- Landkreis Östliche Altmark
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen-Anhalt Verwaltungssitz: Stendal Fläche: 2.423,04 km² Einwohner: 127.464 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: SDL Kreisschlüssel: 15 0 90 NUTS: DEE0D Kreisgliederung: 123 Gemeinden Adresse der Kreisverwaltung: Hospitalstraße 1-2
39576 StendalWebpräsenz: Landrat: Jörg Hellmuth (CDU) Lage des Landkreises Stendal in Sachsen-Anhalt Der Landkreis Stendal ist ein Landkreis im Nordosten des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Flächenmäßig ist er der sechstgrößte Landkreis in Deutschland. Nachbarkreise sind im Norden der brandenburgische Landkreis Prignitz, im Osten die ebenfalls brandenburgischen Landkreise Ostprignitz-Ruppin und Havelland, im Süden die Landkreise Jerichower Land und Börde und im Westen der Altmarkkreis Salzwedel sowie im Nordwesten der niedersächsische Landkreis Lüchow-Dannenberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis Stendal umfasst die östliche Altmark sowie den Elbe-Havel-Winkel. Wichtigste Gewässer sind Elbe, Havel, Tanger, Biese, Aland und Uchte. Der nördlichste Punkt des Landes Sachsen-Anhalt befindet sich in der Gemeinde Aulosen.
Wirtschaft und Verkehr
Neben dem Altmarkkreis Salzwedel gehört auch der Landkreis Stendal zu den strukturschwächeren Landkreisen in Sachsen-Anhalt. Auch dieser Landkreis ist von Landwirtschaft geprägt. Allerdings hat die Kreisstadt Stendal eine große Verkehrsbedeutung, hauptsächlich im Eisenbahnverkehr. Mit der Elbe quert eine wichtige Binnenschifffahrtsstraße das Kreisgebiet, was wiederum ein wichtiger Faktor für die Ansiedlung von Industrie ist. Geplant ist der Bau einer Altmark-Autobahn von Magdeburg nach Schwerin, die Stendal in Nord-Süd-Richtung berühren würde.
Geschichte
Verwaltungsgeschichte 1816 bis 1945
Der preußisch-deutsche Landkreis Stendal bestand in der ursprünglichen räumlichen Ausdehnung in der Zeit zwischen 1816 und 1945. Der Landkreis Stendal umfasste am 1. Januar 1945 4 Städte und 92 Gemeinden. Der Kreis Stendal im Regierungsbezirk Magdeburg der preußischen Provinz Sachsen wurde nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress zum 1. Juli 1816 eingerichtet. Das Landratsamt befand sich in Stendal. Am 6. Oktober 1862 wurde die Colbitz-Letzlinger Heide aufgeteilt. Der Kreis Stendal erhielt die östlichen Teile der Oberförstereien Burgstall und Jävenitz. Ab dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 18. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Am 1. April 1909 schied die Stadtgemeinde Stendal aus dem Kreis aus und bildete fortan einen besonderen Stadtkreis. Der Kreis Stendal wurde fortan als Landkreis bezeichnet. Zum 30. September 1929 fand auch im Kreis Stendal wie im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Nach Auflösung der preußischen Provinz Sachsen zum 1. Juli 1944 gehörte der Kreis zur neuen Provinz Magdeburg. Im Frühjahr 1945 wurde der ostelbische Teil des Kreisgebietes durch die amerikanischen Streitkräfte, der westelbische Teil durch polnische und sowjetische Streitkräfte besetzt.
Kommunalverfassung bis 1945
Die Landkreis Stendal gliederte sich in Stadtgemeinden, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständiger Auflösung – in selbstständige Gutsbezirke.
Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden Arneburg, Bismark (Altmark) und Tangermünde führten jetzt die Bezeichnung Stadt, Tangerhütte aber erst seit 1935.
Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt.
Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Sowjetische Besatzungszone, DDR, Bundesrepublik Deutschland
1950 und 1952 fanden in Sachsen-Anhalt Kreisreformen statt. 1950 wurde dem preußischen Landkreis der Stadtkreis Stendal wieder eingegliedert. 1952 wurde aus Teilen des Landkreises die neuen Kreise Kalbe (Milde) und Tangerhütte gebildet und der Landkreis in Kreis Stendal umbenannt. Bereits 1988 wurde der Kreis Tangerhütte in Teilen wieder an den Kreis Stendal angeschlossen, während der Kreis Kalbe (Milde) dem Kreis Salzwedel angeschlossen wurde. 1994 wurden die Kreise Osterburg und Havelberg sowie einige Gemeinden um Bismark des Kreises Salzwedel mit dem Landkreis Stendal zunächst unter dem Arbeitstitel Landkreis Östliche Altmark vereinigt, der sich konstituierende Kreistag beschloss dann aber den Namen Landkreis Stendal.
Politik
Wappen
- Zu den einzelnen Wappen im Landkreis siehe Liste der Wappen im Landkreis Stendal.
Der Landkreis Stendal führte vom 31. Juli 1937 bis 1994 das Wappen mit folgender Blasonierung:
„Geteilt von Silber über Blau; oben ein wachsender goldbewehrter roter Adler; unten ein dreiblättriges goldenes Kleeblatt, bewinkelt von drei silbernen Eichenblättern.“
Der rote Adler am Spalt symbolisiert die jahrhundertelange Zugehörigkeit des Kreisgebietes zur Mark Brandenburg. Das von drei silbernen Eichenblättern bewinkelte goldene Kleeblatt in Blau ist das Wappen des wohl bekanntesten altmärkischen Adelsgeschlechts derer von Bismarck.
