- Laurenz von Brachum
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Laurenz von Brachum (eigentlich Laurentz Steynhower) (* erste Hälfte des 16. Jahrhunderts in Wesel; † 1586) war ein deutscher Baumeister des 16. Jahrhunderts, der zum Begründer der Lipperenaissance wurde.
Leben
Er stammte ursprünglich aus Wesel kam nach Westfalen und nannte sich nach nunmehr Laurenz von Brachum. Er erlangte später das Bürgerrecht in Wiedenbrück. In zeitgenössischen Rechnungen tauchte er als Steinmetz, Maurermeister und Baumeister auf. Lesen und Schreiben konnte er nicht, Verträge unterzeichnete er mit seiner Hausmarke.
Er war seit 1558 zunächst als Handwerker am Bau von Schloss Horst als Residenz der kurkölnischen Statthalter im Vest Recklinghausen tätig. Durch den dortigen Bauleiter Arndt Johannssen, lernte er den Stil der Bauschule von Fontainebleau kennen. Beim Bau von Schloss Horst stieg er zum Baumeister auf. Im Jahr 1560 erhielt er den Generalauftrag für die Gestaltung der Hoffassade des Nordwestflügels des Schlosses. Von niederländischen Baumeistern beeinflusst hat er Stilelemente des in den Niederlanden entstandenen Manierismus eingesetzte.
Er baute verschiedene Schlösser und andere Gebäude vor allem an der Lippe und dem südlichen Münsterland. Darunter waren unter anderem Haus Geist, Haus Assen und Schloss Hovestadt. Für diese blieb Schloss Horst Vorbild. Auch das alte Schulgebäude des Archigymnasiums in Soest stammte von Brachum. Im Jahr 1575 hat er im Auftrag von Kurfürst Salentin von Isenburg Pläne für den Umbau von Schloss Arnsberg („Salentinbau“) entwickelt.
Sein besondere Baustil war einer der Gründe, die den Kunsthistoriker Richard Klapheck 1912 veranlassten die Begriffe „Lippe- und Weserrenaissance“ einzuführen.
Nach dem Baumeister sind verschiedene Straßen benannt.
Literatur
- Franz Flaskamp: Die Brachums. Ein rheinisch-westfälisches Baumeistergeschlecht aus Renaissance und Barock, in: Westfalen 40,1962, S, 150-168
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