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Avisio Verlauf des Avisio
Daten Lage Nord-Italien Flusssystem Etsch Abfluss über Etsch → Adriatisches Meer Quelle in der Marmolata Quellhöhe 2.057 m s.l.m. Mündung bei Trient in die Etsch 46.11666666666711.083333333333192Koordinaten: 46° 7′ 0″ N, 11° 5′ 0″ O
46° 7′ 0″ N, 11° 5′ 0″ O46.11666666666711.083333333333192Mündungshöhe 192 m s.l.m. Höhenunterschied 1.865 m Länge 89,4 km Einzugsgebiet 936,57 km² Abflussmenge MQ: 23,5 m³/s Durchflossene Stauseen Fedaia-Stausee, Lago di Stramentizzo Der Avisio (dt: Laifserbach, ladinisch La Veisc) ist ein linker Nebenfluss der Etsch im Norden Italiens. Seine Länge beträgt 88 km. Der Avisio entspringt aus einem Gletscher der Marmolata oberhalb des Fedaia-Passes (2.057 m). Knapp unterhalb der Passhöhe wird sein Wasser zum Fedaia-Stausee (Lago di Fedaia) aufgestaut. Sein Lauf führt durch das Fassatal, das Fleimstal und das Cembratal. Er mündet bei Trento (Trient) in die Etsch. Auf der gesamten Strecke bis zur Mündung (192 m) hat er somit ca. 2.000 Höhenmeter überwunden und sich aus der vergletscherten Gebirgswelt der Dolomiten in die milde Klimazone der Obst- und Weinanbaugebiete des Trentino vorgearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
Charakter des Flusses
Der aus dem Gletscher-Stausee Lago di Fedaia (vom ersten Frost an oft bis in den Juni hinein zugefroren) heraustretende Avisio ist im Oberlauf ein Sturzbach (torrente). Auf ca. 10 km verliert das Fassatal über 600 m Höhe. Zwischen Soraga und Moena auf ca. 1.200 m Höhe wird der Avisio zum zweiten Mal zu einem ca. 1 km langen See (Lach de Soraga) gestaut.
Im Unterlauf wird das Bachbett breiter und verzweigt sich mehrfach zwischen Sandbänken und Kieseln.
Eine dritte Staustufe liegt auf 787 m Höhe im Cembratal zum Lago di Stramentizzo. Dieser See steht in der Aufmerksamkeit der Kommunalpolitik und lokaler Interessenverbände zur Reparatur von Natur- und Umweltschäden. Zu schnell wechselnde Wasserstände, für den die ENEL verantwortlich gemacht wird, haben in der Vergangenheit Erdrutsche ausgelöst, die zu einer Verschlammung des Sees geführt haben, in den früher auch die Abwässer aus dem gesamten Avisiotal unkontrolliert eingeleitet wurden.
Landschaften am Avisio
Das Fassatal (Val di Fassa) ist eine alpine Urlaubsregion für Bergsteiger und Wintersportler. Es ist Teil der Großen Dolomitenstraße.
Bei dem in etwas tieferen Regionen gelegenen und sanfter abwärts gleitenden Fleimstal (Val di Fiemme), einem hauptsächlich im Winter frequentierten Feriengebiet, handelt es sich immer noch um das gleiche Tal des Flusses Avisio. Der Abschnitt ab Moena trägt nur deshalb einen anderen (italienischen) Namen, da er, im Gegensatz zu dem ladinischen Abschnitt am Oberlauf, trentinisch war, während das Fassatal zum Bistum Brixen gehörte.
Der Unterlauf des Avisio durch die Obstplantagen und Weinberge des Trentino heißt Valle di Cembra, benannt nach der größten Gemeinde dieses Abschnitts. Es ist noch agrarisch geprägt; zudem wird Porphyr abgebaut. Tourismus entwickelt sich verhalten; er konzentriert sich eher auf die höheren Lagen der Seitentäler (altopiani).
Der letzte Abschnitt des Flusses von Lavis bis zur Mündung ist ein Biosphärenreservat, in dem Eingriffe durch den Menschen (Abgrabung von Sand aus dem Flussbett, militärische Übungen, Motocross, Jagd, Schafzucht) untersagt sind. Ziel der Naturschützer ist es, den Lebensraum einheimischer Amphibien und seltener Vogelarten (Eisvogel, Schafstelze, Wasseramsel) sowie Winterquartiere für Zugvögel zu sichern. Wasserknappheit im Unterlauf wird in heißen Sommern für die Tierwelt zum Problem, zumal Wasser zur Energiegewinnung und Bewässerung der Obstkulturen und Rebhänge entnommen wird.
Orte am Avisio
Fassatal
- Canazei, 1.465 m
- Campitello di Fassa, 1.448 m
- Pozza di Fassa, 1.430 m
- Vigo di Fassa, oberhalb des Talbodens, 1.400 m
- Soraga, 1.206 m
- Moena, 1.148 m
Fleimstal
Cembratal
- Sover 854 m
- Cembra, 677 m
- Lavis, 238 m
Das Mündungsgebiet liegt wenige Kilometer nördlich von Trient.
Karten mit Kommentaren
Trentino/Südtirol, hrsg. vom Touring Club Italiano, Kümmerly + Frey-Verlag, 2003
Kategorien:- Flusssystem Etsch
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