Seit 1995 führt der Landkreis auf Grund der Fusion mit den ehemaligen Landkreisen Havelberg und Osterburg ein neues Wappen mit folgender Blasonierung:
„Gespalten und halb geteilt, vorn in Silber ein roter goldbewehrter Adler am Spalt, hinten oben in Blau ein dreiblättriges goldenes Kleeblatt, bewinkelt von drei silbernen Eichenblättern, hinten unten in Schwarz drei goldene Rauten (2 : 1).“
Die Genehmigung des Wappens erfolgte am 20. Dezember 1995.
Das Wappen knüpft an die Wappen der alten Landkreise Stendal und Osterburg an. So sind neben den Elementen des alten Landkreiswappens, drei goldene Rauten auf Schwarz aus dem Wappen der Grafen von Osterburg übernommen, die in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts die Herrschaft Osterburg besaßen, aber bereits im 13. Jahrhundert ausgestorben sind. Das Wappen des Grafen Siegfried von Osterburg, überliefert im Siegel an einer Urkunde von 1214, zeigt im geteilten Schild unten drei 2:1 angeordnete Rauten.
Farben des Landkreises: Blau/Weiß
Flagge
Der Landkreis Stendal führt eine Flagge, wie nachfolgend beschrieben: blau-weiß gestreift mit aufgelegtem Kreiswappen.
Religionen
Konfessionslosigkeit
Die meisten Einwohner des Landkreises sind konfessionslos.
Evangelisch-Lutherische Kirche
Die meisten konfessionell gebundenen Bürger gehören der evangelisch-lutherischen Kirche an. Die Gemeinden sind innerhalb der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen organisiert.
Römisch-Katholische Kirche
Die römisch-katholischen Gemeinden im Kreisgebiet gehören administrativ zum Dekanat Stendal des Bistums Magdeburg.
Weitere Konfessionen
Im Kreisgebiet gibt es Gemeinden der neuapostolischen Kirche sowie verschiedener Freikirchen. Im bundesweiten Vergleich gering ist heutzutage die Anzahl der Angehörigen des Islam und des Judentums.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2007)
Einheitsgemeinden- Havelberg, Hansestadt (7.359)
Verwaltungsgemeinschaften mit ihren Mitgliedsgemeinden
(* Sitz der Verwaltungsgemeinschaft)
Gebietsänderungen
In den Jahren seit 1990 fanden im Gebiet des Landkreises Stendal wie im gesamten Land Sachsen-Anhalt umfangreiche Gebietsänderungen statt. [1] Von der Kreisreform Sachsen-Anhalt 2007 blieb der Landkreis allerdings unberührt.
Von den ursprünglich 14 Verwaltungsgemeinschaften bestanden am 31. Dezember 2008 noch acht Verwaltungsgemeinschaften. Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 135 auf 126.
Verwaltungsgemeinschaften
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Stendal, die aus Stendal und Bindfelde bestand (15. April 1999)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Havelberg - Bildung der Einheitsgemeinde Havelberg (1. Januar 2002)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Arneburg-Krusemark und der Verwaltungsgemeinschaft Mittlere Uchte - Bildung der Verwaltungsgemeinschaft Arneburg-Goldbeck aus 23 Gemeinden der aufgelösten VGen (1. Januar 2005)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Altmärkische Höhe - Anschluss von vier Gemeinden an die Verwaltungsgemeinschaft Osterburg, Anschluss von sechs Gemeinden an die Verwaltungsgemeinschaft Seehausen (Altmark) (1. Januar 2005)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Elb-Havel-Land und der Verwaltungsgemeinschaft Schönhausen (Elbe) - Bildung der Verwaltungsgemeinschaft Elbe-Havel-Land aus 14 Gemeinden der aufgelösten VGen (1. Januar 2005)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Kläden und der Verwaltungsgemeinschaft Bismark (Altmark) - Bildung der Verwaltungsgemeinschaft Bismark/Kläden aus 20 Gemeinden der aufgelösten VGen (1. Januar 2005)
- Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Uchtetal - Bildung der Verwaltungsgemeinschaft Stendal-Uchtetal aus den Gemeinden der aufgelösten VG und der Stadt Stendal (1. Januar 2005)
Eingemeindungen
- Auflösung der Gemeinde Staffelde - Eingemeindung nach Stendal (1. Januar 1998)
- Auflösung der Gemeinde Bindfelde - Eingemeindung nach Stendal (15. April 1999)
- Auflösung der Gemeinden Jederitz, Nitzow und Vehlgast-Kümmernitz - Eingemeindung nach Havelberg (1. Januar 2002)
- Auflösung der Gemeinden Garz, Kuhlhausen und Warnau - Eingemeindung nach Havelberg (1. Januar 2005)
- Auflösung der Gemeinde Jarchau - Eingemeindung nach Stendal (1. Januar 2005)
- Auflösung der Gemeinde Hindenburg - Eingemeindung nach Hohenberg-Krusemark (31. Dezember 2008)
- Auflösung der Gemeinde Bertkow - Eingemeindung nach Goldbeck (1. Januar 2009)
- Auflösung der Gemeinde Altenzaun - Eingemeindung nach Hohenberg-Krusemark (1. Januar 2009)
Namensänderungen
- von Werben zu Werben (Elbe) (1. Januar 1998)
- von Neukirchen zu Neukirchen (Altmark) (1. Januar 1998)
- von Eichstedt zu Eichstedt (Altmark) (1. Januar 1998)
Sprache
Im Kreisgebiet wird von Teilen der Bevölkerung im privaten Umfeld brandenburgisches Plattdeutsch gesprochen. Ansonsten hat sich weitgehend das Standarddeutsche durchgesetzt.
Einzelnachweise
Weblinks
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