Landesbildungszentrum für Blinde Hannover

Landesbildungszentrum für Blinde Hannover
Schulgebäude des Landesbildungszentrums für Blinde

Das Landesbildungszentrum für Blinde Hannover (LBZB) in Hannover ist eine soziale Einrichtung des Landes Niedersachsen für die Bildung, Ausbildung und Rehabilitation blinder und sehbehinderter Menschen. Sie befindet sich im Stadtteil Kirchrode.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Aufgaben des Landesbildungszentrum für Blinde Hannover sind:

Weiterhin werden Kurse und Seminare für Eltern, erwachsene Sehbehinderte und Mitarbeiter anderer Behinderteneinrichtungen angeboten.

Geschichte

Nach mehrjährigen Bemühungen von Pastor Franz Georg Ferdinand Schläger aus Hameln wurde 1843 in Hannover die „Königliche Blindenanstalt“ gegründet. Der Unterricht begann mit sechs Kindern in einem Gartenhaus. Gleichzeitig wurde der Grundstein für den Bau der Blindenanstalt Hildesheimer Straße/Ecke Schlägerstraße gelegt. Nach dem Umzug im Jahr 1845 konnten dort 24 Schüler aufgenommen werden, die Schülerzahlen wuchsen stetig an. 1866 wurde der Name in „Provinzialständische Blindenanstalt“ geändert.

Von Anfang an wurde in Hannover auf die gewerbliche Ausbildung besonderen Wert gelegt. Diese Ausbildung bezog sich anfangs auf Korbmacherei mit Rohrstuhlbeziehen, Seilerei und Schuhmacherei. 1896 kam die Bürstenmacherei hinzu. Die Ausbildung im Schuhmachen wurde 1888 eingestellt.

1893 feierte die Blindenanstalt ihr 50-jähriges Jubiläum, gleichzeitig fand aus Platzgründen ein Umzug in einen Neubau nach Kleefeld statt (heutige Alice-Salomon-Schule).

Im Jahr 1912 zählte die Anstalt 130 Schüler. Das Gebäude in Kleefeld reichte nicht mehr aus, und so wurde mit dem Bau einer dritten Schule in Hannover-Kirchrode begonnen. Der Neubau wurde 1914 fertig gestellt, konnte jedoch nicht bezogen werden, weil er als Kriegslazarett genutzt wurde. Erst im Jahr 1919 erfolgte der Einzug in die neue Anstalt mit etwa 150 Schülern und Auszubildenden.

Zum Zeitpunkt des 100-jährigen Bestehens hatten insgesamt 1891 Schüler und Auszubildende die Blindenanstalt besucht. Durch die Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg wurden im Juni und November 1944 sowie im Januar 1945 mehrere Gebäude zerstört sowie beschädigt. Es gab vier Tote. Ab 1944 wurde der Unterricht teilweise nach Wunstorf und Walsrode ausgelagert.

Im Januar 1946 konnte ein Teil des Unterrichts in der Blindenanstalt wieder aufgenommen werden. Nach Gründung des Landes Niedersachsen am 1. November 1946 wurde der Name in „Niedersächsische Landesblindenanstalt“ geändert. 1950 begann der Wiederaufbau der zerstörten Häuser.

Im Jahr 1953 gab es 190 Schüler und Auszubildende, 16 Lehrer (einschließlich Direktor), 2 Werklehrer, 11 Erzieher und 86 Personen weiteres Personal. Bis 1953 waren die Ausbildung in der Korbflechterei sowie die Bürstenmacherei, die Ausbildung im Handstricken und die Grundausbildung für Berufsmusiker wieder eingeführt worden. 1958 kam die Telefonistenausbildung dazu.

Anfang der 1960er Jahre wurde das Schulgebäude durch Anbauten erweitert und es wurde ein Sportplatz angelegt. In den frühen 1970er Jahren kamen Massagevorkurse sowie die Ausbildung am Fernschreiber hinzu. Im Jahr 1975 erfolgte eine erneute Namensänderung in „Niedersächsisches Landesbildungszentrum für Blinde“.

In den 1980er und 1990er Jahren umfasste das Ausbildungsangebot Telefonisten, Bürsteneinzieher, Holzwerker, Korbmacher, Metallfeinbearbeiter, Bürokaufleute, Hauswirtschafter und Helfer in der Hauswirtschaft.

Heute (2008) werden im Landesbildungszentrum Kaufleute für Bürokommunikation sowie Hauswirtschaftshelfer ausgebildet.

Siehe auch

Weblinks

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