- Ladebow
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Ladebow ist ein Ortsteil der Hansestadt Greifswald und hat etwa 600 Einwohner. Ladebow liegt nördlich des Ryck und nordwestlich des Ortsteils Wieck. Im Nordosten grenzt Ladebow an die Dänische Wiek. Hier befindet sich auch der Seehafen Greifswald-Ladebow.
Geschichte
Der Ort wurde 1248 erstmals erwähnt und gehörte zu den Gütern des Klosters Eldena. Der Ortsname, damals Lathebo, um 1634 Ladeboode geht auf dänische Siedler zurück. Diese stammten wahrscheinlich aus der Gegend des Klosters Esrom, dem Mutterkloster von Eldena, wo es entsprechende Ortsnamen gab. Die spätere Veränderung der Endsilbe auf -ow, wie sie bei Ortsnamen slawischen Ursprungs häufig vorkommt, beruht auf einem etymologischen Irrtum.
Um 1410 war aus dem Klostergut ein Dorf geworden. Nachdem es seit der Säkularisation des Klosters im 16. Jahrhundert zum Amt Eldena gehört hatte, kam es 1634 in den Besitz der Universität Greifswald. Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Landwirtschaft in Ladebow von Pächtern betrieben.
1927 planten die Heinkelwerke, in Ladebow Flugzeugindustrie anzusiedeln. Bedingung dafür war, dass Ladebow nach Greifswald eingemeindet wird. Zeitgleich wurde mit dem Bau eines Flugplatzes begonnen, der ab 1928 offiziell als Sportflugplatz genutzt wurde.
Durch Tausch von Grundstücken erwarb die Stadt Greifswald im Jahre 1934 die Grundstücke, auf den das Flugplatzgelände sich befand. Im selben Jahr überließ die Stadt Greifswald den Flugplatz einer Tarnfirma der Wehrmacht, der Deutschen Luft- und Handels-Aktiengesellschaft, zur Nutzung. Mit dem Ausbau zum Militärflugplatz erfolgte der Bau einer Betonstraße und eines Bahnanschlusses. Der Turm der Kirche im angrenzenden Fischerdorf Wieck wurde gekürzt, um den Flugverkehr nicht zu behindern. Für die Militärangehörigen wurden Wohnhäuser errichtet. Nach dem Bau des Flugplatzes erfolgte 1939 die Eingemeindung Ladebows nach Greifswald.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die gesamte Flugplatzanlage von der Sowjetarmee nach Demontage der Ausstattung gesprengt. In den 1950er Jahren entstand auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes ein Betonwerk, in dem unter anderem Betonteile für das Wohngebiet Ostseeviertel gefertigt wurden. Auf Teilen der Anlage entstanden später Kleingärten. Erst 1952 wurden durch die Greifswalder Bürgerschaft Straßennamen in Ladebow eingeführt, bis dahin führten die Gebäude nur so genannte „U“-Nummern (Unterkunftsnummern).
Ende der 1960er Jahre wurde im Ort ein Stützpunkt für die Volksmarine eingerichtet, wofür an der Dänischen Wiek Aufspülungen erfolgten. Ein ziviler Hafen, der ein wichtiger Umschlagplatz für Baumaterial und Brennstoffe war, befand sich am Ryck. Nach der Wende wurde der bisherige Militärhafen zum zivilen Seehafen ausgebaut.
Seit Ende der 1990er Jahre entstanden zwei neue Eigenheimsiedlungen, die Einwohnerzahl nahm zu. Ebenso wurden die unter Denkmalschutz stehenden Wohnhäuser der ehemaligen Flugplatzwohnsiedlung unter denkmapflegerischen Aspekten saniert.
Literatur
- Rudolf Biederstedt: Untersuchungen zur Besiedlungsgeschichte der Greifswalder Vorstädte und Ortsteile. In: Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde (Hrsg): Baltische Studien. Neue Folge Bd. 77, N. G. Elwert, Marburg 1991, S. 79–81.
Weblinks
- Literatur über Ladebow in der Landesbibliographie MV
- Fliegerhorst Greifswald / Ladebow (Archivversion vom 15. August 2004)
- Greifswald Port
54.10095413.440356Koordinaten: 54° 6′ 3″ N, 13° 26′ 25″ OKategorien:- Ortsteil von Greifswald
- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Vorpommern-Greifswald)
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