- Ladino di Fassa
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Das Fassatal (oder Fasstal, ital. Val di Fassa, ladinisch Fascia [ˈfaʃa]) ist ein ladinischsprachiges Tal in den Dolomiten am Oberlauf des Avisio in der Provinz Trient. Als Talgemeinschaft (ital. Comunità di valle) der italienischen Provinz Trento heißt die Region Ladino di Fassa.
Geographie
Das Tal am Unterlauf des Avisio wird Fleimstal genannt. Die Ursache dieser unterschiedlichen Benennung des Tales liegt in den Besitzverhältnissen im Mittelalter, wo das Fassatal im Besitz des Bistums Brixen war, während das Fleimstal zum Bistum Trient gehörte.
Bekannte Orte im Fassatal:
- Canazei (lad. Cianacèi, dt. veraltet: Kanzenei))
- Campitello (lad. Ciampedèl, dt. veraltet: Kampidel im Fasstal)
- Pozza di Fassa (lad. Poza, deutsch: Potzach im Fasstal)
- Vigo di Fassa (lad. Vich), dt. veraltet: Vig im Fasstal)
- Moena (Moéna)
Das Tal ist Teil des Wintersportgebietes Dolomiti Superski.
Sage und Geschichte
Die Geschichte des Fassatales liegt teilweise in sagenhaftem Dunkel. Vor den ersten schriftlichen Dokumenten soll es der Sage nach sieben Gemeinden, die „Regoles“ (deutsch „Riegel“), im Fassatal gegeben haben. Das Fassatal war dabei ständig räuberischen Angriffen aus dem Osten über den Fedaia-Pass aus der „Marca Trevignana“ (Hauptstadt Treviso) ausgesetzt. Daher ranken sich zahlreiche Sagen um das Fassatal über ständige Kämpfe mit den „Trevisanern“ oder meist „Trusanern“.
Die Gemeinden schlossen einen Schutzbund und heuerten eine Söldnertruppe an, die sogenannten „Arimannen“ (Heermänner), die von „Sorastantes“ (Über-Stehern) geleitet wurden. Der germanische Ausdruck Arimanne deutet auf langobardischen Einfluss. Die Trusaner wurden von den Arimannen entscheidend geschlagen, indem einer der ihren sich den Trusanern als Führer anbot, in Wirklichkeit sie aber in einen Hinterhalt lockte und dies mit seinem Leben bezahlte. Dieser Schlachtplatz liegt rechter Hand, wenn man von Canazei an Penia vorbei Richtung Fedaia fährt. Er heißt heute noch „Pian Trevisan“ oder „Cian Trujan“.
Die Arimannen bewachten in Holztürmen (ciasteles, vgl. Kastell) die Grenzen des Tales und meldeten gegebenenfalls mit Leuchtfeuern von eins bis drei verschiedene Alarmstufen in das Tal. Da die Arimannen sich aber auch selbst in längeren Friedenszeiten räuberisch verhielten, wurden sie auch Latrones (Räuber) genannt, was sie dann auch als Ehrentitel verwendeten.
Mit dem frühmittelalterlichen Anschluss des Tales an das Fürstbistum Brixen war die Einrichtung der Arimannen überflüssig geworden. Der Sage nach wurden danach noch einmal „die letzten der Latrones“ von den Trusanern unterhalb des Fedaia-Passes überfallen und vernichtet. Zwar konnten die Arimannen noch ein Leuchtfeuer entfachen, das aber im Tal nicht mehr gesehen wurde. Seitdem sieht man oben in den Bergen noch heute bisweilen das „lum de morc“, das Todeslicht.
Der Sagenforscher Karl Felix Wolff aus Südtirol bezeugt, ein frühmittelalterliches Dokument gesehen zu haben, das auf eine vorherige Existenz der Arimannen Bezug nimmt. Da dieses Dokument jedoch verschollen ist, gibt es derzeit keine schriftlichen Belege.
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