juli 1964 in Helsinki) war Hoffräulein und engste Vertraute der Zarin Alexandra Fjodorowna.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Anna Alexandrowa, Tochter des Komponisten Tanеjew, war eine Hofdame der Zarin Alexandra Fjodorowna. Als Kind war sie eine Spielgefährtin von Felix Jussupow, dem späteren Drahtzieher der Ermordung Rasputins. Jussupow äußerte sich abfällig über sie:
- Anna, die älteste Tochter von Tanejew, war groß und füllig mit einem aufgeschwollenen, glänzenden Gesicht, ohne jeglichen Charme. Obwohl sie überhaupt nicht intelligent war, war sie außergewöhnlich schlau und ziemlich gerissen. Es war ziemlich schwierig, Partner für sie zu finden. Niemand konnte ahnen, dass dieses unattraktive Mädchen eines Tages zur engen Freundin und zum bösen Geist der Zarin werden würde. Rasputins erstaunlicher Einfluss bei Hof ist in großem Maße ihr zu verdanken.[1]
Am 30. April 1907 heiratete sie Leutnant Wyrubow. Kurz vor der Eheschließung fragte sie Rasputin, was er von der Ehe halten würde. Rasputin antwortete, ohne Leutnant Wyrubow zu kennen, er sehe ein großes Unglück voraus. Die Ehe war nach einem Monat am Ende. Anna Wyrubowa war von ihrem Mann brutal zusammengeschlagen worden und flüchtete zu ihren Eltern. Nach einem Jahr wurde die Ehe geschieden. Wie sich zeigte, war Leutnant Wyrubow homosexuell mit schwersten psychischen Problemen, welche sich in einem langen Krankenhausaufenthalt nur verschlimmerten. Seit dieser Erfahrung war Anna Wyrubowa von den besonderen Fähigkeiten Rasputins fest überzeugt. Anna Wyrubowa hat nicht, wie oft behauptet, Rasputin am Zarenhof eingeführt. Dies besorgte die Großfürstin Anastasia, verheiratet mit dem Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch.
Sie gehörte zur ständigen Begleitung der Zarenfamilie, besonders der Zarin, und hatte als Bindeglied zu Rasputin eine herausgehobene Stellung. Anna Wyrubowa wollte der Zarin wie auch Rasputin dienen; politischen Einfluss wollte sie nie ausüben, und er wäre ihr auch nie zugestanden worden. Diese Eigenschaft, keinerlei politischen Einfluss anzustreben, war die Basis für die besondere Sympathie und das Vertrauen, welches die Zarin ihr entgegenbrachte.
Im Ersten Weltkrieg war sie zusammen mit der Zarin und deren ältesten Töchtern Olga und Tatjana Krankenschwester beim Russischen Roten Kreuz. Am 2. Januar 1915 verunglückte Anna Wyrubowa bei einem Eisenbahnunglück schwer. [2] Nachdem sie bereits die Sterbesakramente empfangen hatte, wachte sie nach einem Gebet Rasputins wieder auf. Für die Zarin wie für Anna Wyrubowa war dies ein weiterer Beweis für die Auserwähltheit Rasputins.
Nach der Revolution 1917 wurde sie wegen ihrer Nähe zur Zarenfamilie wiederholt von der Provisorischen Regierung und der Tscheka verhaftet. Im Dezember 1920 gelang ihr die Flucht nach Finnland. Sie veröffentlichte im Exil Erinnerungen aus ihrer Zeit mit den Romanows.
Sie verstarb 1964 in Helsinki und liegt auf dem dortigen orthodoxen Friedhof begraben.
Werke
- Seiten aus meinem Leben (Страницы из моей жизни/Stranizy is mojei schisni) Riga 1923
- Glanz und Untergang der Romanows Zürich: Amalthea 1927
- Hoffräulein ihrer Hoheit (Фрейлина ее величества/Freilina jejo welitschestwa) Riga: Orient, 1928
Einzelnachweise
- ↑ Andrei Maylunas und Sergei Mironenko (Hrsg.) A Lifelong Passion: Nicholas and Alexandra: Their Own Story, Doubleday, 1997 ISBN 0-385-48673-1, S. 418
- ↑ Anna Vyrubova: Memories of the Russian Court
Weblinks
- Memories of the Russian Court by Anna Vyrubova
- Later Memoirs by Anna Vyrubova
- 1917 Interview with Anna Vyrubova by an American Reporter, Rheta Childe Dorr
Quellen
Rasputin - Teufel im Mönchsgewand? Ehrenwirth Verlag, München 1997
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