- Lamésche Kurve
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Eine Superellipse, auch Lamésche Kurve oder Lamésches Oval, ist eine geometrische Figur (Kurve), die ein „Mittelding“ zwischen Ellipse und Rechteck (bzw. zwischen Kreis und Quadrat) darstellt. Eine Superellipse kann in einem kartesischen Koordinatensystem als Menge aller Punkte (x, y) beschrieben werden, für die gilt:
mit den reellen Werten n ≥ 0 und a, b: Halbachsen.
Der Fall n = 2 führt auf eine normale Ellipse; wachsendes n jenseits von 2 liefert die eigentlichen Superellipsen, die sich zunehmend Rechtecken annähern; abnehmendes n unterhalb von 2 führt auf Subellipsen, die Ecken in Richtung der x- und y-Achsen aufweisen und sich für n << 1 dem Achsenkreuz annähern.
Der Begriff „Superellipse“ geht auf den dänischen Wissenschafter, Erfinder und Literaten Piet Hein (1905–1996) zurück. Die allgemeine kartesische Beschreibung stammt von dem französischen Physiker und Mathematiker Gabriel Lamé (1795–1870), der die Gleichung der Ellipse auf diese Weise verallgemeinerte.
Inhaltsverzeichnis
Anwendungen
Der dänische Wissenschaftler Piet Hein popularisierte die Verwendung der Superellipse in der Architektur, der Stadtplanung und im (Möbel-) Design. Er schuf in diesem Zusammenhang die Marke SUPERELLIPSE® (n = 2,5).
Außerdem entwarf Piet Hein das Super-Ei (Super-Egg), ein dreidimensionales Superellipsoid. Es handelt sich um einen Rotationskörper, der auf einer Superellipse mit n = 2,5 basiert:
Anders als ein reguläres Ellipsoid steht dieses Superellipsoid auf einer planen Oberfläche aufrecht.
Donald E. Knuth benutzt Superellipsen mit unterschiedlichem Parameter n (den er Superness nennt) in den Computer-Modern-Schriften. Der Unterschied zwischen dem Buchstaben O und der Ziffer 0 (Null) in Computer Modern Typewriter ist vor allem durch die unterschiedliche Superness bedingt.
Spezielle Subellipsen
Wählt man n = 1, so entsteht ein Parallelogramm (genauer eine Raute oder Rhombus) mit der Fläche a * b / 2. Bei n = 2/3 entsteht eine schiefe Astroide.
Siehe auch
Weblinks
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