- Landkreis Öhringen
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Wappen Deutschlandkarte 49.1666666666679.5Koordinaten: 49° 10′ N, 9° 30′ OBasisdaten (Stand 1972) Bestandszeitraum: 1938–1972 Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Nordwürttemberg Verwaltungssitz: Öhringen Fläche: 398 km² Einwohner: 48.781 (27. Mai 1970)
Bevölkerungsdichte: 123 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: ÖHR Kreisgliederung: 51 Gemeinden Lage des Landkreises Öhringen in Baden-Württemberg Der Landkreis Öhringen war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Landkreis Öhringen lag im Nordosten Baden-Württembergs. Seine Nachbarkreise waren im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Künzelsau, Schwäbisch Hall und Heilbronn.
Geografisch hatte er Anteil an der Hohenloher Ebene und an den Waldenburger Bergen.
Geschichte
Das Gebiet des Landkreises Öhringen gehörte vor 1800 hauptsächlich zum Fürstentum Hohenlohe. Aufgrund der Auswirkungen des Reichsdeputationshauptschlusses kam das Gebiet an Württemberg, wo es zunächst zum Oberamt Neuenstein im Kreis Öhringen gehörte. 1810/11 wurde es Bestandteil des neu gegründeten Oberamts Öhringen innerhalb der Landvogtei an der Jagst und ab 1818 gehörte dieses zum Jagstkreis (der 1924 aufgelöst wurde). 1926 wurde das benachbarte Oberamt Weinsberg aufgelöst und Teile davon dem Oberamt Öhringen eingegliedert. 1934 wurde das Oberamt Öhringen in Kreis Öhringen umbenannt und 1938 erfolgte die Überführung in den Landkreis Öhringen.
Die Teilung Württembergs aufgrund der Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg führte zur Zugehörigkeit zum neuen Land Württemberg-Baden. Mit der Länderneugliederung im Südwesten Deutschlands kam der Landkreis 1952 zu Baden-Württemberg und wurde dem Regierungsbezirk Nordwürttemberg zugeschlagen. Durch die Gemeindereform ab 1970 veränderte sich das Kreisgebiet in vier Fällen. Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Muthof, Landkreis Künzelsau, in die Stadt Forchtenberg eingemeindet und kam somit zum Landkreis Öhringen. Ebenso kamen Eschental und Goggenbach am 1. Januar 1972 vom Landkreis Schwäbisch Hall zum Landkreis Öhringen, weil sie nach Kupferzell eingegliedert wurden. Am 1. April 1972 wurde die Gemeinde Gaisbach in die Stadt Künzelsau eingegliedert und verließ somit den Landkreis Öhringen.
Mit Wirkung vom am 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Öhringen aufgelöst und seine Gemeinden überwiegend dem neu gebildeten Hohenlohekreis zugeordnet, der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Öhringen wurde. Drei Gemeinden kamen zum Landkreis Heilbronn.
Einwohnerentwicklung
Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
Jahr Einwohnerzahlen 17. Mai 1939 30.247 13. September 1950 42.021 Jahr Einwohnerzahlen 6. Juni 1961 43.587 27. Mai 1970 48.781 Politik
Landrat
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Oberamts bzw. Landkreises Öhringen 1809–1972:
- 1809–1810: Gottlieb Benjamin Wolf
- 1810–1817: Peter Anton Rummel
- 1818–1820: Christian Ferdinand Gottlieb Breunlin (Stiefneffe des Dichters Friedrich Hölderlin; als Amtsverweser)
- 1820–1830: Wilhelm Gottlob Heinrich Oesterlen
- 1830–1854: Friedrich Günzler
- 1854–1872: Hermann Süskind
- 1872–1891: Ludwig Friedrich Böltz
- 1891–1894: Hermann Immanuel Wendel
- 1894–1900: Anton Mezger
- 1900–1904: Eugen Friedel
- 1904–1920: Heinrich Clostermeyer
- 1920–1922: August Feurer
- 1922–1930: Emil Marquardt
- 1930–1933: Eduard Zimmer
- 1933–1938: Kurt Raunecker
- 1938–1944: Artur Fiederer
- 1944–1945: Richard Franck (als Amtsverweser)
- 1945–1946: Fritz Eppinger
- 1946–1948: Max Freiherr von Lütgendorff-Leinburg
- 1948–1951: Georg Lenkner
- 1952–1971: Friedrich Bauer
- 1971–1972: Franz Anton Susset (Amtsverweser)
Wappen
Das Wappen des Landkreises Öhringen zeigte in von Silber und Rot gespaltenem Schild vorne übereinander zwei linksgewendete, schreitende, rotbezungte schwarze Leoparden, hinten zwei schräg gekreuzte silberne Schlüssel. Das Wappen wurde dem Landkreis Öhringen am 22. November 1954 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.
Die Leoparden entstammen dem Wappen der Herren von Hohenlohe, die Schlüssel entsprechen dem auch im Wappen der Kreisstadt Öhringen gezeigten Attribut des heiligen Petrus, des Patrons des Stifts Öhringen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das Kreisgebiet führte die Bundesautobahn 6 sowie mehrere Landes- und Kreisstraßen.
Städte und Gemeinden
Zum Landkreis Öhringen gehörten ab 1938 zunächst 5 Städte und 46 Gemeinden.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Öhringen machten am 1. Januar 1971 zwei Gemeinden, die sich mit ihrer Nachbargemeinde vereinigten und zwar Oberohrn mit der Gemeinde Pfedelbach und Obersteinbach mit der Stadt Waldenburg. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Öhringen schließlich 1973 fast ganz im Hohenlohekreis aufging.
Größte Gemeinde des Landkreises war die Kreisstadt Öhringen, kleinste Gemeinde war Siebeneich.
Die Gemeinden des Landkreises Öhringen vor der Gemeindereform.
Literatur
- Der Landkreis Öhringen. Amtliche Kreisbeschreibung (Die Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg)
- Band I. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, [Stuttgart] 1961
- Band II. Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg, [Stuttgart] 1968
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