Lan Ping

Lan Ping

Jiang Qing (chin. 江青, Jiāng Qīng, W.-G. Chiang Ching, * März 1914 in Zhucheng (诸城), Provinz Shandong; † 14. Mai 1991 in Peking) war die vierte Ehefrau Mao Zedongs und eine führende Protagonistin der chinesischen Kulturrevolution.

Biografie

Jiang Qing wurde in armen Verhältnissen als Lǐ Shúméng (李淑蒙) in Zhucheng (诸城), Provinz Shandong geboren. Sie studierte in den 1930er Jahren in Shanghai an der Theaterakademie. Weitere Namen sind Lǐ Jìn (李进) und Lǐ Yúnhè (李云鹤 = Wolkenkranich). Ihr Künstlername als Filmschauspielerin war Lan Ping (蓝苹 = blauer Apfel) – sie spielte unter anderem 1935 in Dushi fengguang von Yuan Muzhi. In diesen Jahren wendete sie sich auch der Politik zu. Jiang spielte in einem proletarischen Theaterverband, der „progressive“ Stücke für die Landbevölkerung aufführte. Sie trat 1933 der Kommunistischen Partei Chinas bei.

1937 gelangte sie nach Yan'an, um an der Akademie für dramatische Kunst zu arbeiten. Dort heiratete sie 1939 den Anführer des Langen Marsches, Mao Zedong.

Als stellvertretende Direktorin der Kulturrevolution unterband sie erfolgreich die Publikation jeglicher nicht-kommunistischer Werke in allen Bereichen der Kunst. Insbesondere Chinas populäre Alte Oper litt unter einem Aufführungsverbot zugunsten durch Jian initiierter neuer Opern mit kommunistischen Inhalten. Darüber hinaus bewirkte sie die Zerstörung großer Bibliotheksbestände des alten China. In dieser Zeit nutzte sie ihre wachsende Machtfülle und ließ missliebige Künstler und ehemalige Weggefährten durch Schnellgerichte zum Tode verurteilen.

Sie wurde Mitglied des Politbüros und Mitglied des Zentralkomitees der Kulturrevolution. Jiang Qing bildete zusammen mit Zhang Chunqiao, Yao Wenyuan und Wang Hongwen die so genannte Viererbande. Von da an war sie - nach Mao Zedong - eine der mächtigsten Personen in der Volksrepublik China. In dieser Rolle gelang es ihr die jugendlichen Roten Garden gegen ihre missliebigen Parteiführer wie Deng Xiaoping und Liu Shaoqi aufzubringen.

Jiang Qing verlor während der Kulturrevolution an Popularität und wurde gegen Ende der Regierungszeit Maos zur willkommenen Projektionsfläche für sämtliche Schandtaten des Mao-Regimes. Ihr aggressives, kaltes Auftreten sowie eine Vielzahl menschenverachtender Handlungen brachten Chinas Öffentlichkeit zusätzlich gegen sie auf.

1976, kurz nach Maos Tod, wurde Jiang Qing mit den anderen Mitgliedern der Viererbande verhaftet und 1981 zum Tod auf Bewährung verurteilt. Das Urteil wurde zwei Jahre später in lebenslänglich umgewandelt. 1991 wurde sie aus gesundheitlichen Gründen entlassen; zehn Tage später beging sie Selbstmord.

Literatur

  • Roxane Witke: "Genossin Tschiang Tsching: Die Gefährtin Maos erzählt ihr Leben" 1979, Frankfurt, Berlin, Wien
  • Anchee Min: "Madame Mao"

Weblinks


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